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Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität ...

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Kapitel 5<br />

Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />

5.1 Zusammenfassung<br />

5.1.1 Eis<br />

Als Möglichkeit zur Argonseparation von Eisproben ist Titan als Gettermaterial getestet worden.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der relativ hohen maximalen Kapazität von 60 ml STP Gas pro Gramm Titan<br />

ist es gut zur Edelgasseparation kleinerer Proben geeignet. Es zeigte sich, dass die Sorptionsgeschwindigkeit<br />

stark temperaturabhängig ist. Bei Stickstoff, das am langsamsten absorbiert wird<br />

<strong>und</strong> damit den geschwindigkeitsbestimmenden Faktor bei einer Separation darstellt, setzt der<br />

Sorptionsprozess erst bei 650 ◦ C ein, bei 800 ◦ C ist er ca. 8,1-mal höher als bei 700 ◦ C. Bei 800 ◦ C<br />

beträgt die Sorptionsgeschwindigkeit <strong>für</strong> Stickstoff (67,9 ± 6,9) µl (min·gT i) −1 , die <strong>für</strong> Sauerstoff<br />

beträgt bei 770 ◦ C (96 ± 21) µl (min·gT i) −1 . Die Temperaturabhängigkeit war beim Sauerstoff<br />

weniger stark ausgeprägt als beim Stickstoff, was höchstwahrscheinlich auf eine schnelle Konzentrationsänderung<br />

an Fremdatomen auf der Titanoberfläche zurückzuführen ist. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

hohen Geschwindigkeit, mit der die Sauerstoffatome in die Oberfläche eindiff<strong>und</strong>ieren, ändert<br />

sich der Konzentrationsgradient ∂c , was die Diffusion verlangsamt. Dies führt dazu, dass die<br />

∂x<br />

Sorptionsgeschwindigkeit abnimmt <strong>und</strong> ebenfalls eine lineare Näherung der Sorptionsgeschwindigkeit<br />

nicht mehr vollkommen exakt ist. Die Aktivierungsenergien <strong>für</strong> Stickstoff <strong>und</strong> Sauerstoff<br />

wurden anhand der Sorptionsgeschwindigkeit auf (1,79 ± 0,40) eV <strong>und</strong> (0,24 ± 0,06) eV bestimmt.<br />

Hierbei ist die Aktivierungsenergie <strong>für</strong> Sauerstoff höchstwahrscheinlich wieder wegen<br />

der Änderung des Konzentrationsgradienten an Verunreinigungen im Titan unterschätzt.<br />

An Titanoberflächen adsorbieren nur reaktive Gase, aber keine Edelgase. Zur Separation der<br />

einzelnen Edelgase untereinander ist noch eine zusätzliche Trennung nötig. Wenn z. B. reines<br />

Krypton benötigt wird (z. B. <strong>für</strong> 85Kr- oder 81Kr-ATTA), müsste man das Argon über einen<br />

weiteren Trennschritt gaschromatographisch bzw. über Kühlfallen separieren. Für 39Ar-ATTA ist die geringe Verunreinigung durch andere Edelgase jedoch nicht relevant, da sie weniger als<br />

ein Prozent Verunreinigung darstellen.<br />

Zur Separation von Eisproben wurde ein Verfahren entwickelt, in dem das Eis aufgeschmolzen<br />

<strong>und</strong> das freiwerdende Gas auf Aktivkohle geladen wird. Durch das Laden auf Aktivkohle wird<br />

auch der im Schmelzwasser gelöste Anteil des im Eis vorhandenen Gases gewonnen. Anschließend<br />

wird das Gas an einen Titangetter gelassen, sodass die reaktiven Gase, also vor allem Sauerstoff<br />

<strong>und</strong> Stickstoff, entfernt werden. Zu ersten Tests wurde Gletschereis des Grenzgletschers aufbereitet.<br />

Anhand des in der Aktivkohle aufgefangenen Gases wurde der Gesamtgasgehalt der Probe<br />

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