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Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität ...

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20 KAPITEL 2. GRUNDLAGEN<br />

Abbildung 2.3: Änderung des Eisalters mit der Tiefe. Nahe dem Felsbett entsprechen schon kleine<br />

Tiefenunterschiede großen Altersdifferenzen.<br />

Jahren, allerdings sind aufgr<strong>und</strong> der geringen Kohlenstoffkonzentration 14 C-Datierungen mit<br />

einem hohen Messaufwand verb<strong>und</strong>en (May, 2009).<br />

Für sehr lange Zeiträume ermöglicht noch die Untersuchung des Verhältnisses der stabilen<br />

Argonisotope eine Datierung. Da 40 Ar durch β-Zerfall von 40 K produziert wird, ist das Verhältnis<br />

40 Ar/ 36 Ar bzw 40 Ar/ 38 Ar in altem Eis geringer als die heutige atmosphärische Konzentration.<br />

Für 700 ka altes Eis beträgt der Unterschied <strong>für</strong> das Verhältnis 40 Ar/ 38 Ar 0,05%, was Datierungen<br />

mit einer Unsicherheit von ca. 20% ermöglicht (Paterson <strong>und</strong> Cuffey, 2010).<br />

Für ein Alter von ca. 200-1000 Jahren ist derzeit noch keine routinemäßig verwendete Datierungsmethode<br />

<strong>für</strong> Gletschereis gef<strong>und</strong>en. Diese ist aber besonders <strong>für</strong> alpine Gletscher relevant,<br />

bei denen Stratigraphie <strong>und</strong> Fließmodelle schon in diesem Datierungszeitraum versagen. Möglich<br />

wäre eine Datierung mit Hilfe der Isotope 32 Si <strong>und</strong> 39 Ar. Eine Datierung durch 32 Si mit T 1/2<br />

≈ 140 a (Morgenstern et al., 2000) mittels AMS ist theoretisch möglich, aufgr<strong>und</strong> der geringen<br />

Konzentration von 32 Si aber aufwändig <strong>und</strong> nicht immer realisierbar (Morgenstern et al., 2000).<br />

Um die Datierung mit 39 Ar (T 1/2≈ 269 a) geht es im folgenden Abschnitt.<br />

2.3 Datierung mit 39 Ar<br />

2.3.1 Eigenschaften von 39 Ar<br />

39 Ar ist ein kosmogenes radioaktives Argonisotop, das in Spuren in der Erdatmosphäre vorkommt.<br />

Produziert wird es hauptsächlich in der oberen Erdatmosphäre durch den Prozess<br />

40 Ar + n → 39 Ar + 2n. (2.10)<br />

Weitere Möglichkeiten zur Produktion von 39 Ar sind die Reaktionen<br />

39 K + n → 39 Ar + p, (2.11)

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