17/13672 - Deutscher Bundestag
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Drucksache <strong>17</strong>/<strong>13672</strong> – 54 – <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>17</strong>. Wahlperiode<br />
Abbildung III.14<br />
Zukünftige Aus-/Aufbauplanungen von FuE-Kapazitäten der Automobilzulieferer nach Regionen<br />
Quelle: Automobilzuliefererbefragung des Fraunhofer ISI (2011/2012)<br />
Auch bei der zukünftig geplanten Ansiedlung bzw. Erweiterung<br />
von FuE-Kapazitäten zeigt sich das bekannte<br />
Bild, wonach größere Unternehmen hier sehr viel häufiger<br />
im Ausland aktiv sind als KMU. Bei letzteren liegt<br />
der Fokus mit 91 Prozent der Zulieferer mit Ausbauplanungen<br />
noch eindeutig in Deutschland, doch auch bei den<br />
größeren Unternehmen steht der deutsche FuE-Standort<br />
mit 72 Prozent der Erweiterungsplanungen unangefochten<br />
an 1. Stelle. Dies unterstreicht die weiterhin hohe Bedeutung<br />
des FuE-Standorts Deutschland auch für größere<br />
Unternehmen mit ihren höheren Wertschöpfungs- und<br />
Beschäftigungsanteilen.<br />
Sehr viel häufiger als KMU planen größere Unternehmen<br />
den Aufbau bzw. die Erweiterung von FuE-Kapazitäten<br />
wiederum insbesondere in China (48 Prozent vs. 3 Prozent)<br />
sowie mit deutlichem Abstand in Indien (24 Prozent<br />
vs. 9 Prozent), Osteuropa (20 Prozent vs. 4 Prozent) und<br />
der NAFTA-Region (16 Prozent vs. 4 Prozent). Auch bei<br />
Zulieferern der 1. Stufe dominiert bei den Ausbauplanungen<br />
für FuE weiterhin der deutsche Standort (76 Prozent),<br />
wenn auch seltener als bei Zulieferern der 2. Stufe aufwärts<br />
(89 Prozent). Auch hier zeigt sich wiederum die<br />
Dominanz der Ausbauplanungen der Zulieferer der<br />
1. Stufe insbesondere für China (45 Prozent vs. 6 Prozent<br />
bei Zulieferern der 2. Stufe und aufwärts) sowie Indien<br />
(24 Prozent vs. 0 Prozent). Die von den Automobilherstellern<br />
(OEM) entlang der Wertschöpfungskette gemäß<br />
dem Follow-the-Customer-Prinzip in Gang gesetzte, höhere<br />
Lokalisierungsquote bei Direktzulieferern der<br />
1. Stufe scheint demnach nicht nur den lokalen Aufbau<br />
von Produktionskapazitäten, sondern mehr und mehr<br />
auch von lokalen FuE-Kapazitäten zu betreffen. Gerade<br />
aber auch bei Follow-the-Customer-Strategien kann angenommen<br />
werden, dass dies vorrangig zur besseren<br />
Kunden- und Marktanpassung des Produktangebots im<br />
Sinne eines „knowledge exploiting“, der Verwertung vor<br />
Ort gesammelter Erfahrungen für zukünftige Produkte,<br />
dient. Knowledge-Augmenting-Strategien, (Forschung<br />
für die Besonderheiten des Marktes identifizieren direkt<br />
vor Ort) bei denen in ausländischen Zentren mit exzellenten<br />
Forschungsbedingungen auch eigenständig Produkte<br />
für den Weltmarkt entwickelt werden, dürften auch bei<br />
den aktuellen Planungen der deutschen Automobilzulieferer<br />
noch eine untergeordnete Rolle spielen.<br />
Auch beim zukünftig geplanten Aufbau bzw. der Erweiterung<br />
von FuE-Kapazitäten deutscher Zulieferer im Ausland<br />
zeigt sich eine Tendenz zur Kolokation in Ländern<br />
und Märkten, wo bereits Produktionsstandorte aufgebaut<br />
wurden. So geben beispielsweise 77 Prozent der bereits in<br />
China mit Produktionskapazitäten präsenten Zulieferer<br />
an, dort zukünftig FuE-Kapazitäten auf- bzw. ausbauen<br />
zu wollen. In Indien beträgt die entsprechende Quote<br />
58 Prozent. Deutlich dahinter sind Osteuropa (33 Prozent),<br />
die NAFTA-Region (27 Prozent) und Südamerika<br />
(22 Prozent) bei den Anteilen der vor Ort mit produktionspräsenten<br />
Unternehmen, die zukünftig auch FuE-<br />
Kapazitäten ausbauen wollen. Im Vergleich zu den bereits<br />
heute beobachtbaren Kolokationsquoten zeigt sich hier