Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität ...
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26 KAPITEL 2. GRUNDLAGEN<br />
Tabelle 2.3: Bindungsenergien einiger Adsorbens/Adsorbatkombinationen in kcal/mol (Yang,<br />
2003)<br />
Adsorbens Adsorbat -Φges. -(Φind.Dipol. + ΦvdW.) -(Φperm.Dipol + Φperm.Quadrupol)<br />
Aktivkohle CO 0,74 0,73 0<br />
Ar 2,12 1,84 0<br />
Kr 2,8 2,48 0<br />
Xe 3,7 3,1 0<br />
Na-X N2 6,5 3,1 3,4<br />
CO2 12,5 4,2 7,98<br />
NH3 17,9 3,75 14,2<br />
H2O ≈33,9 2,65 ≈31,3<br />
Adsorptionsisothermen<br />
Um die adsorbierte Gasmenge, bzw. die Besetzung eines Adsorbers mit Adsorbatmolekülen<br />
quantitativ zu beschreiben, benutzt man sogenannte Adsorptionsisothermen. Sie geben den Bedeckungsgrad<br />
der Adsorberoberfläche in Abhängigkeit vom resultierenden Enddruck bei konstanter<br />
Temperatur an. Die erste theoretische Herleitung einer Adsorptionsisotherme gelang 1916<br />
Irving Langmuir (Langmuir, 1916). Für sein kinetisches Modell geht er von einer idealen einlagigen<br />
Adsorbatschicht <strong>und</strong> nicht wechselwirkenden Adsorbatteilchen aus. Für diese Oberfläche<br />
stellt er eine einfache Bilanzgleichung auf, bei der im Gleichgewicht die Anzahl der adsorbierten<br />
Teilchen pro Zeiteinheit Rad gleich der Anzahl der desorbierenden Teilchen Rde sein muss. Für<br />
die Anzahl der auf der Oberfläche pro Zeit- <strong>und</strong> Flächeneinheit auftreffendenen Moleküle gilt:<br />
dN<br />
dt =<br />
P<br />
√ 2πMRT (1 − θ), (2.25)<br />
wobei θ der Anteil der schon mit einem Adsorbatteilchen bedeckten Oberfläche an der Gesamtoberfläche<br />
darstellt. Bei einer einschichtigen Oberfläche gilt daher θ = q<br />
, mit der absorbierten<br />
qmono<br />
Gasmenge q <strong>und</strong> der maximal auf eine Monolage passende Gasmenge qmono. Da nicht jedes auftreffendes<br />
Molekül adsorbiert wird, gilt <strong>für</strong> die Zahl der adsorbierten Moleküle pro Zeit- <strong>und</strong><br />
Flächeneinheit:<br />
Rad = α · dN<br />
dt =<br />
αP<br />
√ (1 − θ), (2.26)<br />
2πMRT<br />
mit der Adsortionswahrscheinlichkeit α ( ” sticking coefficient“). Die Anzahl der desorbierten<br />
Teilchen hängt wiederum von der bedeckten Fläche sowie exponentiell von der Bindungsenergie<br />
des adsorbierten Teilchens ab:<br />
Rde = kd,∞ exp(− Eb<br />
) · θ. (2.27)<br />
RT<br />
kd,∞ stellt hier die Desorptionsrate <strong>für</strong> eine unendlich hohe Temperatur dar. Dies ist äquivalent<br />
mit der Desorptionsrate von einer Oberfläche mit Bindungsenergie 0, da <strong>für</strong> beide Fälle der<br />
Zahlenwert der Exponentialfunktion in Gl. 2.27 gegen 1 geht. Im Gleichgewicht gilt nun Rde =<br />
Rad, also<br />
kd,∞ exp(− Eb<br />
) · θ =<br />
RT<br />
αP<br />
√ 2πMRT (1 − θ), (2.28)