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Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität ...

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5.2. AUSBLICK 93<br />

5.2 Ausblick<br />

Das Verfahren zur Entgasung <strong>und</strong> Separation von Gr<strong>und</strong>wasser funktioniert inzwischen relativ<br />

gut. Es wäre noch interessant, die minimale Gasmenge zu bestimmen, die an einer Zeolithsäule<br />

noch getrennt werden kann, sodass man eine untere Grenze <strong>für</strong> die Probengröße erhält. Ebenfalls<br />

sollte man, um potentielle Fraktionierungen bei der Entgasung bzw. der Separation detektieren<br />

zu können, Gasproben vor <strong>und</strong> nach der Argonseparation am Edelgasmassenspektrometer<br />

untersuchen.<br />

Um die Eignung von ATTA als Methode zur Datierung von Gr<strong>und</strong>wasser zu testen, sind<br />

weitere Messungen nötig. Zur Zeit stehen dabei die genommenen Proben aus dem hessischen<br />

Ried zur Verfügung. Die 39 Ar-Alter können hierbei mit den ermittelten Altern der 3 H/ 3 He<strong>und</strong><br />

14 C-Datierungen verglichen werden, wobei die Alter aufgr<strong>und</strong> von Mischungseffekten bzw.<br />

Fraktionierungen oder Untergr<strong>und</strong>produktion nicht direkt vergleichbar sind. Hier könnte eine<br />

Vergleichsmessung einiger Proben mit der LLC-Anlage in Bern hilfreich sein, mit der man die<br />

mittels ATTA gewonnenen Ergebnisse verifizieren kann.<br />

Auf lange Sicht könnte es ebenfalls nötig sein, Krypton zu separieren, um 81 Kr oder 85 Kr<br />

mittels ATTA zu datieren. Hier<strong>für</strong> müssten mit Krypton angereichterte Proben separiert werden,<br />

um die Lage des Krypton-Peaks genau zu bestimmen. Es wäre eventuell ebenfalls möglich, zuerst<br />

das Argon von den restlichen Gasen zu trennen <strong>und</strong> anschließend das Krypton vom Restgas in<br />

einem zweiten Schritt zu trennen, etwa mittels Titangetter oder einer Kühlfalle.<br />

Für Eisproben wurde die Möglichkeit gezeigt, das im Eis enthaltene Argon mit einem Titangetter<br />

zu separieren. Die Probenaufbereitung kann noch geringfügig verbessert werden, vor<br />

allem bei der Vakuumpumpe. Ein niedrigerer Enddruck in der Anlage würde den potentiellen<br />

Fehler durch Verunreinigungen reduzieren, außerdem kommt die verwendete XtraDry 150-2 sehr<br />

schlecht mit Wasserdampf zurecht, der bei dem Entgasen von Eisproben natürlich in größeren<br />

Mengen entsteht. Die Separation kleiner Gasmengen an Titangettern ist eine Methode, die auch<br />

<strong>für</strong> andere Proben verwendet werden kann, z. B. <strong>für</strong> Wasserproben, die nicht direkt im Feld<br />

entgast werden können (z. B. Ozeanwasser).<br />

In der Glaziologie bietet die Datierung mit 39 Ar viele Möglichkeiten. Neben alpinen Gletschern<br />

mit komplexer Geometrie <strong>und</strong> schlechter Datierbarkeit schon nach ca. 100 Jahren können<br />

z. B. auch Proben datiert werden, die keine sichtbare Schichtung aufweisen, z. B. von Höhleneis.<br />

Erste Feldproben sollten zumindest teilweise noch mit alternativen Methoden datierbar sein, um<br />

die gemessenen 39 Ar-Alter vergleichen zu können. Eine Möglichkeit wäre es, mehrere Proben aus<br />

unterschiedlichen Tiefen eines alpinen Gletschers zu nehmen, bei der die jüngeren Proben noch<br />

stratigraphisch datiert werden können.<br />

Prinzipiell kommt die Heidelberger ATTA-Anlage mit Probenmengen von 0,2 ml STP Argon<br />

aus, sodass auch Eisproben von wenigen h<strong>und</strong>ert Gramm datiert werden können. Zur Zeit ist die<br />

Anlage allerdings noch stark kontaminiert, da sie mit extrem an 39 Ar angereicherten Proben optimiert<br />

wurde (das Verhältnis 39 Ar/ 40 Ar betrug dabei fast 1:1). Daher ist zur Zeit eine Messung<br />

mit so geringen Mengen noch nicht möglich. Es werden größere Probenmengen benötigt, da die<br />

Rückführung des Argons zur wiederholten Messung zur Zeit nicht vollständig stattfinden kann.<br />

Sobald eine Optimierung der Anlage <strong>und</strong> Austausch der dekontaminierten Teile stattgef<strong>und</strong>en<br />

haben, sind auch Messungen mit kleineren Probenmengen möglich.

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