17/13672 - Deutscher Bundestag
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Drucksache <strong>17</strong>/<strong>13672</strong> – 126 – <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>17</strong>. Wahlperiode<br />
4.2 Wertschöpfungspotenziale<br />
Die globale Wertschöpfung im Automobilbau steigt in<br />
diesem Szenario deutlich geringer an als in den beiden<br />
vorherigen. Bis 2030 wird die globale Wertschöpfung mit<br />
jährlich rund 2,6 Prozent auf knapp 2 950 Mrd. Euro im<br />
Jahr 2030 ansteigen (Abb. VI.8).<br />
Im Zeitverlauf liegt das durchschnittliche Wachstum zunächst<br />
auf einem moderaten Niveau bei 3,4 Prozent, geht<br />
dann allerdings zurück auf 1,8 Prozent. Vor allem im<br />
nächsten Jahrzehnt machen sich das geänderte Mobilitätsverhalten<br />
und die damit einhergehende sinkende Nachfrage<br />
von Fahrzeugen für den Individualverkehr bemerkbar. Die<br />
Differenzierung nach einzelnen Komponenten bringt Entwicklungen<br />
zum Vorschein, die nicht unmittelbar zu erwarten<br />
waren. So versprechen in den kommenden Jahren vor<br />
allem elektromobilitätsrelevante Komponenten große<br />
Wachstumspotenziale, während die wirtschaftliche Entwicklung<br />
der Komponenten für den konventionellen Antriebsstrang<br />
stagniert.<br />
Die Ursachen für diesen Verlauf sind darin zu sehen, dass<br />
die Nachfrage nach alternativ betriebenen Fahrzeugen<br />
stark wächst, wobei die Kosten für Komponenten, insbesondere<br />
für die Batterie, kurzfristig noch auf einem hohen<br />
Niveau verharren. Gleichzeitig macht sich im Bereich der<br />
konventionellen Antriebskomponenten bemerkbar, dass<br />
die Nachfrage nach hochpreisigen Premiumprodukten<br />
nicht sehr stark ausgeprägt ist und eher das Klein- und<br />
Kompaktwagensegment mit entsprechend kostengünstigen<br />
Systemen bedient werden muss. Die Entwicklung<br />
setzt sich prinzipiell fort. Allerdings setzt mittelfristig<br />
aufgrund der steigenden Nachfrage und des technischen<br />
Fortschritts ein signifikanter Preisverfall bei der Herstellung<br />
entsprechender Systeme ein. Aus Tabelle VI.8 wird<br />
ersichtlich, dass dies in erster Linie Batteriesysteme betrifft.<br />
Obgleich auch ab 2020 die Nachfrage nach Batteriesystemen<br />
steigt, stagniert die damit realisierte Wertschöpfung,<br />
da der mengenbezogene Zuwachs durch die<br />
technischen und wirtschaftlichen Fortschritte kompensiert<br />
wird.<br />
Eine tiefer gehende Analyse der Aktivitäten deutscher<br />
Automobilisten zeigt, dass sie nicht eins zu eins am globalen<br />
Wertschöpfungszuwachs reüssieren können. Im<br />
Mittel steigt die durch die deutsche Automobilindustrie<br />
realisierte Wertschöpfung um jährlich 2,4 Prozent an.<br />
Diese Entwicklung ist in erster Linie auf die verstärkte<br />
Konkurrenz in China und die damit einhergehenden<br />
Marktanteilsverluste zurückzuführen, die durch die Zugewinne<br />
in anderen Regionen nicht ganz aufgewogen werden<br />
können. Die durch die Produktion in Deutschland realisierte<br />
Wertschöpfung steigt erwartungsgemäß nicht so<br />
stark an wie die der Standorte im Rest der Welt. Wie aus<br />
Abbildung VI.9 ersichtlich, liegen die durchschnittlichen<br />
jährlichen Zuwachsraten in Deutschland bei 1,5 Prozent,<br />
während die globale Wertschöpfung deutscher Hersteller<br />
global im Mittel um 2,7 Prozent ansteigt. Die leicht unterdurchschnittliche<br />
Entwicklung begründet sich in erster<br />
Linie darin, dass die stärker wachsenden Auslandsmärkte<br />
bevorzugt aus der lokalen Produktion bedient werden.<br />
Abbildung VI.8<br />
Globale Wertschöpfungspotenziale im Szenario 3<br />
Eigene Darstellung