Lokal-regionales Lesenetzwerk des Gymnasiums Veitshöchheim
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Unsere externen Partner haben das Wort:<br />
Wirklich eine Bereicherung<br />
für unseren Deutschunterricht stellen die regelmäßigen<br />
Besuche der Lesescouts <strong>des</strong> <strong>Veitshöchheim</strong>er <strong>Gymnasiums</strong><br />
dar. Dass sich die „Großen von oben“ immer<br />
wieder nicht nur mit Büchern bepackt auf den Weg in<br />
verschiedene Grundschulklassen machen, ist keinem<br />
von uns entgangen. Dass wir, nun Klasse 2d, schon<br />
im Schuljahr 2009/2010 die um einige Köpfe größeren<br />
Gymnasiasten in unserem Klassenzimmer hautnah erleben<br />
durften, war jedoch eine besondere Freude.<br />
Schon als auf dem Schild vor unserer Tür noch 1d stand,<br />
konnten wir den Mittwoch oft kaum erwarten. Das „Team<br />
mit Biss“ machte wirklich den Mund auf und wir staunten<br />
immer wieder über das, was Johanna Sack, Dominica<br />
Meusert und Elisabeth Rudi aus ihren Taschen packten.<br />
Nicht nur die spannen-den Geschichten, die sie uns vorlasen,<br />
bewirkten, dass uns bald vor Staunen der Mund<br />
offen stand, sondern auch all die Dinge, mit denen die<br />
drei Mädchen die Geheimnisse hinter den Buchstaben<br />
lebendig werden ließen. Da gab es Bewegungsspiele,<br />
lustige Ratespiele und Gegenstände, durch die wir immer<br />
mitten ins Geschehen hineingenommen wurden.<br />
Besonders toll war es, wenn wir, die gerade das Lesen<br />
lernten, schon aktiv sein konnten, ohne je<strong>des</strong> Wort verstehen<br />
und entziffern zu müssen. Hilfreich war hierbei<br />
beispielsweise ein Schatzkoffer, aus dem wir Dinge<br />
herausziehen durften, die gerade in der Geschichte<br />
benannt wurden. Was war das für ein Spaß, wenn jeder<br />
der Erste damit sein wollte, seine Hand dort hinein zu<br />
stecken, um sich ein Stück Geschichte zu ergattern.<br />
Manchmal wurde es laut, gab es Streit und einmal flossen<br />
sogar Tränen. Doch die Lesescouts waren nicht<br />
nur Meister der Bücher. Es gelang ihnen auch immer<br />
wieder, die Rasselbande zu bremsen, anzuhalten und<br />
zur Ruhe zu bringen. Auf diese Weise konnte das Team<br />
dann meist bald mit seinem Vorhaben fortfahren. Zum<br />
Schluss lag dann die Geschichte zum Anfassen und Anschauen<br />
ausgebreitet vor uns auf dem Tisch. Was man<br />
so alles aus den Blättern, die zwischen zwei dicken,<br />
bunten, kartonierten Papieren klemmen, herausholen<br />
kann....! Nicht schlecht! Ob es sich vielleicht doch lohnt,<br />
die Fibel etwas flotter zu studieren?<br />
Angetrieben von der Lust, sich selbst auf die Jagd nach<br />
spannenden Texten zu machen, landete bald jeder von<br />
uns im Laufe der Wochen bei seinem Lieblingsbuch.<br />
Zum Welttag <strong>des</strong> Buches am 23. April 2010 fertigten wir<br />
sogar ein selbstgemaltes und beschriftetes Cover unseres<br />
jeweiligen Lieblingsbuches an.<br />
Und wer hätte es gedacht? Einige der Bücher, aus<br />
denen uns die Mädchen im ersten Schuljahr vorgelesen<br />
hatten, standen in der zweiten Klasse prompt zu Weihnachten<br />
schon auf dem Wunschzettel ans Christkind.<br />
Das hatte nicht einmal die Lehrerin geschafft. Der Umstand<br />
war einzig den eifrigen Lesescouts zuzuschreiben.<br />
Dass es von diesen noch mehr gab, erlebten wir,<br />
als wir nicht mehr die Jüngsten im Schulhaus der Grundschule<br />
waren.<br />
In der zweiten Klasse hielt nämlich das Team „Mickey<br />
Mouse“ Einzug in das Klassenzimmer am Aquarium.<br />
Von nun an besuchten uns neben der treuen Johanna<br />
Sack auch Maria Ruppel, Franziska Mack und Niklas<br />
Schwestka. Das Gerücht, dass Lesen nur etwas für<br />
Mädchen sein soll, hatte damit nun wirklich ein Ende.<br />
Viele Dienstage, an denen gelesen, gespielt und gebastelt<br />
wurde, ließen unsere Schulvormittage zu einem<br />
spannenden, bunten Miteinander werden.<br />
Manchmal vergaßen wir beinahe, dass unsere Besucher<br />
selbst noch Schüler waren, die wertvolle Zeit<br />
investierten, um diese lebendigen Stunden ideenreich<br />
und liebevoll zu gestalten. Es kostete sie oftmals<br />
nicht nur Vorbereitung <strong>des</strong>sen, was uns dargeboten<br />
wurde, sondern auch Nach- und Aufbereitung <strong>des</strong><br />
eigenen, versäumten Unterrichtsstoffes. Denn auch<br />
wenn Lesescouts Beachtliches fertig bringen (sogar als<br />
Nikoläuse und Osterhasen bei uns auftauchen und mit<br />
uns basteln) – eines können sie noch nicht: an zwei Orten<br />
gleichzeitig sein. So begriffen wir, dass alle Treffen<br />
leider auch ein Ende haben und unsere Lesebegleiter<br />
zurück in die eigene Schule gehen mussten.<br />
Im April gab es eine besondere Überraschung: Eine<br />
Büchersuchaktion, bei der mit Ostereiern gepunktet<br />
wurde, jagte die Klassen 1b und 2d – von zahlre-<br />
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