Lokal-regionales Lesenetzwerk des Gymnasiums Veitshöchheim
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Das Jahr der Herausforderungen für die Lesescouts<br />
Dieses Jahr stand uns Lesescouts eine besonders große<br />
Aufgabe und Herausforderung bevor: Wir schlüpften<br />
selber regelmäßig in die Rolle von Lehrkräften und spürten<br />
mal am eigenen Leib, was es heißt, Verantwortung<br />
für kleine Kinder zu übernehmen. Denn einmal alle drei<br />
Wochen warteten um 14.20 Uhr schon 16 Kinder der 2.<br />
Klasse vor der Ignatius-Gropp-Grundschule Güntersleben<br />
auf ihre privaten Lesescouts, genauer gesagt auf<br />
das Team „Die Olchis“. Die hatten nämlich beschlossen,<br />
mit lesebegeisterten Kindern die Dienstagnachmittage<br />
in diesem Schuljahr zu verbringen.<br />
Sofort ging´s rein ins Schulhaus und ran an die Arbeit:<br />
Wiederholung der letzten Stunde (natürlich ohne Noten!),<br />
Ideenvorschläge von den Teilnehmern aufgreifen<br />
und eventuell umsetzen und das vorbereitete Programm<br />
für den Tag bis 16.00 Uhr durcharbeiten. Wir haben Geschichten<br />
gelesen, Bücherkoffer ausgepackt und ganz<br />
viele (Lese-)spiele gespielt. Auch ein paar exotische<br />
Dinge waren dabei: Eine kurze Lektüre wurde gelesen,<br />
ein Film gedreht und eine Lesenacht veranstaltet, die<br />
wir in der Turnhalle verbrachten. Uns ist klar geworden,<br />
wie schwierig es ist, ständig die Aufmerksamkeit von 30<br />
Paar Augen und Ohren auf uns zu ziehen und dabei selber<br />
nicht den Faden zu verlieren. Es gab natürlich immer<br />
ein paar Komplikationen: ein paar Hampelmänner,<br />
die einfach nicht stillsitzen wollten, weswegen sie mit<br />
einer von uns zur ´Strafe´ Stühle hochstellen mussten<br />
und anschließend in einer Kleingruppe Märchen vorgelesen<br />
bekamen. Und dann waren da natürlich auch<br />
mal nervige Zickereien zwischen den Mädels. Aber es<br />
fand sich stets eine Lösung für das Problem; wir sind<br />
ja schließlich drei Tage lang im Lesescout-Seminar so<br />
ausgebildet worden, dass wir auf manches gefasst waren.<br />
Insgesamt können wir sagen, dass eigentlich alles<br />
wunderbar und nach unseren Vorstellungen geklappt<br />
hat und die Kleinen nicht ohne etwas Neues gelernt zu<br />
haben in die Sommerferien gegangen sind. Die Kreativität<br />
der Kinder wurde von uns durch das Geschichten<br />
schreiben und Bilder malen gefördert, aber wir haben<br />
auch sehr viel Wert auf die Stärkung <strong>des</strong> Selbstbewusstseins<br />
und der Selbstdarstellung gelegt, z. B. indem<br />
wir sie oft vor den Gleichaltrigen erzählen ließen.<br />
Damit die Kinder ein bisschen von der ´Redekunst´ aus<br />
unserem Kurs mitnehmen, haben wir sogar Stimmübungen<br />
gemacht. Am wichtigsten war uns jedoch, das<br />
Lesen zu üben, was eigentlich auch der Sinn unseres<br />
Jahresprojekts war. Selbstverständlich war es anstrengend<br />
und zum Teil sehr kompliziert, immer alles perfekt<br />
durchorganisiert zu haben und praktisch das Oberhaupt<br />
in der Versammlung zu sein. Dabei wollten wir jedoch<br />
keinesfalls die zu autoritäre Lehrerposition einnehmen,<br />
sondern vor allem Beratungs- und Vertrauensperson<br />
sein. Stolz blicken wir auf die vergangene Zeit zurück,<br />
in der auch wir viel gelernt haben, und freuen uns über<br />
den großen Erfolg.<br />
Emilia Ruppel, 10 c, im Namen der „Olchis“<br />
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