Lokal-regionales Lesenetzwerk des Gymnasiums Veitshöchheim
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tasie entführen oder im Mehrzweckraum mit ihnen Lesezeichen<br />
basteln, bei jeder dieser Aktionen erlebt sich im<br />
Wir-Gefühl der agierende Heranwachsende als jemand,<br />
auf den es ankommt.<br />
Eine tragende Rolle spielten die Lesescouts auch beim<br />
Welttag <strong>des</strong> Buches im Jahr 2009 und 2010. Unter<br />
dem Motto „Fakten, Fiktion, Hintergründe“ entführte unser<br />
Projektpate Prof. Dr. Michael Pfrommer in die Welt<br />
<strong>des</strong> antiken Pompeji. Der Schulgemeinschaft vorgestellt<br />
wurde er in einem Interview, das drei unserer eifrigsten<br />
Lesescouts führten. In den anschließenden Workshops,<br />
in denen entweder nach dem Initialimpuls von Herrn<br />
Pfrommer eine abenteuerliche Geschichte im Anschluss<br />
an seinen Roman „Verschwörung am Vesuv“ weitergesponnen<br />
wurde oder aber das Haus der Romanheldin<br />
nachgebaut wurde, waren ebenfalls Lesescouts im Einsatz,<br />
die die Sechst- und Siebtklässer bei ihrer Projektarbeit<br />
nach Kräften unterstützten.<br />
Das größte Aufgebot an Lesescouts sah der diesjährige<br />
Welttag <strong>des</strong> Buches mit dem Rahmenthema „Lesen ist<br />
männlich?!“ In den 30 Lesecafés waren jeweils zwei Lesescouts<br />
nicht nur für das Wohl <strong>des</strong> vorlesenden Autors/<br />
der Autorin, Schülervaters oder <strong>des</strong> Lehrers/der Lehrerin<br />
zuständig, sondern das Team übernahm auch die<br />
Aufgabe, Impulse für das Gespräch zwischen der Zuhörerschaft<br />
und dem Vorlesenden zu setzen.<br />
1.2.5 Dass sie Lust am Lesen wecken wollen, das haben<br />
die Lesescouts nun schon zum zweiten<br />
Mal in Folge bei der aktiven und zahlenmäßig<br />
starken Mitgestaltung der Eröffnungs-<br />
und Abschlussveranstaltung<br />
<strong>des</strong> Sommerferienleseclubs („Bock<br />
auf Buch!“ 2009/“Lesen, was geht!“<br />
2010) bewiesen. Von Jugendlichen, die<br />
sich der Schulgemeinschaft als begeisterte<br />
LeserInnen präsentieren, dürfte<br />
gewiss mehr als eine Initialzündung<br />
für die Lesesozialisation <strong>des</strong> Einzelnen<br />
ausgehen.<br />
1.3 Projektertrag für das schulische<br />
Binnenklima und darüber hinaus<br />
Ein Leseförderungsprojekt dieses Ausmaßes<br />
wird sich an vielfältigen Faktoren<br />
messen lassen können: Welchen<br />
Ertrag liefert es für den Adressatenkreis, die Kinder vom<br />
Kindergartenalter bis zum Abschluss der Grundschulzeit,<br />
welchen für die Mitschülerinnen und Mitschüler der<br />
Lesescouts? Welche Auswirkungen zeitigt es schließlich<br />
bei den Vermittlern einer lebendigen Lesekultur selbst?<br />
Ob sich unsere Leseförderungsmaßnahmen auf den<br />
Bücherkonsum der Drei- bis Zehnjährigen auswirken,<br />
lässt sich schwer in Zahlen messen. Registriert werden<br />
können wiederholte Rückmeldungen von Elternseite,<br />
und zwar in der Regel der Mütter, denen es ein Anliegen<br />
ist, das Engagement der Lesescouts zu würdigen,<br />
und die sich nach einzelnen Titeln der von den Scouts<br />
bei ihren Aktionen vorgestellten Büchern erkundigen.<br />
Offenbar ist also dieses oder jenes vorgestellte Buch<br />
nicht selten Thema im Familienkreis und wirkt somit<br />
über die konkrete Vorlesesituation in Kindergarten und<br />
Grundschule hinaus. Damit scheint ein Langzeitziel <strong>des</strong><br />
Projekts erreicht, nämlich über die konkrete Vorlesessituation<br />
in Kindergarten und Schule hinauszuwirken.<br />
Erfreulich ist bei dieser Beobachtung vor allem, dass<br />
die Eltern die Leseinteressen der Kinder wahrnehmen<br />
und im günstigsten Fall zu befriedigen suchen. Damit<br />
wäre zumin<strong>des</strong>t ein wichtiger Leseimpuls seitens <strong>des</strong><br />
Elternhauses gegeben, der laut der Ergebnisse der Studie<br />
(„Leseverhalten in Deutschland“) der Stiftung Lesen<br />
aus dem Jahr 2008 nicht die Norm ist. Dort konstatierten<br />
45 % der 14- bis 19-Jährigen, als Kind nie ein Buch geschenkt<br />
bekommen zu haben.<br />
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