29.10.2013 Aufrufe

Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität ...

Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität ...

Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4.3. TEMPERATURABHÄNGIGKEIT DER SEPARATION 85<br />

Minuten die Zeolithsäule, bei -130 ◦ C dauert es dagegen fast eine halbe St<strong>und</strong>e. Ein ähnliches<br />

Bild ergibt sich <strong>für</strong> den Sauerstoff (Abb. 4.15 b). Hier ist die Temperaturabhängigkeit noch<br />

stärker ausgeprägt als beim Argon, sodass bei -130 ◦ C der Sauerstoff auch nach 60 Minuten<br />

nicht hinter der Zeolithsäule ankam, sodass das Experiment nach einer St<strong>und</strong>e abgebrochen<br />

wurde. Das Verhältnis der Adsorptionszeiten von Argon <strong>und</strong> Sauerstoff nimmt mit steigenden<br />

Temperaturen tendentiell ab (Abb. 4.16 b). Anhand der vier Messpunkte konnte der Verlauf<br />

dieser Abnahme aber nicht eindeutig bestimmt werden. Unterstellt man im Temperaturbereich<br />

von -118 ◦ C bis -130 ◦ C einen linearen Verlauf des Verhältnisses von Argon- zu Sauerstoffpeak,<br />

so wäre der Sauerstoffpeak bei -130 ◦ C nach ca. 115 ± 35 Minuten zu erwarten gewesen.<br />

Die exponentielle Abhängigkeit der Aufenthaltsdauer von der Temperatur lässt sich leicht<br />

durch die unterschiedlich lange mittlere Verweilzeit am Zeolithen erklären:<br />

tm = t∞ exp (Eb/RT ). (2.32)<br />

Diese ist der bestimmende Faktor <strong>für</strong> die Aufenthaltsdauer des Gases in der Säule <strong>und</strong> nimmt<br />

ebenfalls exponentiell zu. Auch der steigende zeitliche Abstand zwischen Argon- <strong>und</strong> Sauerstoffpeak<br />

bei sinkenden Temperaturen folgt direkt aus Gleichung 2.32, da <strong>für</strong> höhere Temperaturen<br />

die Differenz der Verweilzeiten bei verschieden großen Bindungsenergien niedriger ist.<br />

Der Abstand zwischen den beiden Peaks ist in Abb. 4.16 zu sehen. Dargestellt ist hier<br />

jeweils der Abstand zwischen ” Ende“ des Argonpeaks (Abfall auf 5% der Maximalhöhe) <strong>und</strong><br />

Beginn des Sauerstoffpeaks. Wie man sieht, sind <strong>für</strong> Temperaturen >120 ◦ C der Argon- <strong>und</strong><br />

Sauerstoffpeak nicht mehr sauber voneinander zu trennen, sodass keine Separation mehr möglich<br />

ist. Es ist zumindest keine Separation mehr möglich, wenn man das Argon der Probe möglichst<br />

komplett gewinnen will (man kann höchstens einen Teil des Argonpeaks ” abschneiden“, indem<br />

man das Ventil zur Aktivkohlefalle abschließt, bevor der Sauerstoff ankommt, sodass zwar kein<br />

Sauerstoff, aber auch nur ein Teil des Argons gewonnen wird). Bei Separationen mit einer Säule<br />

ist eine Temperatur von -120 ◦ C ausreichend, um eine gute Trennung von Argon <strong>und</strong> Sauerstoff<br />

zu garantieren. Tiefere Temperaturen verlängern nur die Dauer der Separation, bringen aber<br />

keinen zusätzlichen Nutzen.<br />

Für Separationen an mehreren Säulen mit größeren Probenmengen sind dagegen niedrigere<br />

Temperaturen nötig, da sich nicht alle Säulen homogen verhalten. Die Menge an Zeolith in<br />

den einzelnen Säulen variiert leicht, sodass das Gas einige Säulen schneller passiert als andere<br />

(vgl. Abb. 4.14). Um diese Inhomogenitäten auszugleichen, müssen die Peaks von Argon <strong>und</strong><br />

Sauerstoff weiter auseinander liegen, damit sie noch sauber getrennt werden. Bei Separationen<br />

mit mehreren Säulen wird darum eine Temperatur von -130 ◦ C verwendet. Ein weiterer Gr<strong>und</strong><br />

ist, dass bei mehreren Säulen insgesamt mehr Helium durch die Säulen fließt <strong>und</strong> die Temperaturregelung<br />

deswegen größere Schwierigkeiten hat, eine homogene Temperatur herzustellen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!