Lokal-regionales Lesenetzwerk des Gymnasiums Veitshöchheim
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Als KnK-Beraterin unterwegs ...<br />
Was tut so eine diplomierte KnK-Beraterin eigentlich?<br />
Kurz gesagt: Ich begleite und beobachte Schülerinnen<br />
auf ihrem Weg zum Zertifikat „Kompetenznachweis Kultur“<br />
und bespreche mit ihnen ihre Tätigkeit sowie ihre<br />
Entwicklung als Lesescouts.<br />
Im Sommer <strong>des</strong> letzten Schuljahres konnten Frau Merwald<br />
und ich in einer feierlichen Zeremonie in Anwesenheit<br />
von Herrn Brückner und den Müttern der beiden<br />
Mädchen Emilia Ruppel und Christina Ebert (letztere<br />
hat gerade ihr Abitur gemacht) die ersten KnK-Nachweise<br />
unserer Schule überreichen, bislang ein Novum<br />
an bayerischen Gymnasien.<br />
Mit Christina war ich regelmäßig in der <strong>Veitshöchheim</strong>er<br />
Förderschule sowie im Kindergarten St. Martin in <strong>Veitshöchheim</strong><br />
unterwegs. Weitere Aktionen der Lesescouts<br />
sind Aktionen in der Bücherei im Bahnhof, am Welttag<br />
<strong>des</strong> Buches, in der örtlichen Buchhandlung und unzählige<br />
andere Events. Fast fertig auf dem Weg zum Diplom<br />
ist inzwischen Marina, die ich vor allem in der Evangelischen<br />
Kindertagesstätte Menschenskinder begleiten<br />
konnte. Für meine neu im Verfahren aufgenommenen<br />
Scouts Sophie und Corinna gehe ich mit Sophie dienstags<br />
in den evangelischen und mit Corinna donnerstags<br />
– jeweils vierzehntägig – in den katholischen Kuratie-<br />
Kindergarten. Soweit die Theorie, nun kommt ein bisschen<br />
Praxis zur Veranschaulichung:<br />
Es ist Dienstag, 14 Uhr: Treffpunkt bei den „Menschenskindern“<br />
in <strong>Veitshöchheim</strong>. Die Lesescout-Team „Whisper“,<br />
bestehend aus Sophie und Marina, mittlerweile 9.<br />
Klasse, sind schon da – und haben sich vorab intensive<br />
Gedanken gemacht, was sie heute der kleinen vorlesehungrigen<br />
Schar von ungefähr sechs Kindergartenkindern<br />
an Lesefutter kredenzen.<br />
Souverän haben die beiden jungen Damen vorher<br />
mit dem Kindergarten den Termin vereinbart. Die Lesescouts<br />
sind dort mittlerweile eine „Institution“ und<br />
haben dienstags ihren festen Raum – den Nebenraum<br />
der blauen Gruppe. Ihre Ankunft wird schon freudig erwartet<br />
– eine Erzieherin bringt die sechs bis sieben ausgewählten<br />
Kinder. Die Begrüßung der Lesescouts durch<br />
die Vier- bis Sechsjährigen ist herzlich – das Vorlesen ist<br />
eine höchst willkommene Aktion, die die Kinder bereits<br />
seit zwei Jahren wirklich genießen. Nun setzt sich die<br />
kleine Gruppe auf ihre Stühlchen, nimmt von mir KnK-<br />
Beraterin keine sonderliche Notiz - und los geht‘s.<br />
Die Kinder dürfen das erste Buch, mit dem Sophie und<br />
Marina ihre Stunde beginnen, selbst auswählen. Mehr<br />
oder weniger demokratisch entscheiden sie sich für eins<br />
der gezeigten Bilderbücher. Sophie und Marina wechseln<br />
sich nach kurzen Abschnitten beim Vorlesen ab.<br />
Sie lesen „interaktiv“ vor, d.h., sie besprechen das Vorgelesene<br />
manchmal abschnitt-, manchmal seitenweise<br />
mit ihren kleinen Zuhörern: „Was denkt Ihr, warum er/<br />
sie das jetzt macht? Hast Du eine Idee, Constantin?“<br />
Sie beantworten jeden Zwischenruf, kommentieren jede<br />
Bemerkung oder gehen liebevoll auf jede Frage ein. Da<br />
sie bereits seit zwei Jahren als Lesescouts tätig sind,<br />
haben sie schon viel Erfahrung. Sie können die Kinder<br />
gut einschätzen. Professionell korrigieren sie durch korrektes<br />
Wiederholen grammatikalisch falsche Sätze oder<br />
berichtigen sanft die falschen Wörter. Aber ohne erhobenen<br />
Zeigefinger, alles ganz natürlich. Wenn sich die<br />
Kinder um die nächste Geschichte oder wer als erstes<br />
antworten darf streiten, besänftigen sie durch eine kluge,<br />
deeskalierende Vorgehensweise. Es ist eine Freude<br />
mit anzusehen, wie souverän sie die kleine Gruppe lenken.<br />
Allen macht diese knappe Stunde großen Spaß.<br />
Manchmal bringen die Lesescouts auch etwas zu basteln<br />
mit. Dann wird erst vorgelesen und dann eifrig etwas<br />
zur Geschichte und Jahreszeit Passen<strong>des</strong> gewerkelt.<br />
Sophie und Marina helfen den Kindern, verknoten<br />
Bändchen, schneiden Diffiziles aus und begleiten die<br />
Kinder beim Tun.<br />
Und dann bekommt jede und jeder ein dickes Lob für<br />
solch ein gelungenes Bastelwerk! Glücklich eilen die<br />
Kinder mit den gehörten Geschichten und dem Selbstgebastelten<br />
in ihre Gruppen zurück und präsentieren<br />
alles den Erzieherinnen.<br />
Aber jetzt möchte ich den geneigten Lesern und Leserinnen<br />
nicht vorenthalten, was Marina Klüpfel über ihre<br />
zwei Jahre als Lesescout resümiert:<br />
„Seit etwas mehr als zwei Jahren gehen Sophie und<br />
ich jetzt schon regelmäßig in den Kindergarten „Menschenskinder“,<br />
um den Kindern dort etwas vorzulesen<br />
und etwas mit ihnen zu basteln. Es kommen zwar meist<br />
dieselben Kinder, aber wir sehen auch immer wieder<br />
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