Antragsheft 4 - Die Linke
Antragsheft 4 - Die Linke
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diese Weise Profite gesteigert und gesichert werden<br />
können.“<br />
Begründung: Mit dem Antrag soll der ursprüngliche Text<br />
des ersten Entwurfs wiederhergestellt werden. <strong>Die</strong><br />
Neufassung dieses Absatzes in dem jetzt vorliegenden<br />
Leitantrag ist misslungen:<br />
Der erste Satz hört sich zwar gut an, ist aber falsch. Der<br />
Kapitalismus ist nicht „zeitlich entgrenzt“ – was auch<br />
immer darunter verstanden werden mag. Der<br />
Kapitalismus ist ein System mit antagonistischen<br />
Klassengegensätzen und kein selbstständig handelndes<br />
Subjekt der gesellschaftlichen Entwicklung, das sich die<br />
„Welt untertan“ macht.<br />
Noch fraglicher ist die nachfolgende – ziemlich<br />
willkürliche – Aufzählung von Missständen, bei denen<br />
unklar ist, ob es sich um die – zweifellos berechtigte –<br />
Anprangerung einzelner konkreter Exzesse<br />
kapitalistischer Produktionsverhältnisse oder – was man<br />
im Einstieg des Kapitels „Krisen des Kapitalismus“<br />
vermuten würde – eine grundlegende und generelle<br />
Beschreibung des Kapitalismus handelt – wie es im<br />
ursprünglichen Text war.<br />
Deutlich wird das etwa bei dem nicht näher erläuterten<br />
Satzteil: „Mutterschaft wird zur Handelsware“, der wohl<br />
im Zusammenhang mit der davor stehenden Behauptung<br />
zu lesen ist, fast alle menschlichen Beziehungen würden<br />
zu Warenbeziehungen. Wenn es dabei um Anprangerung<br />
konkreter Missstände geht, müsste das schon erläutert<br />
werden. Wenn es generelle Beschreibung des<br />
Kapitalismus ist, dann ist es für Millionen Menschen nicht<br />
nachvollziehbar. Sie sehen auch im Kapitalismus ihre<br />
Elternschaft weder als Ergebnis einer Handelsbeziehung<br />
noch die Mutterschaft als Handelsware und die Kinder als<br />
Handelsgüter.<br />
Ähnlich ist es bei den weiteren, inhaltlich gar nicht hier zu<br />
kritisierenden Punkten, zwischen denen dann<br />
zusammenhanglos die Konzerne und die Bodenreform<br />
auftauchen, um schließlich zu dem an dieser Stelle ohne<br />
jeden Bezug stehenden Schluss zu kommen: „Kriege<br />
werden auch unter dem Deckmantel der humanitären<br />
Hilfe geführt.“<br />
Nach alledem sollte dieser missglückte Text durch den<br />
ursprünglichen ersetzt werden, der auch wesentlich<br />
besser an die nachfolgenden Ausführungen anknüpft und<br />
durch diese erläutert wird.<br />
Änderungsantrag PR.208.15.<br />
AH1, S. 10, Zeile 410<br />
soll wie folgt geändert bzw. ergänzt werden (Ergänzung<br />
fett gedruckt)<br />
„Auch Kriege werden in Kauf genommen geführt, wenn<br />
auf diese Weise Profite gesteigert werden und gesichert<br />
werden können, notfalls auch unter dem Deckmantel<br />
der humanitären Hilfe.“<br />
Begründung: Nähere Beschreibung zur Kriegsführung<br />
Änderungsantrag PR.208.16.<br />
AH1, S. 12, nach Zeile 571<br />
62<br />
soll eingefügt werden:<br />
„Der Begriff der Familie im klassischen Sinne beschreibt<br />
die Strukturen des Zusammenlebens nur noch<br />
unzureichend. Familie ist da, wo Menschen<br />
Verantwortung füreinander übernehmen, egal, ob als<br />
Lebensgemeinschaft, als Ehepaar, als<br />
Mehrgenerationenhaushalt oder in anderen Formen der<br />
Gemeinschaft. Familie ist da, wo Menschen, egal welcher<br />
sexueller Orientierung, füreinander da sind. Alle diese<br />
Lebensgemeinschaften bedürfen einer rechtlichen<br />
Gleichstellung, die institutionelle Benachteiligung ist<br />
aufzuheben.“<br />
Änderungsantrag PR.208.17.<br />
AH1, S. 13, Zeile 632 – 633<br />
Text Zeile 632-633: „…Zu unterscheiden ist weiter<br />
zwischen Unternehmern, die Funktionen im<br />
Wertschöpfungsprozess wahrnehmen, und reinen<br />
Finanzkapitalisten…“<br />
soll ersatzlos gestrichen werden.<br />
Änderungsantrag PR.208.18.<br />
AH1, S. 16, ab Zeile 861<br />
soll folgender Absatz eingefügt werden:<br />
„<strong>Die</strong> kapitalistische Produktionsweise hat besonders<br />
auch im Bereich des Umgangs mit Tieren zu einer<br />
industriellen Massenproduktion mit absolut unethischen<br />
Haltungsformen (einschl. Transporte, Schlachtungen) und<br />
Überfischung der Weltmeere geführt. Eine besonders<br />
problematische Rolle kommt dabei der Nutzung von<br />
Tieren zur Eiweißproduktion wie auch in der<br />
Pharmaindustrie zu. Zudem wurde unter Ausnutzung des<br />
Währungsgefälles und unfairen Handelsbedingungen<br />
durch Futtermittelim- und Fleischexporte den Ländern<br />
auf der südlichen Halbkugel ihre auf traditionell<br />
pflanzlicher Basis basierende Lebensgrundlage<br />
entzogen.“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> drohende Klimakatastrophe, die<br />
schnelle Erschöpfung vieler natürlicher Rohstoffe und die<br />
beschleunigte Vernichtung der biologischen Vielfalt<br />
einerseits und die Spaltung der Gesellschaften in<br />
Gewinner und Verlierer einer neoliberalen Globalisierung,<br />
in ausufernden Luxuskonsum und wachsenden Hunger<br />
andererseits sind zwei Seiten einer Medaille.<br />
<strong>Die</strong> soziale und die ökologische Frage können nur<br />
gemeinsam gelöst werden.<br />
Änderungsantrag PR.208.19.<br />
AH1, S. 17, Zeile 899<br />
den Punkt durch ein Komma zu ersetzen und folgenden<br />
Text anzufügen:<br />
„wobei Menschenrechtsverletzungen meistens nur<br />
selektiv gesehen und für die psychologische<br />
Kriegsvorbereitung instrumentalisiert werden. Ein<br />
Angriffskrieg schützt niemals Menschenrechte.“<br />
Als Folgeänderung entfällt dann in den Zeilen 912/913<br />
der Satz: „Der Schutz der Menschenrechte…“