Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität ...
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60 KAPITEL 3. PROBENAUFBEREITUNG FÜR EIS<br />
dem Ergebnis, das die manometrischen Bestimmung des Wasserstoffs erwarten lässt, da nach<br />
dem Ausschalten der Heizung bei der anderen Probe ein Druckabfall um ca. 60% beobachtet<br />
wurde.<br />
Wenn man vom Wasserstoff absieht, der bei zwanzigminütiger Getterung bei niedrigeren<br />
Temperaturen wieder an das Titan bindet <strong>und</strong> somit einfach entfernt werden kann, besteht<br />
die Probe zu 95,9% aus Argon. Die Anteile von Sauerstoff <strong>und</strong> Stickstoff betrugen 0,4 bzw.<br />
0,9%, Wasser war zu 0,3% in der Probe vorhanden. Die restlichen 2,5% verteilten sich auf die<br />
übrigen Elemente bzw. ließen sich aufgr<strong>und</strong> der Auflösung des QMS nicht eindeutig zuordnen.<br />
Die Separation war damit geringfügig besser als bei der Luftprobe aus Abschnitt 3.1.3.<br />
Wenn man annimmt, dass die Qualität der Separation bei beiden Proben gleich war, wurden<br />
bei Probe G2 also 0,4 ± 0,2 ml Argon mit einer Reinheit von ca. 96% separiert, was zu<br />
einer Messung mittels ATTA gr<strong>und</strong>sätzlich reichen sollte. Da ATTA selektiv 39 Ar-Atome detektiert,<br />
sollten die geringen Verunreinigungen an Restgas kein Problem darstellen. Falls das<br />
Proben-Recycling bei ATTA funktioniert, könnten prinzipiell auch noch kleinere Proben gemessen<br />
werden, die benötigte Menge an Eis hängt dabei vom Gasgehalt ab. Da keine Verluste an<br />
Gas beobachtet wurden, würde bei einem mit dem Grenzgletscher vergleichbaren Gasgehalt von<br />
0,07 schon eine Probe von 300 g Eis reichen, um 0,2 ml STP Argon zu erhalten.<br />
ml ST P<br />
g<br />
Abbildung 3.19: Gaszusammensetzung der Grenzgletscherprobe 1. Die Verunreinigung durch<br />
Wasserstoff (Masse 2) ist deutlich zu erkennen. Ansonsten sieht man deutliche Peaks bei den<br />
Massen von Argon (Masse 40 <strong>und</strong> Masse 20 <strong>für</strong> doppelt ionisiertes Argon) <strong>und</strong> verbleibende<br />
Verunreinigungen von Stickstoff (14 bzw. 28), Sauerstoff (16, 32) <strong>und</strong> Wasser (18). Die Ionenströme<br />
kleiner ≈ 1E-10 sind wohl auf den Untergr<strong>und</strong> des QMS zurückzuführen. Messdaten:<br />
Ritterbusch (2011).