30.10.2012 Aufrufe

Antragsheft 4 - Die Linke

Antragsheft 4 - Die Linke

Antragsheft 4 - Die Linke

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Tisch, bei der Förderung der Agrarforschung<br />

Umweltschutz-, Entwicklungshilfe- und<br />

Verbraucherverbände. Um innovative und alternative<br />

wissenschaftliche Ansätze zu fördern, müssen Verbände,<br />

Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und<br />

gemeinnützige private Forschungseinrichtungen als<br />

ProduzentInnen von Wissen einen angemessenen<br />

Stellenwert in der staatlichen Förderpolitik bekommen.<br />

Das Demokratisierungsgebot gilt natürlich ebenso für<br />

Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen sowie<br />

Hochschulen. An der Unterrepräsentanz von Frauen in<br />

der Wissenschaft und dem daraus folgenden Mangel an<br />

Gendersensibilität wird die notwendige Öffnung für mehr<br />

Gerechtigkeit und bessere Qualität der Forschung<br />

besonders deutlich.<br />

2. Wir brauchen eine Repolitisierung der<br />

Forschungspolitik. <strong>Die</strong> Parlamente und Elemente der<br />

direkten Demokratie müssen eine wichtige Rolle bei der<br />

Prioritätensetzung der Forschungs- und<br />

Technologieförderung bekommen. <strong>Die</strong>se institutionelle<br />

Neuaufstellung soll einen öffentlich geführten Diskurs<br />

über Kosten und Nutzen, Risiken und Chancen öffentlich<br />

geförderter Forschungs- und Technologieprojekte<br />

ermöglichen. Gestärkt werden muss auch eine<br />

unabhängige Zukunftsforschung und<br />

Technikfolgenabschätzung.<br />

3. Wir wollen Innovationen für einen sozialökologischen<br />

Umbau der Gesellschaft statt für Profite<br />

fördern. Private Wertschöpfung kann dabei<br />

Nebenprodukt, aber nur selten das Hauptziel<br />

verantwortlicher Innovationspolitik sein. Eine Ausnahme<br />

bildet etwa die Förderung strukturschwacher Regionen<br />

oder Kleiner und Mittlerer Unternehmen (KMU). Wir<br />

wenden uns insbesondere gegen Wehr- und<br />

Rüstungsforschung an öffentlichen Hochschulen und<br />

Forschungseinrichtungen sowie gegen die Verquickung<br />

militärischer und ziviler Forschungstätigkeit.<br />

4. Eine linke Innovationspolitik ist mehr als die<br />

Förderung des Verkaufs neuer Technologien. Viele der<br />

Probleme, vor denen unsere Gesellschaft steht, können<br />

nur mit Hilfe eines Mix aus Verhaltensänderungen in<br />

sozialen Systemen und neuen Technologien gelöst<br />

werden. Als Beispiel sei der Kampf gegen den<br />

Klimawandel genannt, der ohne eine dramatische<br />

Einsparung unseres Energieverbrauchs und eine<br />

Umstellung unserer Lebens- und Arbeitsweise nicht<br />

gewonnen werden kann. Zugleich brauchen wir die neuen<br />

Energietechnologien, um die alten klima- und<br />

umweltschädlichen ersetzen zu können. Eine nachhaltige<br />

Innovationspolitik denkt daher von der ganzheitlichen<br />

Problemlösung her und ordnet die Forschungs- und<br />

Technologieförderung in diese ein. Dabei werden schnell<br />

die Grenzen des technologiegetriebenen<br />

Verwertungsprozesses erreicht, wie etwa die<br />

Notwendigkeit einer Konversion der Automobilindustrie<br />

belegt.<br />

5. Wissen muss als Gemeingut gefördert werden. Das<br />

marktliberale Modell einer Wissensgesellschaft stößt<br />

durch restriktive Handhabung des so genannten<br />

»Geistigen Eigentums« notwendig an künstliche Grenzen<br />

der Verknappung und der Exlusion. Menschen in armen<br />

Regionen bekommen nicht die dringend benötigten<br />

Medikamente, Software kann auf Grund von Patenten<br />

14<br />

nicht weiter entwickelt werden. DIE LINKE setzt hingegen<br />

auf Modelle von Open Innovation bei der Erarbeitung und<br />

auch bei der Nutzung von Forschungs- und<br />

Entwicklungsleistung. Das Urheberrecht soll dabei die<br />

Erarbeitung neuen Wissens schützen, aber nicht<br />

monopolisierte Exklusivansprüche von Industrien<br />

kreieren. Öffentlich geförderte Wissenschaft sollte<br />

kostenlos und für alle zugänglich veröffentlichen (Open<br />

Access). Nicht zuletzt stehen ein freies Internet und die<br />

Nutzung der Potenziale der Digitalisierung (etwa für<br />

öffentliche Bibliotheken) im Fokus einer demokratischen<br />

Wissensgesellschaft.<br />

Änderungsantrag: PR.165.<br />

Antragstellerin: DIE LINKE.<br />

Ortsorganisation Meißen<br />

Änderungsanträge zum<br />

Leitantrag des Parteivorstandes zum Programm<br />

an die 2. Tagung des 2. Parteitages der Partei<br />

DIE LINKE, 21. bis 23. Oktober 2011 in Erfurt<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag PR.165.1.<br />

AH1, S. 23, Zeile 1303 bis 1306<br />

Neu: Grundsätzlich ist zu garantieren, dass der<br />

Arbeitslohn dem Arbeitnehmer eine gesicherte<br />

Lebensgrundlage bietet. Wachsender Gewinn des<br />

Unternehmens muss zu angemessenen Lohnzuwachs<br />

führen. Managergehälter und Abfindungen sind nach<br />

messbaren Kriterien des Unternehmens zu begrenzen.<br />

<strong>Die</strong> Vergütung mit Aktienoptionen ist zu verbieten.<br />

Begründung: Soll der Unternehmer (Bäckermeister)<br />

seinen 2 Gesellen mehr Lohn zahlen, weil die Preise z.B.<br />

für Energie ständig steigen, wovon er selbst betroffen ist?<br />

Außerdem ist die unendliche Lohn-Preis-Spirale ein<br />

Wesensmerkmal des Kapitalismus nicht aber des<br />

demokratischen Sozialismus.<br />

Änderungsantrag PR.165.2.<br />

AH1, S. 23, Zeile 1318 bis 1319<br />

Neu: Es ist zu erreichen, dass die Verkürzung der<br />

Wochenarbeitszeit zu mehr Beschäftigungsverhältnissen<br />

führt und der Leistungsdruck nicht weiter absteigt.<br />

Begründung: Nicht mehr Beschäftigung, sondern mehr<br />

Beschäftigte ( wichtiger Schritt zur Vollbeschäftigung)<br />

Änderungsantrag PR.165.3.<br />

AH1, S. 25, Zeile 1502 bis 1506

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!