17/13672 - Deutscher Bundestag
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>17</strong>. Wahlperiode – 109 – Drucksache <strong>17</strong>/<strong>13672</strong><br />
3.4 Prognoseergebnisse im Kontext<br />
globaler Erwartungen<br />
Zur besseren Einschätzung werden unsere Prognoseergebnisse<br />
im Vergleich zu globalen Prognosen aus anderen<br />
Studien betrachtet. Anzumerken ist, dass die meisten<br />
globalen Prognosen einen kürzeren Prognosehorizont<br />
aufweisen.<br />
Abbildung V.13 zeigt übereinstimmend die Wachstumserwartungen<br />
aller Prognosen; dabei liegen die Ergebnisse<br />
des Modells vom Fraunhofer ISI meist im durchschnittlichen<br />
Bereich. Die Abweichung zur Prognose des Mobility<br />
Models (Momo) der Internationalen Energie Agentur<br />
(IEA), welche ebenfalls bis 2030 reicht, kann als marginal<br />
bezeichnet werden.<br />
Für die Anteile der unterschiedlichen Technologien auf globaler<br />
Ebene liegen nur wenige Referenzen vor. Das Szenario<br />
„Blue Map“ des Mobility Models (IEA 2008a) kommt<br />
zu ähnlichen Ergebnissen wie das Fraunhofer ISI. Dieses<br />
Szenario geht ebenfalls von ambitionierten Fördermaßnahmen<br />
aus und prognostiziert für 2030 den batterieelektrischen<br />
Fahrzeugen einen Anteil von etwa 9 Prozent an den<br />
Neuzulassungen. Das Modell des Fraunhofer ISI kommt in<br />
Szenario 2 zu Anteilen von etwa 13 Prozent. Auch bei den<br />
Brennstoffzellenfahrzeugen gibt es nur eine leichte Abweichung<br />
von knapp 2 Prozent-Punkten (Wert des Fraunhofer<br />
ISI 6 Prozent).<br />
A.T. Kearney (2012) geht davon aus, dass bis 2025 etwa<br />
60 Prozent aller in Europa verkauften Fahrzeuge elektrisch<br />
angetrieben werden. Dies ist eine ähnliche Größenordnung,<br />
wie vom Fraunhofer ISI für 2030 prognostiziert.<br />
Sowohl die Modellberechnungen des Fraunhofer ISI als<br />
auch von A.T. Kearney (2012) erwarten, dass in Nordamerika<br />
im Vergleich zu Europa eher PHEV als BEV verkauft<br />
werden. Die Einschätzungen bezüglich der Diffusion<br />
alternativer Antriebe in China scheinen bei A.T.<br />
Kearney (2012) optimistischer zu sein. Dies lässt sich auf<br />
die große Unsicherheit bzgl. Dauer und Höhe der staatlichen<br />
Kaufanreize zurückführen. Vergleichbar sind die<br />
Einschätzungen bezüglich des indischen Marktes; hier erwarten<br />
beide Studien bis 2030 einen Anteil alternativer<br />
Antriebe von etwa 30 Prozent.<br />
Bei vergleichbaren Annahmen zu den Rahmenbedingungen<br />
sind die Modellergebnisse vom Fraunhofer ISI konsistent<br />
mit anderen Prognosen. Deutliche Unterschiede<br />
entstehen dann, wenn Unsicherheiten bei den politischen<br />
Rahmenbedingungen (z. B. Setzung von Kaufanreizen)<br />
zu verzeichnen sind. Prognosen zum Vergleich der Entwicklung<br />
der Anteile einzelner Segmente existieren im<br />
weltweiten Kontext bislang nicht.<br />
Abbildung V.13<br />
Weltweite Prognosen der Pkw-Märkte im Vergleich<br />
Eigene Darstellung