Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität ...
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36 KAPITEL 3. PROBENAUFBEREITUNG FÜR EIS<br />
Abbildung 3.1: Versuchsaufbau der Versuchsanlage zum Test der Eigenschaften von Titan als<br />
Gettermaterial.<br />
1150 ◦ C, Genauigkeit 1,5%). Die Abweichung der gemessenen Temperatur vom Sollwert betrug<br />
±15 ◦ C <strong>und</strong> hing von der Lage des Temperaturfühlers des Reglers ab. Die Absorption machte<br />
sich durch fallenden Druck im Behälter bemerkbar, der an einem Manometer (Keller Lex 1 mit<br />
einer Genauigkeit von ±0,3 mbar Keller, 2011) abgelesen werden konnte.<br />
Getestet wurde die Geschwindigkeit, mit der das Gas vom Titan absorbiert wurde, sowie<br />
deren Temperaturabhängigkeit. Desweiteren wurde die maximale Gasmenge bestimmt, die vom<br />
Titan aufgenommen werden konnte, <strong>und</strong> die minimale Temperatur, bei der Absorption einsetzt.<br />
Eine Probe des nach dem Getterprozess in der Anlage befindlichen Restgases wurde mit<br />
einem Quadrupol-Massenspektrometer gemessen <strong>und</strong> die Gaszusammensetzung des Restgases<br />
bestimmt.<br />
3.1.1 Das verwendete Gettermaterial: Titanschwamm<br />
Als Titanschwamm bezeichnet man eine hochreine, stark poröse Form von Titan. Er entsteht<br />
bei der industriellen Herstellung von reinem Titan als Vorprodukt, das anschließend in einem<br />
Lichtbogenofen in eine kompakte Form gegossen wird. Aufgr<strong>und</strong> seiner hochporösen Oberfläche<br />
eignet sich Titanschwamm besser zur Verwendung als Gettermaterial als weiterverarbeitetes<br />
Titan, da ein poröses Material eine größere aktive Oberfläche, d. h. eine große Zahl möglicher<br />
Adsorptionsplätze aufweist. Der verwendete Titanschwamm (Titanium Sponge 99,6%, -12mm,<br />
bestellt bei abcr Spezialchemikalien) bestand zu 99.6% aus Titan <strong>und</strong> lag in kleinen Stücken mit<br />
ca. 1 bis unter 12 mm Durchmesser vor. Die Schüttdichte betrug 1,13 g<br />
cm 3 . Da die Dichte von<br />
massivem Titan 4,5 g<br />
cm 3 beträgt, lässt die verhältnismäßig niedrige Schüttdichte auf eine hohe<br />
Porosität schließen. Die genaue Größe der Oberfläche ist nicht bekannt, Ender et al. (1991) geben