Lokal-regionales Lesenetzwerk des Gymnasiums Veitshöchheim
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Rezension zu<br />
Susanne Clays<br />
CYBER MOB. – Mobbing im Internet (2010)<br />
Ein Unbekannter schreibt Carmen Mails. Richtig gemeine<br />
Mails. „Du bist fett. Du bist hässlich. Keiner will dich.<br />
Du hast es nicht verdient zu leben!“<br />
Natürlich, Carmens Leben ist nicht perfekt. Sie ist nicht<br />
so dünn und beliebt wie ihre Freundin Nelli, aber sie<br />
hat doch nichts getan, um solche Mails zu verdienen.<br />
Oder? Carmen weiß nicht mehr weiter. Sie ist verzweifelt,<br />
hat Angst und weiß nicht, an wen sie sich wenden<br />
soll. Schließlich könnte der Unbekannte jeder sein.<br />
Trost findet sie allein in ihrem geliebten Hund Mikko,<br />
aber langsam bekommen auch ihre Eltern und Freunde<br />
mit, dass etwas nicht stimmt, und Carmen merkt, dass<br />
sich verkriechen nichts bringt und sie nur eine Chance<br />
hat, den Unbekannten zu finden, wenn sie es über<br />
sich bringt, jemandem von den Mails zu erzählen. Doch<br />
selbst dann bleibt immer noch die Frage: Wie schafft<br />
man es einen Unbekannten im Internet zu finden? Jemand,<br />
der fest entschlossen ist, unerkannt zu bleiben,<br />
wie eine fiese Kakerlake, die sich um jeden Preis in ihrem<br />
Loch verkriecht?<br />
Ich dachte erst mal: Mobbing im Internet? Noch<br />
so ein Problembuch – Stimmt eigentlich! Aber obwohl<br />
es viele solcher Bücher gibt, ist dieses doch<br />
wieder ganz anders. Carmens Geschichte ist sehr<br />
real erzählt und aus der Ich-Perspektive geschrieben,<br />
sodass man sich, im Gegensatz zu so manchem<br />
anderen Buch, extrem gut in die Hauptperson<br />
hineinversetzen kann und einem selbst klar wird:<br />
Dieses Mädchen ist ganz normal. Wie ich. So etwas<br />
kann auch mir passieren! Besonders die verwirrten<br />
Gefühle und die Verzweiflung der Opfer bringt Susanne<br />
Clay sehr überzeugend rüber. Obwohl sich<br />
das Buch am Anfang ein bisschen zieht, finde ich<br />
doch das Ende dann klasse. Und es ist besonders<br />
toll, dass dieses nicht eines von den Büchern ist, die<br />
man liest, sich denkt, das ist schon tragisch, was da<br />
passiert, es dann aber sofort wieder vergisst. Vielmehr<br />
beschäftigt man sich nach dem Lesen immer<br />
noch intensiv damit und setzt sich mit dem Thema<br />
auseinander. Im Großen und Ganzen also ein super<br />
Buch, dass echte Leseratten nicht verpassen<br />
sollten.<br />
Vorgestellt von<br />
Carolin Schaum, 9a<br />
88