17/13672 - Deutscher Bundestag
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Drucksache <strong>17</strong>/<strong>13672</strong> – 38 – <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>17</strong>. Wahlperiode<br />
Abbildung III.3<br />
Verteilung der Produktionsmenge deutscher OEM<br />
auf Fahrzeugsegmente 2010<br />
Interessant ist überdies die Frage, in welchen Regionen<br />
die deutschen Hersteller die einzelnen Fahrzeugsegmente<br />
fertigen. Gemeinhin herrscht die Meinung vor, dass trotz<br />
der fortschreitenden Globalisierung die hochwertigen und<br />
hochpreisigen Oberklassemodelle nach wie vor in Deutschland<br />
gefertigt werden. Die in Abbildung III.3 abgetragenen<br />
Werte bestätigen diese Vermutung. Rund 68 Prozent<br />
der Fahrzeuge des Oberklassesegments produzierten deutsche<br />
OEM im Jahr 2010 in heimischen Werken. Damit<br />
liegt der Produktionsstandort Deutschland mit weitem<br />
Abstand vor dem NAFTA-Raum, in dem die deutschen<br />
Hersteller 14 Prozent dieses Segments fertigten. Dabei<br />
handelt es sich in erster Linie um Geländewagen, die<br />
BMW und Mercedes-Benz in ihren US-amerikanischen<br />
Werken herstellen. Den dritthöchsten Produktionsanteil in<br />
diesem Segment bilden Produktionsstätten deutscher Hersteller<br />
in China. Damit stehen Deutschland, die USA und<br />
China für 91 Prozent der Produktionsmenge. Standorte in<br />
übrigen europäischen Ländern tragen 6 Prozent zur Produktionsmenge<br />
bei. Andere Regionen spielen in diesem<br />
Segment für deutsche OEM quasi keine Rolle.<br />
Im Mittelklassesegment lag der Anteil deutscher Produktionsstätten<br />
an der gesamten Ausbringungsmenge noch<br />
bei 50 Prozent. Der Beitrag der Produktionsstätten in<br />
China und vor allem in Europa ist im Vergleich zur Oberklasse<br />
deutlich stärker. Diese Verschiebung der Produktionsanteile<br />
setzte sich im Kompaktwagensegment fort.<br />
In deutschen Produktionsstätten wurden nur 39 Prozent<br />
der Fahrzeuge dieses Segments gefertigt.<br />
Eigene Berechnung auf Basis von PwC 2011a<br />
Im Kleinwagensegment wird die Hauptlast (55 Prozent)<br />
von Standorten getragen, die im europäischen Ausland<br />
beheimatet sind. Hier fertigten vor allem die Volumenhersteller<br />
VW, Opel und Ford ihre Kleinwagen. Vergleichsweise<br />
hoch fällt der Anteil Südamerikas aus, der<br />
mit 19 Prozent auch vor dem Standort Deutschland liegt.<br />
In China ist die Fertigung von Kleinwagen bis heute nicht<br />
sonderlich ausgeprägt. Insgesamt verdeutlichen die Zahlen,<br />
dass der Produktionsstandort Deutschland vor allem<br />
für Fahrzeuge aus dem Oberklassesegment von Bedeutung<br />
ist. Je tiefer das Fahrzeugsegment, desto geringer ist<br />
die Bedeutung von heimischer Produktion.<br />
Die skizzierten Verteilungen beschreiben eine Momentaufnahme<br />
aus dem Jahr 2010. In Abbildung III.4 ist ergänzend<br />
die Entwicklung der regionalen Anteile an den<br />
einzelnen Segmenten im Zeitraum von 2007 bis 2010 dargestellt.<br />
In der Gesamtbetrachtung wird deutlich, dass<br />
eine Verschiebung der Produktionskapazitäten zugunsten<br />
von Fahrzeugen der Kompakt- und Oberklasse stattfand.<br />
Beide Segmente haben jeweils um über 2 Prozentpunkte<br />
zugelegt. Unter dieser Entwicklung hat vor allem das<br />
Mittelklassesegment gelitten, dessen Anteil um mehr als<br />
3 Prozent-Punkte zurückging.<br />
Tabelle III.8<br />
Regionale Produktionsanteile im Segmentvergleich 2010 in Prozent<br />
Deutschland<br />
Europa (ohne<br />
Deutschland)<br />
NAFTA<br />
China<br />
Südamerika<br />
Indien<br />
Russland<br />
Asien-Pazifik<br />
Afrika<br />
Kleinwagen 16,9 54,8 0,0 5,4 18,8 1,2 0,7 0,0 2,2<br />
Kompaktwagen 38,5 22,4 8,8 21,0 5,2 0,2 3,0 0,0 0,8<br />
Mittelklasse 49,9 22,2 0,8 19,6 2,6 0,4 1,2 0,3 3,0<br />
Oberklasse 68,3 6,3 14,5 9,2 0,0 0,3 0,8 0,5 0,1<br />
Eigene Berechnung auf Basis von PwC 2011a