17/13672 - Deutscher Bundestag
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>17</strong>. Wahlperiode – 103 – Drucksache <strong>17</strong>/<strong>13672</strong><br />
Bevölkerung<br />
bis<br />
2030<br />
in %<br />
Übersicht der Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern<br />
Wirtschaft<br />
bis 2030<br />
in %<br />
Absatz-zahlen<br />
2010<br />
in Mio. Pkw<br />
Pkw-Dichte<br />
2010<br />
in Pkw pro<br />
1.000<br />
Einwohner<br />
Eigene Darstellung auf Basis von PwC 2011b; United Nations 2004; VDA 2011d u. 2011f<br />
Besonderheiten<br />
des Marktes<br />
Tabelle V.4<br />
Triade<br />
EU 0,2 50 14,0 473 ähnliche Anteile von Kleinwagen,<br />
Kompakt- und Mittelklasse<br />
USA 16 40 11,6 774 kaum Kleinwagen<br />
Japan -5 40 4,2 455 ähnliche Segmentaufteilung wie in Deutschland,<br />
jedoch weniger Kleinwagen<br />
Südkorea 7 60 1,3 268 ähnliche Struktur wie in Japan<br />
BRICS<br />
Brasilien 13 100 2,7 122 80 % Flex-Fuel-Fahrzeuge<br />
Russland -5 90 1,7 236 hohes durchschnittliches Fahrzeugalter<br />
Indien 24 190 2,2 12 sehr hoher Anteil an Kleinwagen<br />
China 4 190 11,9 24 ähnliche Segmentaufteilung wie in der EU<br />
Südafrika 9 90 0,3 108 sehr starker Gebrauchtwagenmarkt<br />
Neben Besonderheiten bei der Segmentwahl ist bei den<br />
Antrieben das brasilianische Alleinstellungsmerkmal des<br />
Flex-Fuel-Motors zu nennen. Diese Motoren eignen sich<br />
zur Betankung von Benzin und Biokraftstoffen in unterschiedlichen<br />
Zusammensetzungen. Des Weiteren sind in<br />
China staatliche Subventionen im Bereich Elektromobilität<br />
zu erwarten. In den übrigen Ländern sind bisher kaum<br />
Aktivitäten bezüglich alternativer Antriebe zu verzeichnen.<br />
In allen Ländern handelt es sich wegen der niedrigen<br />
Pkw-Verfügbarkeit in der Regel um Erstkäufer, die<br />
grundsätzlich weniger Vorbehalte gegenüber alternativen<br />
Antrieben haben dürften.<br />
Tabelle V.4 zeigt die Rahmenbedingungen der Länder in<br />
einem vergleichenden Überblick. Auffallend ist, dass gerade<br />
für die Länder, in denen heute eine sehr niedrige<br />
Pkw-Besitzrate vorliegt, ein sehr dynamisches Wachstum<br />
prognostiziert wird. Bei den heute weltweit größten Absatzmärkten<br />
in Europa und den USA wird dagegen mit einem<br />
deutlich geringeren Wirtschaftswachstum gerechnet.<br />
Bereits hohe Pkw-Besitzraten in diesen Ländern deuten<br />
auf eine Sättigung der Märkte hin.<br />
Im Hinblick auf die Marktbesonderheiten ist auffallend,<br />
dass gerade die sehr großen Märkte in den USA, der EU<br />
und China auch einen erheblichen Teil der Neufahrzeuge<br />
in den höheren Segmenten nachfragen. Diese Kunden<br />
werden derzeit schon in großem Umfang von den Angeboten<br />
der deutschen Premiumhersteller angesprochen.<br />
Die geringe Größe der Märkte in Südafrika und Russland<br />
kombiniert mit pessimistischen Zukunftsaussichten und<br />
starken Gebrauchtwagenanteilen begrenzen die dortigen<br />
Wachstumsaussichten deutscher Hersteller deutlich.<br />
3. Pkw-Nachfrageszenarien und Ergebnisse<br />
Die modellbasierte Prognose der Absatzzahlen wurde auf<br />
Basis von drei Szenarien durchgeführt. Bei der Entwicklung<br />
der folgenden Szenarien wurde auf eine Variation<br />
der demografischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
verzichtet. Die Unterschiede der Szenarien beschränken<br />
sich auf Veränderungen bei der Akzeptanz für<br />
neue Technologien sowie einen Wandel des Mobilitätsverhaltens,<br />
wie er in Ansätzen bereits heute beobachtet<br />
werden kann.<br />
Szenario 1: Konservativ<br />
Das erste Szenario geht von einer weiterhin niedrigen Akzeptanz<br />
für alternative Antriebe aus. Das Problem der<br />
Reichweite bei Batteriefahrzeugen wird nicht gelöst und<br />
der Infrastrukturausbau von Wasserstofftankstellen kommt<br />
nur schleppend voran. Bedingt durch niedrige Akzeptanz<br />
auch im politischen Raum wird es keine staatlichen Förderinstrumente<br />
zum verbilligten Kauf von batterieelektrischen<br />
bzw. Wasserstofffahrzeugen geben. Die Folge sind<br />
auch zukünftig hohe Preise für alternative Antriebe. Damit<br />
bleiben die Verkaufszahlen alternativer Antriebe<br />
inklusive der bereits eingeführten batterieelektrischen<br />
Fahrzeuge weit hinter den Erwartungen zurück.