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Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität ...

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Kapitel 4<br />

Probenaufbereitung <strong>für</strong><br />

Gr<strong>und</strong>wasser<br />

4.1 Aufbau <strong>und</strong> Funktionsweise der Anlage<br />

Zur Datierung von Gr<strong>und</strong>wasser mittels 39 Ar werden größere Mengen an Argon benötigt. Dies<br />

gilt vor allem, wenn parallel zu den Messungen mit ATTA Vergleichsmessungen durch low-levelcounting<br />

durchgeführt werden sollen, da diese Methode noch einmal erheblich größere Probenmengen<br />

erfordert (vgl. Abschnitt 2.3). Das Gr<strong>und</strong>wasser muss erst entgast werden <strong>und</strong> anschließend<br />

muss das Argon des dabei gewonnenen Gases von den anderen Gasbestandteilen separiert<br />

werden, bevor man reine Argonprobe messen kann. Um einen Überblick über die hier<strong>für</strong> benutzen<br />

Anlagen zu geben, werden in diesem Abschnitt zunächst Aufbau <strong>und</strong> Funktionsweise<br />

von Entgasungs- <strong>und</strong> Separationsanlage beschrieben, bevor die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten<br />

Experimente genauer behandelt werden.<br />

4.1.1 Entgasung<br />

Das Gr<strong>und</strong>prinzip der Entgasungsanlage basiert auf Entgasung mit einem Membrankontaktor<br />

(Abb. 4.2). In ihm fließt das Wasser durch ein Verteilungsrohr, in dem mehrere Lagen von<br />

Kunststoff-Hohlfasern enthalten sind. Diese besitzen semipermeable Mikroporen (d = 0,03 µm),<br />

die das Wasser, jedoch nicht das Gas, am Durchtreten hindern. Auf der Innenseite der Hohlfasern<br />

ist ein Vakuum angelegt, sodass aufgr<strong>und</strong> des Henry Gesetzes (Gl. 2.1) das im Wasser gelöste<br />

Gas ausgast <strong>und</strong> in die Fasern hineindiff<strong>und</strong>iert. Um eine effektive Entgasung zu ermöglichen,<br />

muss die Kontaktfläche zwischen Wasser- <strong>und</strong> Gasseite der Membran möglichst groß sein. Dies<br />

wird erreicht, indem das Wasser aus dem Verteilungsrohr radial nach außen geleitet wird <strong>und</strong><br />

dabei mehrere Lagen von zu Matten gewickelten Hohlfasersträngen passiert. Genaueres zu Membrankontaktoren<br />

sowie zum Stofftransport über semipermeable Membranen findet sich bei Melin<br />

<strong>und</strong> Rauschenbach (2007).<br />

Der Aufbau der Anlage ist in Abb. 4.1 gezeigt, die Funktionsweise wird bei Kollefrath (2011)<br />

näher beschrieben, sodass hier nur eine kurze Übersicht gegeben wird. Der ganze Aufbau ist <strong>für</strong><br />

eine Entgasung im Feld konzipiert <strong>und</strong> deswegen in eine Transportbox von 120 cm x 75 cm x<br />

40 cm Volumen eingebaut. Das Gr<strong>und</strong>wasser wird über zwei Wasserfilter (5 µm <strong>und</strong> 25 µm,<br />

zur Reinigung von eventuell membranschädigenden Partikeln) in den Membrankontaktor (Typ<br />

Liqui-Cel 6“x28“ Extra-Flow Membrane Contactor X-40) gepumpt. Das im Wasser gelöste Gas<br />

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