Antragsheft 4 - Die Linke
Antragsheft 4 - Die Linke
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<strong>Die</strong> Maurer? Das große Rom<br />
Ist voll von Triumphbögen. Über wen<br />
Triumphierten die Cäsaren? Hatte das vielbesungene<br />
Byzanz<br />
Nur Paläste für seine Bewohner? Selbst in dem<br />
sagenhaften Atlantis<br />
Brüllten noch in der Nacht, wo das Meer es verschlang,<br />
<strong>Die</strong> ersaufenden nach ihren Sklaven.<br />
Der junge Alexander eroberte Indien.<br />
Er allein?<br />
Cäsar schlug die Gallier.<br />
Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich?<br />
Philipp von Spanien weinte, als seine Flotte<br />
Untergegangen war. Weinte sonst niemand?<br />
Friedrich der Zweite siegte im Siebenjährigen Krieg. Wer<br />
Siegte außer ihm.<br />
Jede Seite ein Sieg.<br />
Wer kochte den Siegesschmaus?<br />
Alle zehn Jahre ein Großer Mann.<br />
Wer bezahlte die Spesen?<br />
So viele Berichte.<br />
So viele Fragen.<br />
Begründung: Wir greifen den mehrfach von Oskar<br />
Lafontaine geäußerten Vorschlag auf und stellen diesen<br />
als Antrag.<br />
Es steht einer linken Partei gut zu Gesicht zu<br />
dokumentieren, dass sie ihr Programm in die Geschichte<br />
der Menschheit stellt, dass sie auf die Rolle der<br />
arbeitenden Menschen, auf die Rolle der Unterdrückten<br />
in der Geschichte hinweist. Es geht nicht besser als mit<br />
diesem Text von Bertolt Brecht.<br />
Beschlossen am 22.9.2011.<br />
11<br />
Änderungsantrag: PR.163.<br />
Antragsteller: Olaf Götze (Kreisverband<br />
Münster)<br />
Änderungsanträge zum<br />
Leitantrag des Parteivorstandes zum Programm<br />
an die 2. Tagung des 2. Parteitages der Partei<br />
DIE LINKE, 21. bis 23. Oktober 2011 in Erfurt<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag PR.163.1.<br />
AH1, S. 31, Zeile 1920<br />
Ergänze nach: "DIE LINKE wendet sich gegen jede<br />
Diskriminierung aufgrund des Geschlechtes, des Alters,<br />
der Religion, der ethnischen.... "<br />
ergänze: "... oder sozialen ..." "... Herkunft..."<br />
Änderungsantrag PR.163.2.<br />
AH1, S. 31, Zeile 1920<br />
ergänze: "... , des Vermögens, ..."<br />
Begründung: Das Parteiprogramm kennt analog zum<br />
Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG)<br />
Deutschlands sechs Diskriminierungsgründe. Gegenüber<br />
der EU – Menschenrechtscharta sind im AGG sieben<br />
Diskriminierungsgründe nicht genannt. Insbesondere<br />
schichtund klassenspezifische Diskriminierungsgründe<br />
fanden nicht Einzug in die deutsche<br />
Antidiskriminierungspolitik. Über diese Fehlentwicklung,<br />
die als Installierung von Diskriminierungshierarchien<br />
bezeichnet werden kann, findet eine intensive politische<br />
Auseinandersetzung statt.<br />
In dieser Auseinandersetzung sollte DIE LINKE nicht<br />
hinter den Forderungen verschiedener Akteure<br />
zurückfallen.<br />
<strong>Die</strong> soziale Herkunft und Diskriminierung auf Grund<br />
sozialer Herkunft sind nicht nur im<br />
sozialwissenschaftlichen Diskurs anerkannte und weit<br />
verbreitete Kategorien. Auch in der politischen<br />
Auseinandersetzung erhält sie nach und nach Einzug.<br />
Diskriminierung auf Grund der sozialen Herkunft etwa im<br />
Bildungssystem ist weithin anerkannt und durch<br />
sozialwissenschaftliche Theorien (vgl. Pierre Bourdieu)<br />
und zahlreiche Studien belegt.<br />
Zur Diskriminierung auf Grund der sozialen Herkunft gibt<br />
es entsprechende Ermahnungen von der EU-Kommission,<br />
der UNICEF, der UNESCO und vom<br />
Menschenrechtbeobachter der UN an Deutschland.<br />
<strong>Die</strong> Hierarchisierung von Diskriminierungsgründen führt<br />
dagegen in Deutschland zu der absurden Situation, dass<br />
etwa Forschungsprojekte der Antidiskriminierungsstelle<br />
des Bundes, wie jenes zur "Diskriminierung an<br />
Hochschulen", nur am Rande die soziale Herkunft<br />
berücksichtigen. Auch in einem Beratungsformular der<br />
Antidiskriminierungsstelle lassen sich keine schicht- bzw.