Antragsheft 4 - Die Linke
Antragsheft 4 - Die Linke
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Streichen des Satzes:<br />
„Zugleich verschärfen die Abkopplung der Löhne von der<br />
Entwicklung der Produktivität und sinkende<br />
Sozialeinkommen das Problem industrieller<br />
Überkapazitäten und entmutigen reale Investitionen.“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Forderung der Orientierung der Löhne<br />
an der Produktivitätsentwicklung unterschlägt, dass der<br />
Zwang zu steigender Arbeitsproduktivität und damit zu<br />
immer energieintensiverer Produktion und<br />
energieintensiveren Konsumgütern dem Kapitalismus<br />
selbst innewohnt. <strong>Die</strong> Steigerung der Arbeitsproduktivität<br />
der letzten Jahrzehnte war nur vor dem Hintergrund des<br />
Einsatzes scheinbar unbegrenzt zur Verfügung stehender<br />
Energie möglich. <strong>Die</strong>se Entwicklung ist jetzt an ihr Ende<br />
gelangt. <strong>Die</strong> Forderung, die Löhne an die<br />
Produktivitätsentwicklung zu koppeln, affirmiert den<br />
kapitalistischen Wachstumszwang anstatt seine<br />
notwendige Überwindung anzustreben und passt nicht<br />
mehr in unsere Situation eines sinkenden<br />
Energieangebotes.<br />
Änderungsantrag PR.168.7.<br />
AH1, S. 36, Zeile 2277 - 2279<br />
„<strong>Die</strong> Agro-Gentechnik lehnen wir .....Nachweisgrenze zu<br />
senken.“<br />
den folgenden Satz einzufügen:<br />
„Wir sind ebenso entschieden gegen Ex- und Import von<br />
Waren, die agro-gentechnisch verändert sind.<br />
Begründung: Erstmals hat der UN-<br />
Menschenrechtsausschuss mit Sitz in Genf den Einsatz<br />
der Agro-Gentechnik mit Menschenrechtsverletzungen in<br />
Zusammenhang gebracht. Nachdem indische NGOs vor<br />
wenigen Wochen die Lage in ihrem Land schilderten,<br />
heißt es in der soeben veröffentlichten Erklärung des<br />
zuständigen Komitees: "Das Komitee ist besorgt, dass die<br />
extreme Armut unter den Kleinbauern durch die<br />
Einführung von genetisch verändertem Saatgut durch<br />
multinationale Konzerne und die daraus resultierende<br />
Preiseskalation bei Saatgut, Dünger und Pestiziden.)<br />
verschlimmert wurde." Dabei wird explizit auf die<br />
"steigende Häufigkeit von Farmer-Selbstmorden über das<br />
vergangene Jahrzehnt" Bezug genommen.<br />
Mit importierten gentechnisch veränderten<br />
Futtermittelzusätzen werden in Europa Milchkühe<br />
zunehmend auf Hochleistung getrimmt und immer<br />
weniger tiergerecht gefüttert. Das belegt eine neue<br />
Studie des Bund für Umwelt und Naturschutz<br />
Deutschland (BUND). Der Preisverfall auf dem<br />
Milchmarkt erhöhe den Zwang für die Landwirte, die<br />
Leistungen ihrer Kühe weiter zu steigern. Der Einsatz von<br />
Antibiotika und gentechnisch verändertem Futter sowie<br />
die Züchtung mit Hilfe von Hormonen seien die Regel.<br />
Durch die Haltungsbedingungen für Hochleistungskühe<br />
sei die Zahl der Eutererkrankungen in den<br />
zurückliegenden vierzig Jahren um das Sechsfache<br />
gestiegen; die der Klauen- und Stoffwechselkrankheiten<br />
um das Dreifache. Rund ein Drittel der Hochleistungstiere<br />
litten an akuten und chronischen Entzündungen. Unter<br />
dem Diktat der Hochleistungszucht verschwinde die<br />
Vielfalt der Rinderrassen. Bienen Sterben durch Dünger<br />
und Pestiziden.<br />
18<br />
Änderungsantrag PR.168.8.<br />
AH1, S. 36, Zeile 2265<br />
an die Stelle des Satzes<br />
„Wir setzen uns für den Schutz frei lebender Tierarten<br />
ein, aber auch für artgerechte Haltungsformen in der<br />
Landwirtschaft und die Ablösung von Tierversuchen.“<br />
den folgenden Text setzen:<br />
Wir setzen uns für den Schutz freilebender und in<br />
Obhut des Menschen lebender Tiere ein, insbesondere<br />
für die artgerechte Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere<br />
und die Ablösung von Tierversuchen. Dringend<br />
erforderlich ist ein Verbot tierquälerischer Intensiv- und<br />
Massentierhaltung.<br />
Begründung: Es muss zum Ausdruck kommen, dass wir<br />
auch die Haustiere der Menschen und nicht nur die<br />
freilebenden Tiere schützen wollen.<br />
Änderungsantrag PR.168.9.<br />
AH1, S. 10, Zeile 392/393<br />
den Satz<br />
„Das Verhältnis zur Natur und fast alle menschlichen<br />
Beziehungen werden zu Warenbeziehungen.“<br />
wie folgt zu ändern:<br />
„Fast alle menschlichen Beziehungen werden zu<br />
Warenbeziehungen, die Natur wird als<br />
Gratisnaturproduktivkraft missbraucht.“<br />
Begründung: Es gibt im Kapitalismus keine<br />
Warenbeziehung zur Natur. <strong>Die</strong> Natur verkauft ihre<br />
Produkte nicht an den Kapitalisten. Der Kapitalist<br />
berechnet nur die Kosten der Entnahme der Produkte aus<br />
der Natur. Deshalb hat Marx den Begriff der<br />
„Gratisnaturproduktivkraft“ geschaffen, der genutzt wird,<br />
um zu verdeutlichen, dass die Produktivkräfte der Natur<br />
vom Kapital gratis vereinnahmt werden.<br />
Änderungsantrag PR.168.10.<br />
AH1, S. 17, Zeile 871/872<br />
den Satz<br />
„Um den Anstieg der Temperaturen auf der Erde zu<br />
begrenzen, muss der Verbrauch fossiler Energien radikal<br />
eingeschränkt werden.“<br />
durch den folgenden Satz ersetzen:<br />
„Damit die Erdtemperaturen um nicht mehr als 1,5 Grad<br />
Celsius gegenüber 1990 steigen, muss der Verbrauch<br />
fossiler Energieträger radikal eingeschränkt werden.“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> auf dem Klimagipfel von Chochabamba<br />
geforderte Grenze des Temperaturanstiegs sollten wir<br />
aufnehmen. Wir wollen nicht die „Energien“, sondern die<br />
Energieträger einschränken.