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Antragsheft 4 - Die Linke

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gewählte und demokratisch kontrollierte Institutionen der<br />

Empfängerländer souverän zu befinden und Rechenschaft<br />

zu leisten.<br />

Begründung: Weite Strecken des Leitantrages zu diesem<br />

Kapitel wirken wie eine schlechte Kopie eines GRÜNEN-<br />

Gutmenschen-Papirs ohne irgendeine Lehre aus einer<br />

Beschäftigung mit dem modernen Imperialismus gezogen<br />

zu haben. Deshalb erscheinen diese Passagen im<br />

Vergleich zu den hier neu eingeführten als<br />

vergleichsweise unerheblich und entbehrlich. Teilweise<br />

würden sie auch den Eindruck vermitteln, unsere Partei<br />

habe kein Perspektiven, die sich von Rot-Grün qualitativ<br />

unterscheiden, keine eigenen Gedanken und die gleiche<br />

paternalistische Einstellung gegenüber den Abhängig<br />

Gehaltenen und destabilisierten Ländern, wie viele<br />

Mitglieder der Hilfe-Industrie, die am bestehenden<br />

„Entwicklungshilfe“-System partizipieren.<br />

Beschlossen auf der Kreismitgliederversammlung am 15.<br />

September 2011<br />

Änderungsantrag: PR.227.<br />

Antragstellerinnen: Emanzipatorische <strong>Linke</strong><br />

(Koordinierungskreis), BAG<br />

Grundeinkommen<br />

Änderungsanträge zum<br />

Leitantrag des Parteivorstandes zum Programm<br />

an die 2. Tagung des 2. Parteitages der Partei<br />

DIE LINKE, 21. bis 23. Oktober 2011 in Erfurt<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag PR.227.1.<br />

AH1, S. 5, vor Zeile 1<br />

Einzufügen kultureller Einstieg:<br />

„<strong>Die</strong> Reklamation<br />

Meine Stimme gegen dein Mobiltelefon<br />

Meine Fäuste gegen eure Nagelpflegelotion<br />

Meine Zähne gegen die von Doktor Best und seinem<br />

Sohn<br />

Meine Seele gegen eure sanfte Epilation<br />

Es war im Ausverkauf im Angebot die Sonderaktion<br />

Tausche blödes altes Leben gegen neue Version<br />

Ich hatte es kaum zu Hause ausprobiert da wusste ich<br />

schon<br />

89<br />

an dem Produkt ist was kaputt-das ist die Reklamation<br />

Ich will<br />

Ich tausch nicht mehr ich will mein Leben zurück<br />

Guten Tag ich gebe zu ich war am Anfang entzückt<br />

aber euer Leben zwickt und drückt nur dann nicht<br />

wenn man sich bückt -<br />

Guten Tag<br />

Meine Stimme gegen die der ganzen Talkshownation<br />

Meine Fäuste für ein müdes Halleluja und Bohnen<br />

Meine Zähne gegen eure zahme Revolution<br />

Visionen gegen die totale Television<br />

Es war im Ausverkauf im Angebot die Sonderaktion<br />

Tausche blödes altes Leben gegen neue Version<br />

Ich hatte es kaum zu Hause ausprobiert da wusste ich<br />

schon<br />

an dem Produkt ist was kaputt-das ist die Reklamation<br />

Guten Tag guten Tag ich will mein Leben zurück<br />

Guten Tag guten Tag ich will mein Leben zurück<br />

Guten Tag guten Tag ich will mein Leben zurück<br />

Ich tausch nicht mehr ich will mein Leben zurück<br />

Guten Tag ich gebe zu ich war am Anfang entzückt<br />

aber euer Leben zwickt und drückt nur dann nicht<br />

wenn man sich bückt -<br />

Guten Tag“<br />

Wir sind Helden, 2003<br />

Begründung: Als Kulturdokument der Gegenwart drückt<br />

das Lied unsere Verankerung im Hier und Heute aus und<br />

hatte generationenübergreifend eine Wirkung. Es wurde<br />

zum Ausgangspunkt eines Kulturen übergreifenden<br />

Protestgefühls in den sogenannten 00er-Jahren, das<br />

Entfremdung und Entmündigung ebenso thematisiert wie<br />

eigenen Widerstand dagegen zum Ausdruck bringt.<br />

Änderungsantrag PR.227.2.<br />

AH1, S. 7, nach Zeile 206<br />

Traditionslinien<br />

als neuen Absatz einfügen:<br />

„Denken und Praxis des Anarchismus’ waren nicht nur<br />

Teil der Arbeiterbewegung von Beginn an, sie lebten<br />

weiter im Kollektivismus der Spanischen Revolution, im<br />

anti-autoritären Teil der 68er-Revolte, im radikalen<br />

Feminismus der autonomen Frauenbewegung, in der<br />

Institutionen-Kritik und in der Anti-Pädagogik der 70er<br />

Jahre, und in vielen sozialen Experimenten rund um die<br />

Welt, von den argentinischen Fabrikübernahmen bis zur<br />

weltweiten Kommune-Bewegung und der globalen Praxis<br />

der Freien Software. Das Erbe dieses Teils der <strong>Linke</strong>n ist<br />

das Wissen, dass der Staat die neuen, sozialistischen<br />

Formen der Kooperation nicht per Verordnung schaffen<br />

kann, und der Anspruch, dass er ihnen Raum gibt, sie<br />

stärkt und verteidigt, sie bevorteilt gegenüber den alten.“<br />

Begründung: <strong>Die</strong>se von uns beschriebene Haltung des<br />

Staates wird im Entwurf unterschätzt, seine Rolle als<br />

„Gestalter“ dagegen überschätzt. In der „Ahnenreihe“ im<br />

ersten Abschnitt des Entwurfs gibt es einen großen<br />

Abwesenden: den Anarchismus.

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