Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität ...
Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität ...
Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4.4. MESSKAMPAGNE IM HESSISCHEN RIED 87<br />
Abbildung 4.17: Die während der Messkampagne beprobten Brunnen. Quelle: Hessisches Landratsamt<br />
(2011).<br />
zu erwarten, bei dem die 39 Ar-Konzentrationen unter atmosphärischem Niveau liegen sollte. Die<br />
vorhandenen Daten von GWM 544255 lassen dagegen auf relativ junges Wasser schließen, dessen<br />
39 Ar-Konzentrationen dem atmosphärischen Niveau ähnlich sein sollte, sodass diese Messstelle<br />
als Vergleichsmessung dient.<br />
Da bis jetzt noch keine 14 C- oder Tritiumdatierung durchgeführt wurde, kann im Rahmen<br />
dieser Arbeit zum Alter der gemessenen Brunnen noch keine genaue Aussage getroffen werden.<br />
Mittels ATTA wurde bisher nur die Probe GWM 544264 (Lorsch) gemessen. Hier ergab sich<br />
eine Zählrate von 0,15 ± 0,11 Atomen pro St<strong>und</strong>e. Die atmosphärische Konzentration beträgt<br />
Jahren ergibt. Die von Krie-<br />
0,61±0,15 Atome pro St<strong>und</strong>e, sodass sich ein 39Ar-Alter von 550 +460<br />
−140<br />
ger (2011) angegebenen Tritiumwerte legen ein niedrigeres Alter nahe, sodass eine Mischung von<br />
jüngeren <strong>und</strong> älteren Wasser möglich erscheint. Für eine genauere Interpretation sollten allerdings<br />
die zeitgleich mit den Gasproben genommenen Tritium- 14C- <strong>und</strong> Edelgasproben gemessen<br />
werden, um genauere Vergleichswerte zu haben. Ebenfalls ist natürlich eine bessere Statistik der<br />
39Ar-Messung nötig, um den großen statistischen Fehler zu verringern.<br />
Der Hauptzweck der Messkampagne war eher ein methodischer. Im Vordergr<strong>und</strong> stand der<br />
Test der Entgasungsanlage unter realen Bedingungen, wobei einige methodische Informationen<br />
zur Entgasung von Gr<strong>und</strong>wasser gesammelt werden konnten. So konnte die Feldtauglichkeit der<br />
Anlage demonstriert werden, <strong>für</strong> die ein höherer logistischer Aufwand erforderlich ist als <strong>für</strong> eine<br />
standardmäßig durchgeführte Edelgas- <strong>und</strong> Tritium bzw. 14C-Messung eines Brunnens. Außerdem<br />
konnten die Menge Wasser, die entgast werden muss, um 60 l STP Gas zu erhalten, bei drei<br />
verschiedenen Messungen bestimmt werden. Die benötigte Wassermenge variierte dabei stark,<br />
von knapp 1000 Litern (Nr. 3) bis zu 2300 Litern bei Probe Nr. 2. Bei einem durchschnittlichen<br />
l<br />
Fluss von 24 min variierte die benötigte Zeit zur Probennahme je nach Gasgehalt des Wassers<br />
also zwischen ca. 35 <strong>und</strong> 90 Minuten. Hinzu kommen noch etwa 5 Minuten, die benötigt werden,