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Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität ...

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78 KAPITEL 4. PROBENAUFBEREITUNG FÜR GRUNDWASSER<br />

<strong>und</strong> Verkleinerung des Rezipienten konnte der Druck nicht unter 10 −6 mbar gesenkt werden.<br />

Ausheizen des Ultrahochvakuumteils der Anlage brachte zwar eine kurzzeitige Verbesserung (der<br />

Druck sank auf ca. 4·10 −7 mbar), der Druck stieg jedoch innerhalb einiger Wochen wieder schnell<br />

an <strong>und</strong> sowohl Untergr<strong>und</strong>-Ionenströme als auch Druck näherten sich wieder dem ursprünglichen<br />

Wert.<br />

Abb. 4.10 a <strong>und</strong> b zeigen den Druckverlauf <strong>und</strong> die Untergr<strong>und</strong>-Ionenströme nach Ausheizen<br />

der Anlage. Während der Druck mit der Zeit deutlich ansteigt (der Ausreißer am 4. Tag nach<br />

dem Ausheizen ist wohl auf thermische Ausdehnung zurückzuführen), sieht man im Untergr<strong>und</strong><br />

des Massenspektrometers nur bei Massezahl 18 (Wasser) einen deutlichen Anstieg, während bei<br />

den anderen Massezahlen kein signifikanter Trend zu erkennen ist. Der Druckanstieg ist also<br />

hauptsächlich auf einen Anstieg des Wasser-Partialdrucks zurückzuführen.<br />

Verbesserung brachte das Ersetzen der KF-Gummidichtungen durch Aluminiumdichtungen<br />

<strong>und</strong> erneutes Ausheizen. Nach diesen Maßnahmen sank der Druck im Hochvakuumteil der Anlage<br />

auf ca. 2 · 10 −8 . Der Untergr<strong>und</strong> im Massenspektrometer blieb trotz des reduzierten Drucks<br />

zunächst fast unverändert. Erst nachdem der Emissionsstrom des Massenspektrometers über<br />

längere Zeit eingeschaltet blieb, reduzierte sich auch der Untergr<strong>und</strong>ionenstrom.<br />

Eine mögliche Erklärung <strong>für</strong> dieses Verhalten wäre, dass aus den KF-Dichtungen Wasser<br />

ausgast, das sich im Rezipienten ansammelt <strong>und</strong> vom QMS detektiert wird. Anscheinend sammeln<br />

sich auch größere Mengen an Restgas in der ausgeschalteten Ionenquelle, die erst nach<br />

längerer Laufzeit des Emissionsstroms entfernt werden können. Demzufolge sollten Gummidichtungen<br />

in Ultrahochvakuum-Anlagen generell vermieden werden <strong>und</strong> der Emissionsstrom des<br />

Quadrupol-Massenspektrometers möglichst selten ausgeschaltet werden.<br />

Trotz des nun deutlich verringerten Untergr<strong>und</strong>es ist es <strong>für</strong> quantitative Messungen wichtig<br />

zu wissen, wie groß dessen Anteil an den Gesamtionenströmen ist. Ebenfalls ist zu klären, ob<br />

die Ionenströme eines Gases durch das Vorhandensein von Fremdgas beeinflusst werden. Besonders<br />

relevant ist dies <strong>für</strong> Helium, da bei Separationen eine große Menge an Helium durch die<br />

Separationsanlage fließt, <strong>und</strong> somit also auch vom Massenspektrometer gemessen wird. Deswegen<br />

wurde das QMS-Signal der bei einer Messung beobachteten Elemente (Argon, Stickstoff,<br />

Sauerstoff, Wasser <strong>und</strong> CO2) in Abhängigkeit von verschiedenen He-Drücken gemessen. Die Ergebnisse<br />

sind in Abb. 4.10 a <strong>und</strong> b zu sehen. Der Untergr<strong>und</strong> der meisten Elemente bewegt<br />

sich im Bereich von 2 − 4 · 10 −13 A. Hauptquelle des Untergr<strong>und</strong>es ist hierbei wohl weniger<br />

ein Untergr<strong>und</strong> an Gas in der Messkammer, sondern der Fehler des Detektors, der auch bei<br />

nicht vorhandenen Gasen einen kleinen Ionenstrom misst ( ” zero-gas-Untergr<strong>und</strong>“). Diesen Teil<br />

des Untergr<strong>und</strong>es kann man korrigieren, indem man den Ionenstrom einer Massenzahl, der garantiert<br />

kein Element entspricht (z. B. die Masse 5,5 u) vom gemessenen Ionenstrom abzieht<br />

(zero-gas-Kalibrierung). Nach diesem Abzug wurden nur noch geringe Mengen an Wasser <strong>und</strong><br />

Argon gemessen, der restliche Untergr<strong>und</strong> war vernachlässigbar klein.<br />

Interessant ist, dass bei höheren He-Drücken in der Anlage nicht nur die He-Ionenströme<br />

zunehmen, sondern auch diejenigen der anderen Gase leicht ansteigen. Am auffälligsten war dies<br />

bei der Massezahl 28, der Effekt war aber auch bei den anderen Massen zu sehen. Der Anstieg<br />

verläuft nicht linear mit dem Anstieg des Helium-Drucks, sondern flacht bei steigenden Helium-<br />

Konzentrationen ab (Abb. 4.10 c). Eine Verunreinigung des in die Messkammer eingelassenen<br />

Heliums kann ausgeschlossen werden, da bei einer solchen Verunreinigung das Verhältnis von<br />

Stickstoff zu Helium konstant bleiben müsste, was aber nicht der Fall ist (Abb. 4.10 d). Eine<br />

mögliche Erklärung dieses Effekts könnte sein, dass durch einen höheren Druck in der Messkammer<br />

auch andere Gase effektiver ans Massenspektrometer gelangen, sodass die Detektionseffizienz

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