17/13672 - Deutscher Bundestag
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Drucksache <strong>17</strong>/<strong>13672</strong> – 76 – <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>17</strong>. Wahlperiode<br />
1.3.2 Innovationsanstrengungen für AAF<br />
Bei der Frage, ob ihr Unternehmen derzeit Innovationsanstrengungen<br />
unternimmt, um neue Produkte zu entwickeln,<br />
die als Komponenten in neuen Antriebs- und Fahrzeugkonzepten<br />
Nachfrage finden könnten, stimmt die Hälfte der<br />
befragten Automobilzulieferer zu. Mehr als ein Viertel<br />
(27 Prozent) der befragten Automobilzulieferer weist diesen<br />
Innovationsanstrengungen eine sehr große Bedeutung<br />
zu, 55 Prozent eine mittlere Bedeutung und weniger als<br />
ein Fünftel (18 Prozent) eine untergeordnete Bedeutung.<br />
Die Quote der Unternehmen mit Innovationsanstrengungen<br />
in Richtung neue Fahrzeugkonzepte ist besonders<br />
hoch bei größeren Unternehmen (72 Prozent im Gegensatz<br />
zu 37 Prozent bei KMU) sowie bei forschungsintensiven<br />
Unternehmen mit 2,5 Prozent und mehr FuE-Aufwendungen<br />
am Umsatz (ca. zwei Drittel im Gegensatz zu<br />
ca. einem Drittel bei nichtforschungsintensiven Unternehmen)<br />
(Abb. IV.6). Auch im Zusammenhang mit der<br />
Produktkomplexität lässt sich ein steigender Anteil feststellen,<br />
der von 43 Prozent bei Herstellern einfacher Erzeugnisse<br />
über knapp 60 Prozent bei Herstellern von Erzeugnissen<br />
mittlerer Komplexität bis hin zu über zwei<br />
Dritteln bei Herstellern komplexer Produkte reicht. Zudem<br />
sind First-Tier-Zulieferer mit knapp 60 Prozent der<br />
Unternehmen mit entsprechenden Innovationsanstrengungen<br />
hier wiederum aktiver als Zulieferer auf den<br />
Wertschöpfungsstufen 2 und folgende (ca. 40 Prozent). In<br />
diesen Differenzierungen spiegelt sich damit das bereits<br />
aus der ersten Frage nach der Intensität der Auseinandersetzung<br />
mit neuen Antriebs- und Fahrzeugkonzepten bekannte<br />
Bild wider.<br />
Analysiert man die Angaben der befragten Automobilzulieferer,<br />
auf welche Komponente eines Automobils die<br />
bei ihnen in der Entwicklung befindlichen Zuliefererangebote<br />
zielen, so zeigt sich folgendes Bild (Abb. IV.7):<br />
Den 1. Rang nehmen Leichtbautechnologien, z. B. für die<br />
Karosserie oder das Fahrwerk ein, bei denen knapp die<br />
Hälfte der befragten Automobilzulieferer angibt, hier mit<br />
Innovationsanstrengungen aktiv zu sein. Dies unterstreicht<br />
die große Bedeutung von Leichtbautechnologien,<br />
die zukünftigen Fahrzeuggenerationen zukommen könnte,<br />
teilweise auch unabhängig davon, ob diese alternative<br />
oder konventionelle Antriebstechnologien aufweisen. An<br />
2. Stelle der Nennungen folgen mit 30 Prozent der Angaben<br />
Entwicklungen im Antriebsstrang. Dies spiegelt die<br />
hohe Bedeutung der potenziellen Umwälzungen durch<br />
neue Antriebskonzepte für diesen Teil des Fahrzeugs wider.<br />
Entwicklungen von Batterietechnologien und Elektromotoren<br />
werden jeweils von knapp einem Fünftel der<br />
Unternehmen (19 Prozent) gleichbedeutend an 3. Stelle<br />
der Innovationsanstrengungen genannt. Dies zeigt, dass<br />
ein beachtlicher Teil der deutschen Automobilzulieferer<br />
derzeit Anstrengungen unternimmt, um bei diesen im<br />
Wertschöpfungsanteil für zukünftige alternative Fahrzeuggenerationen<br />
besonders relevanten Technologien mit entsprechenden<br />
Komponenten mit am Ball zu sein. Der<br />
Anteil entspricht etwa 10 Prozent aller deutschen Automobilzulieferer<br />
(ein Fünftel der 50 Prozent Unternehmen<br />
mit entsprechenden Innovationsanstrengungen), was ein<br />
nicht zu unterschätzendes Aktivitäts- und Innovationspotenzial<br />
in dieser Richtung darstellt.<br />
Abbildung IV.6<br />
Automobilzulieferer mit Innovationsanstrengungen in Richtung AAF<br />
Quelle: Automobilzuliefererbefragung des Fraunhofer ISI (2011/2012)