Lokal-regionales Lesenetzwerk des Gymnasiums Veitshöchheim
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Klappe, die Vierte! – Beginners & Oldies im Lesescout-Seminar<br />
„Nimm soviel du brauchst!“ - Im Sitzungssaal <strong>des</strong> <strong>Veitshöchheim</strong>er<br />
Rathauses herrschte zunächst betretenes<br />
Schweigen, gab es verdutzte Gesichter, bis schließlich<br />
verständnisinniges, teils verschämtes Grinsen die<br />
Anspannung löste. Der Auftakt <strong>des</strong> vierten Lesescout-<br />
Seminars seit Gründung <strong>des</strong> <strong>Lesenetzwerk</strong>s im November<br />
2008 war auch nicht eben gewöhnlich: „Nimm<br />
soviel du brauchst!“ - mit dieser Aufforderung machte<br />
nämlich eine Klopapierrolle unter den Teilnehmern die<br />
Runde. Was sich hinter dieser zweideutigen Einladung<br />
wohl verbarg? Einige der „Oldies“ unter den Scouts erinnerten<br />
sich noch an ihr Einführungsseminar: Für je<strong>des</strong><br />
Klopapierblatt musste ein Geheimnis der persönlichen<br />
Lesebiografie preisgegeben werden. Bereits mit diesem<br />
Einstiegsspiel wurde klar: In diesen zwei Seminartagen<br />
würden die Oldies im Lesescout-Geschäft etliches an<br />
Kenntnissen auffrischen, die „Beginners“ einiges von<br />
den Oldies lernen können.<br />
Dass Schüler Schüler unterrichten und dem nicht selten<br />
ein größerer Erfolg beschieden ist, zumal beide Seiten<br />
davon profiitieren, als wenn Erwachsene in Aktion treten,<br />
die nicht selten allein von Berufs wegen der festen<br />
Überzeugung sind, die beeindruckendsten pädagogischen<br />
Feuerwerke abfackeln zu können – das ist nun<br />
schon bald ein alter Hut. Schülerinnen und Schüler als<br />
Lesescouts zu eigenverantwortlichen Akteuren der Leseförderung<br />
zu machen, auf diesem Gedanken beruht<br />
bekanntlich das <strong>Lesenetzwerk</strong> unseres <strong>Gymnasiums</strong>.<br />
So konnten wir Anfang Februar auch ohne Zögern das<br />
Wagnis eingehen, das vierte Lesescout-Seminar nach<br />
diesem Grundprinzip <strong>des</strong> Lernens durch Lehren zu<br />
organisieren.<br />
Unsere bewährte Thüringer Referentin Monika Eger<br />
hatte zu ihrem und unserem größten Bedauern diesmal<br />
aus familiären Gründen kurzfristig absagen müssen.<br />
Was tun? Das lang angesetzte Seminar absagen?<br />
Und damit rund vierzig Schülerinnen und Schülern die<br />
Chance nehmen, als Lesescout einzusteigen, bzw.<br />
jenen Erfahrenen die Plattform verweigern, sich über<br />
Erfahrungen, Methoden und Tricks auszutauschen, mit<br />
denen versierte Scouts Kinder für das Medium Buch<br />
begeistern? Da hieß es, aus der Not eine Tugend machen<br />
- und das Feedback am Ende <strong>des</strong> Seminars sollte<br />
bestätigen, dass man nicht ganz daneben lag: In Expertenteams,<br />
die sich aus blutigen Anfängern ebenso wie<br />
aus erfahrenen Scouts zusammensetzten, wurden die<br />
wichtigsten Programmpunkte rund um das sog. „entdeckende<br />
und erlebende Lesen“ erarbeitet: Welche Erstkontaktspiele<br />
gibt es? Was hat es mit Lesebarometer<br />
und Leseleine auf sich? Welche Auflockerungsspiele<br />
eignen sich in welcher Phase der Präsentation? Wie gestaltet<br />
man eine spannende Bücherrallye? Was gehört<br />
in einen geheimnisvollen Bücherkoffer? Wie begegne<br />
ich den Störern, die es immer wieder mal geben kann?<br />
Wie fessle ich die Aufmerksamkeit meiner jungen Zuhörerinnen<br />
und Zuhörer besonders wirkungsvoll? Die<br />
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