Lokal-regionales Lesenetzwerk des Gymnasiums Veitshöchheim
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Freitag, 4. Mai 2012 – Nr. 103 LANDKREIS WÜRZBURG<br />
VBW WUES - Sei<br />
Die liebe Notmit dem Erwachsenwerden<br />
P.E.N.-Präsident Johano Strasser im Dialog mit <strong>Veitshöchheim</strong>er Gymnasiasten<br />
...................................................................................<br />
Von unserem Mitarbeiter<br />
DIETER GÜRZ<br />
...................................................................................<br />
VEITSHÖCHHEIM „Ständig glücklich<br />
zu sein wäre eine Katastrophe!“ und<br />
„Eines der größten Glücksmomente<br />
ist, wenn man hart arbeitet und etwas<br />
fertig zustande bringt!“ waren<br />
zwei von vielen Thesen mit denen<br />
der Philosoph, Politologe, Schriftsteller<br />
und Publizist Johano Strasser<br />
die 160 Oberstufenschüler <strong>des</strong> <strong>Gymnasiums</strong><br />
<strong>Veitshöchheim</strong> konfrontierte.<br />
Mit Strasser, der acht Jahre lang<br />
Tür an Tür mit den Schriftstellern<br />
Günter Grass und Heinrich Böll in<br />
einer Wohngemeinschaft in Berlin<br />
lebte, konnte Jutta Merwald,<br />
Deutschlehrerin und Leiterin <strong>des</strong><br />
<strong>Veitshöchheim</strong>er <strong>Lesenetzwerk</strong>s,<br />
einen echten Promi für eine Lesereise<br />
durch Unterfranken gewinnen.<br />
Die erste Station war am Welttag <strong>des</strong><br />
Buches die Schulaula der LWG-Fachund<br />
Technikerschule in <strong>Veitshöchheim</strong>.<br />
Dort begegnete dem jungen Publikum<br />
in Strassers 2011 erschienenem<br />
Roman „Die schönste Zeit <strong>des</strong> Lebens“<br />
der 18-jährige Robert, Abiturient<br />
und Zivildienstleistender in der<br />
Altenpflege, der seine liebe Not mit<br />
dem Erwachsenwerden hat.<br />
Die Schülersprecher und Lesescouts<br />
Sophie Becker, Tanja Henkel<br />
und Lukas Krenz brillierten als Moderatorenteam,<br />
das den Mitschülern<br />
nicht nur den prominenten Zeitzeugen<br />
der 68er-Bewegung präsentierte,<br />
sondern ihm auch mit Fragen über<br />
sein Leben und seine Denkweise auf<br />
den Zahn fühlte. (siehe nachstehen<strong>des</strong><br />
Interview). Ihnen bescheinigte<br />
Strasser am Ende, dass sie ihm bessere<br />
Fragenals mancher bekannte Journalist<br />
gestellt hätten.<br />
Mit Lese-Kostproben seines Romans<br />
„Die schönste Zeit <strong>des</strong> Lebens“<br />
führte er dem jugendlichen Publikum<br />
vor Augen, wie zermürbend die<br />
Auto geknackt:<br />
keine Beute<br />
ESTENFELD (eug) Nichts Passen<strong>des</strong><br />
gefunden hat ein Unbekannter, der<br />
auf einem Parkplatz bei Estenfeld<br />
einen Wagen aufgebrochen hat.<br />
Nach Aussage der Fahrzeughalterin<br />
Lebhaftes Interview: Die Schülersprecher und Lesescouts Sophie Becker, Tanja Henkel und Lukas Krenz (von links) brillierten als Moderatorenteam, das<br />
den Mitschülern nicht nur den prominenten Zeitzeugen der 68er-Bewegung präsentierte, sondern Johano Strasser auch mit Fragen über sein Leben und<br />
seine Denkweise auf den Zahn fühlte (siehe Interview unten).<br />
FOTO: DIETER GÜRZ<br />
Phase <strong>des</strong> Heranwachsens sein kann.<br />
Es war ergreifend, wie der bald 73<br />
Jahre alte Präsident der internationalen<br />
Schriftstellervereinigung P.E.N<br />
den Zoff und die Sprachlosigkeit in<br />
Roberts Elternhaus und seine trockenen<br />
Tränen der Verzweiflung in<br />
Sprache umsetzte.Sosoll die schönste<br />
Zeit <strong>des</strong> Lebens aussehen? Der<br />
Publizist, der von 1980 bis zu ihrer<br />
Ungewöhnlicher Kopf: Johano<br />
Strasser diskutierte mit Schülern<br />
über seinen Adoleszenzroman „Die<br />
schönte Zeit <strong>des</strong> Lebens“.<br />
Einstellung 1988 Redakteur und<br />
mit Böll und Grass Herausgeber der<br />
politisch-literarischen Zeitschrift<br />
L80 war, sprach sicherlich vielen<br />
aus dem Herzen, denen es ähnlich<br />
wie Robert ergeht. Begeisterter Applaus<br />
bestätigte dem ehemaligen<br />
Vor- und Querdenker bei den Jungsozialisten,<br />
dass er die Jugendlichen<br />
erreicht.<br />
Interviewmit einem Suchenden<br />
Schüler befragen den Schriftsteller Johano Strasser zu seinem jüngsten Buch und seiner Einstellung zum Leben<br />
VEITSHÖCHHEIM Auszüge aus dem<br />
Interview, das die Schülersprecher<br />
Sophie Becker, Tanja Henkel und<br />
Lukas Krenz vor Mitschülern mit<br />
dem Promi-Schriftsteller und Alt-<br />
68er Johano Strasser führten:<br />
Lukas: War für Sie die Zeit nach dem<br />
Abitur wirklich die schönste Zeit <strong>des</strong> Lebens?<br />
JOHANO STRASSER: Das muss ich<br />
strikt verneinen. Man ist weit davon<br />
entfernt gewesen, antiautoritär erzogen<br />
zu werden. Etliche meiner Lehrer<br />
sind Nazis gewesen. Im Klassenzimmer<br />
hing eine Weltkarte, die<br />
Deutschlands Grenzen bis zum Ural<br />
zeigte. Da musste man sich frei<br />
schwimmen, sich nach dem Abitur<br />
neu orientieren und so bin ich lange<br />
Zeit ein Suchender gewesen.<br />
Tanja: „Erwachsen sein heißt, für jedermann<br />
erkennbar so zu sein, wie man<br />
ist“, stellt Robert, der Romanheld, fest.<br />
Washeißt für Sie Erwachsensein?“<br />
STRASSER: Es ist ganz gut, wenn man<br />
nicht zu erwachsen ist, denn wenn<br />
sich nichts mehr weiter entwickelt,<br />
kann man auch gleich ins Grab sinken.<br />
Meine Pubertät dauerte bis ungefähr<br />
zum 30. Lebensjahr.Bis dahin<br />
habe ich die unterschiedlichsten<br />
Rollen ausgetestet. Ich bin als Weltbürger<br />
erzogen worden und war<br />
dementsprechend lange auf der Suche.<br />
Während meines Philosophiestudiums<br />
habe ich mich der 68er-Bewegung<br />
angeschlossen, inzwischen<br />
bin ich zivilisiert. Aber ich hatte zu<br />
kämpfen mit Bemerkungen wie ’Junger<br />
Mann, Sie könnten auch mal<br />
zum Frisör gehen!’. Mein politisches<br />
Engagement hat mich reifen lassen.<br />
Sophie: Woher haben Sie Ihr Wissen bezogen,<br />
welche Probleme bei heutigen Jugendliche<br />
anstehen?<br />
STRASSER: Ich habe fast 30-jährigen<br />
Söhne, die am Starnberger See aufwuchsen<br />
als Kinder eines nicht allzu<br />
wohlhabenden Schriftstellers, wo<br />
viele Mitschüler mit eigenem Sportwagen<br />
an der Schule vorfahren. Mit<br />
den Freunden, die meine Söhne<br />
nach Hause brachten, habe ich mich<br />
Autofreier Sonntagander Mainschleife<br />
intensiv unterhalten und ihnen aufmerksam<br />
zugehört, was sie interessiert<br />
und wie sie die Welt sehen. Ich<br />
weiß, dass sich Kinder von den Eltern<br />
abgrenzen wollen. So habe ich<br />
mal meinen Sohn dabei erwischt,<br />
wie er eine Lektüre unter dem Bett<br />
verschwinden ließ.’Porno’ denkt der<br />
verdorbene Vater! In Wahrheit war es<br />
Kafka, also etablierte Literatur, mit<br />
der ich mich auseinandergesetzt habe,<br />
mein Sohn sein Interesse daran<br />
aber nicht zugeben wollte.<br />
Sophie: In Ihrem Roman heißt es,<br />
Robert habe ’solange er zurückdenken<br />
kann, mit seiner Mutter kein Gespräch<br />
geführt. Und mit seinem Vater erst recht<br />
nicht.’ War das bei Ihnen zu Hause ein<br />
ebenso großes Problem wie bei Robert?<br />
STRASSER: Nicht alles, was man<br />
schreibt, ist autobiografisch. Wir waren<br />
sechs Kinder zu Hause und bei<br />
uns wurde sehr viel geredet. Das<br />
Problem der Sprachlosigkeit, wie es<br />
Robert in seinem Elternhaus erfährt,<br />
ist sicher ein schichtenspezifisches<br />
Problem, das es in meiner Familie<br />
nicht gab. Und natürlich werden gerade<br />
die Mütter in einem gewissen<br />
Alter von ihren Söhnen als zudringlich<br />
erlebt.<br />
Lukas: Ist ihr Roman überhaupt noch<br />
zeitgemäß? Heutzutage wollen doch<br />
viele Jugendliche gar nicht, wie Robert<br />
das „Hotel Mama“ verlassen?<br />
STRASSER: Ihr dürft nicht alles glauben<br />
was DER SPIEGEL schreibt, von<br />
wegen ’Hotel Mama’. DER SPIEGEL<br />
erfindet Lügen. Nach wie vor wollen<br />
jungen Menschen hinaus in die<br />
Welt. Sie wollen im echten Wortsinn<br />
’Welt er-fahren’. Das ist die Grundkonstellation<br />
in den meisten Menschen.<br />
Mein Robert im Buch hatviele<br />
Sehnsüchte im Kopf. Er identifiziert<br />
sich mit der Leichtigkeit <strong>des</strong> romantischen<br />
Taugenichts, der von<br />
Ort zu Ort zieht und seine Erfahrungen<br />
macht. So geht es auch heute<br />
noch vielen jungen Leuten.<br />
Daserste Ja-Wort<br />
Hochzeit über den Dächern Kürnachs<br />
KÜRNACH (mad) Im Sommer 2011<br />
startete der An- und Umbau <strong>des</strong> Rathauses<br />
in Kürnach. Auch ein Trauund<br />
Mehrzweckraum wurde eingeplant.<br />
Der wurde noch vor den rest-<br />
Glückwunsch!<br />
Heinz Lausen wird 75:<br />
Vorbildlich im Ehrenamt<br />
Im Kreise von vier Kindern, n<br />
Enkeln und einem Urenkel k<br />
diesem Freitag Heinz Lausen<br />
75. Geburtstag feiern. Bürger<br />
Rainer Kinzkofer gratulierte i<br />
Ulsnies an der Schlei im Krei<br />
Schleswig geboren, verpflich<br />
sich das „Nordlicht“ nach ei<br />
Lehre als Einzelhandelskaufm<br />
1956 als Berufssoldat. Nach S<br />
nen in Hammelburg und bei<br />
nadier-Bataillon 302 in Ellwa<br />
kam er 1966 zum Sanitätsbat<br />
in <strong>Veitshöchheim</strong>, wo er 30 J<br />
lang bis zu seiner Pensionier<br />
nächst als Rechnungsführer<br />
dann als Spies wirkte.<br />
Schnell war er in Veitshöchh<br />
sammen mit seiner Frau Ann<br />
die 2006 nach 48 Ehejahren<br />
heimisch geworden. 1968 gr<br />
er den Miniaturgolf-Club Vei<br />
heim, den er 26 Jahre lang al<br />
sitzender führte. Erwar der e<br />
<strong>Veitshöchheim</strong>er, der 1995 d<br />
renzeichen <strong>des</strong> Bayerischen M<br />
terpräsidenten erhielt.<br />
Eine große Leidenschaft ist a<br />
Skatspiel. 1968 war er Gründ<br />
mitglied <strong>des</strong> Skatclubs „Herz<br />
und 1987 der „Maintalbuben<br />
ren Vorsitzender er seit 25 Ja<br />
ist. 1976 war er Mitbegründe<br />
Mainfränkischen Skatverban<br />
26 Jahre lang unterfränkisch<br />
Spielleiter; ab 1990 war er ze<br />
Jahre lang im Bayerischen Sk<br />
band als stellvertretender Spi<br />
für die Bayernliga verantwor<br />
Noch heute organisiert er Or<br />
terschaften und Preis-Turnie<br />
Lausen gehörte bis 1996 ach<br />
lang dem Gemeinderat an. Im<br />
Ortsverband war er einige Jah<br />
Schriftführer. Seit 1972 ist er<br />
heute Mitglied im Wehrpolit<br />
Arbeitskreis und war hier me<br />
Jahre stellvertretender Kreisv<br />
zender. Weiter engagierte er<br />
von 1988 bis 1992 als ehrena<br />
cher Richter am Landgericht<br />
seit Jahrzehnten auch Mitgli<br />
anderen Ortsvereinen wie de<br />
Eigenheimerbund oder dem<br />
nergesangverein sowie auch<br />
gen Bun<strong>des</strong>wehr-Verbänden.<br />
Auch mit 75 denkt Heinz Lau<br />
noch nicht daran, kürzer zu<br />
Fast täglich trifft man ihn be<br />
Stammtisch in der „Fischerb<br />
und einmal wöchentlich bei<br />
abend. Auch bei Vereinsfeste<br />
-Fahrten oder bei Bürgerreise<br />
häufig dabei. TEXT UND<br />
Baumpflanzaktio<br />
Es wardie Lärch<br />
und nicht die Ler<br />
WÜRZBURG (hig) Wenn es<br />
Rechtschreibung geht, ist ein<br />
vor Verwechslungen und<br />
nicht gefeit. So kann’s passier<br />
er eine Krippe mit einer<br />
durcheinander haut. Oder<br />
mit Gepäck. Oder – wie in d<br />
wochsausgabe passiert –eine<br />
mit einer Lerche. Doch die<br />
fliegt in der Flur umher, die<br />
steht meist im Wald oder Ga<br />
Oft 167 wird dieser Nadelbaum<br />
Familie der Kieferngewäch<br />
Landkreis Würzburg nicht ge<br />
Gerade mal zwei. Ende Mär<br />
die Eigenheimer in Veitshö