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Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität ...

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68 KAPITEL 4. PROBENAUFBEREITUNG FÜR GRUNDWASSER<br />

abgepumpt, um Rückstände auf den Säulen zu entfernen. Dabei wird regelmäßig mit Helium<br />

gespült, um die vom Zeolithen gelösten Gase durch die Säulen zu pressen. Auf ähnliche Weise<br />

werden die Aktivkohlefallen gereinigt, wobei hier keine elektrische Heizung zur Verfügung steht,<br />

sondern auf kochendes Wasser zurückgegriffen wird. Da die Bindung an die Oberfläche der<br />

Aktivkohle relativ schwach ist, genügt hier schon eine Temperatur von ca. 100 ◦ C, um effektiv<br />

Rückstände von der Aktivkohle zu entfernen.<br />

4.2 Anschluss <strong>und</strong> Test eines Quadrupol-Massenspektrometers<br />

Zur Beobachtung der Gaszusammensetzung des aus den Zeolithen austretenden Gases wird ein<br />

Quadrupol-Massenspektrometer (QMA200 von Pfeiffer Vacuum) benutzt. Dieses kann erst bei<br />

einem Druck von < 10 −4 mbar messen. Zur Druckminderung wurde daher eine Quarzglaskapillare<br />

eingebaut, die durch hohen Strömungswiderstand den Druck von ca. 1-3 bar Absolutdruck<br />

in den Zeolithsäulen ausreichend verringert, um Messungen mit dem QMS zu ermöglichen. In<br />

diesem Abschnitt werden die Funktionsweise des QMS, die theoretische Berechnung des Leitwertes<br />

der Kapillare <strong>und</strong> Messungen des realen Leitwertes <strong>und</strong> des Untergr<strong>und</strong>es beschrieben.<br />

4.2.1 Funktionsweise des QMA-200<br />

Ein Quadrupol-Massenspektrometer (QMS) trennt einzelne Elemente durch ihr jeweils unterschiedliches<br />

Verhältnis von Masse zu Ladung. Der Aufbau eines QMS ist in Abb. 4.5 gezeigt. In<br />

einer Ionenquelle werden durch Stoßionisation Ionen gebildet. Sie passieren vier Metallstäbe, bei<br />

denen zwischen benachbarten Stäben eine zeitlich variable Spannung V = U +V cos(ωt) angelegt<br />

ist, sodass sich ein elektrisches Quadrupolfeld zwischen den Stäben ausbildet. Innerhalb des Stabsystems<br />

beginnen die ionisierten Teilchen zu oszillieren, sodass nur Ionen mit einem bestimmten<br />

Verhältnis m/e das Stabsystem passieren können, andere jedoch auf die Stäbe auftreffen <strong>und</strong><br />

verloren gehen. Durch Variation der Parameter V oder ω wird ein bestimmter Massebereich<br />

ausgewählt, der das Stabsystem noch in stabilen Bahnen passieren kann (Mstabil ∝ V<br />

ω 2 ). Im<br />

QMA-200 ist es, wie bei anderen QMS auch, die Spannung V, die variiert wird. Bei steigender<br />

Spannung V werden immer schwerere Ionen ausgesondert. Die nicht ausgesonderten Ionen erreichen<br />

hinter dem Stabsystem einen Detektor, beim QMA-200 einen Faraday-Cup, auf den die<br />

Ionen auftreffen, neutralisiert werden <strong>und</strong> somit einen kleinen Strom erzeugen, der detektiert<br />

werden kann.<br />

Das verwendete QMA-200 F ermöglicht eine Auflösung von 0,5-2,5 amu (atomaren Masseeinheiten)<br />

zwischen 1-100 amu. Der Faraday-Cup ist ausgelegt <strong>für</strong> Drücke bis zu 10 −12 mbar,<br />

der maximal anwendbare Druck liegt bei 10 −4 mbar. Da der Druck innerhalb der Zeolithsäulen<br />

erheblich höher ist (1-3 bar), muss der Gasdruck entsprechend stark reduziert werden, damit<br />

das QMS überhaupt messen kann. Dies geschieht mit einer dynamischen Messmethode über<br />

eine dünne Kapillare. Dynamische Messung heißt, dass eine kleine Fraktion des Gases aus den<br />

Zeolithsäulen kontinuierlich über eine Kapillare in die Messkammer eingeleitet wird. Gleichzeitig<br />

wird die Messkammer durch eine Turbomolekularpumpe abgepumpt, sodass sich ein Gleichgewicht<br />

zwischen abgepumptem <strong>und</strong> zuströmendem Gas einstellt.<br />

Zum Auslesen der Messdaten wird das Programm Quadstar 421 benutzt. Mit der Messfunktion<br />

” versus time“ werden kontinuierlich Messungen durchgeführt (ungefähr ein Mal pro Sek<strong>und</strong>e)

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