Tourismuspolitischer Bericht der Bundesregierung - Ökologischer ...
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Teil II: Entwicklung des Tourismus und <strong>der</strong> Tourismuswirtschaft Seite 32<br />
deutung erlangt. Terroristische Organisationen bedienen sich des Tourismus als wehrloses<br />
Ziel, um die Destination wirtschaftlich zu destabilisieren und/o<strong>der</strong> eine internationale<br />
Botschaft zu verbreiten. Durch die tragischen Terroranschläge auf touristische<br />
Ziele u.a. in Djerba, Bali und Mombasa hat sich das Sicherheitsbewusstsein bei den<br />
Reisenden und den Veranstaltern weiter verstärkt. Der Reiseanalyse <strong>der</strong> Forschungsgemeinschaft<br />
Urlaub und Reisen (FUR) zufolge steht bei den Deutschen die persönliche<br />
Sicherheit als wichtigster Aspekt bei <strong>der</strong> Zielgebietswahl auf Platz 1 – vor dem sog.<br />
„Preis-Leistungsverhältnis". Die Erwartung gilt für die gesamte Reise und richtet sich<br />
somit an alle Glie<strong>der</strong> <strong>der</strong> touristischen Wertschöpfungskette: Reisebüro, Veranstalter,<br />
Fluglinien, Hotels, Agenturen und Komplementäranbieter.<br />
Die großen integrierten Tourismuskonzerne verfügen über eigene Krisenpläne und können<br />
kurzfristig Krisenstäbe einberufen. Auch viele kleinere Reiseveranstalter haben<br />
Sicherheitsbeauftragte ernannt. Der deutsche Reisebüro- und Reiseveranstalter Verband<br />
(DRV) hat ein Krisenmanagement-Konzept für die Branche beschlossen, das<br />
präventive und reaktive Elemente beinhaltet und ggf. auch die aktive Mitarbeit in den<br />
Krisenstäben des Auswärtigen Amts umfasst. Für die bedeutenden Zielgebiete gibt es<br />
Evakuierungspläne. Grundsätzlich vermeiden die deutschen Reiseveranstalter, bekannte<br />
Risikoziele überhaupt anzubieten. Daneben zeigen sie sich kulant bei Umbuchungswünschen<br />
in außergewöhnlichen Situationen. Auch die Welttourismusorganisation<br />
(WTO, Madrid) hat einen Ausschuss gebildet, <strong>der</strong> sich eingehend mit<br />
Krisenmanagement befasst. Beson<strong>der</strong>s gravierende Auswirkungen, wenn auch nur<br />
kurzfristiger Natur, ergaben sich aus dem Irak-Krieg im Frühjahr 2003 und dem etwa<br />
zeitgleichen Ausbruch <strong>der</strong> schweren Atemwegssyndroms SARS, die zur Meidung ganzer<br />
Regionen nicht nur durch Urlauber, son<strong>der</strong>n auch durch Geschäftsreisende führten.<br />
4.2 Weltweit legt <strong>der</strong> Tourismus weiter zu<br />
Die WTO geht in ihrer Studie „Tourism 2020 Vision“ davon aus, dass die Zahl <strong>der</strong> Touristenankünfte<br />
weltweit von 457,2 Mio. (1990) auf 1.561,1 Mio. (2020) zunimmt, d. h. mit<br />
einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von rd. 4% wächst.<br />
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