Antragsheft 4 - Die Linke
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Änderungsantrag PR.209.10.<br />
AH1, S. 8, Zeile 240<br />
[Israel/Palästina] hier werden in „Deutschland hat<br />
wegen der beispiellosen Verbrechen der Deutschen an<br />
den Jüdinnen und Juden …“ die Wörter „der Deutschen“<br />
gestrichen.<br />
Begründung: redaktionell<br />
Änderungsantrag PR.209.11.<br />
AH1, S. 8, Zeile 284<br />
[Feminismus] hier wird nach „als ein wesentlicher<br />
Schritt“ eingefügt:<br />
„<strong>Die</strong> Erfahrungen dieser Kämpfe zeigen jedoch, dass in<br />
der patriarchalen Gesellschaft die Gleichstellung an der<br />
Haustüre endet und Frauenbefreiung nur durch<br />
Aufhebung der ungleichen geschlechtlichen<br />
Arbeitsteilung erreicht werden kann.“<br />
Begründung: Bei der Arbeiterbewegung vorher wird<br />
ebenfalls auf die Fortschritte der Mitbestimmung<br />
verwiesen, dann aber darauf hingewiesen, dass die<br />
Demokratie im Kapitalismus am Werkstor endet. Das<br />
gleiche ist bei der Frauenbewegung auch angezeigt.<br />
Änderungsantrag PR.209.12.<br />
AH1, S. 9, Zeile 341<br />
[Staatssozialismus] hier wird nach „Demokratie,<br />
Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung sind<br />
unverzichtbar“ eingefügt:<br />
„Das Recht auf Opposition, auf Selbstorganisierung und<br />
auf die Abwahl von Regierungen sind unantastbar.“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Abgrenzung vom autoritären<br />
Staatssozialismus sollte um die Aspekte erweitert<br />
werden, welche zu den wichtigsten populären<br />
Vorbehalten gegen „den Sozialismus“ gehören.<br />
Änderungsantrag PR.209.13.<br />
AH1, S. 10, Zeile 416<br />
[Ökologie] hier wird nach „Zugleich bleiben Milliarden<br />
Menschen von diesem Reichtum ausgeschlossen“<br />
eingefügt:<br />
„und wird die biologische Produktion von Jahrmillionen in<br />
wenigen Jahrzehnten verbrannt“.<br />
Begründung: Das Oberthema in diesem Abschnitt ist<br />
„Krisen des Kapitalismus, Krisen der Zivilisation“.<br />
Deshalb muss auch an der Stelle, wo der „unermessliche<br />
Reichtum“ erwähnt wird, den der Kapitalismus<br />
hervorgebracht hat, nicht nur die Armut als Preis genannt<br />
werden, sondern auch die fossil-kapitalistische<br />
Vernutzung der ökologischen Ressourcen zukünftiger<br />
Generationen.<br />
Änderungsantrag PR.209.14.<br />
AH1, S. 12, nach Zeile 572<br />
71<br />
[Migration] hier wird folgender Unterabschnitt<br />
eingefügt:<br />
„Migration und rassistische Arbeitsteilung<br />
Der Kapitalismus hat seit jeher die Menschen gespalten.<br />
Er hat sich die unterschiedlichen Arbeitsverhältnisse und<br />
Lebenshaltungsniveaus in den verschiedenen Ländern<br />
und Weltregionen zunutze gemacht, er hat Arbeitskräfte<br />
mit Gewalt um den Globus verfrachtet und gleichzeitig<br />
Menschen mit Gewalt in ihren Ursprungsländern und<br />
Herkunftsregionen festgehalten. Gleichzeitig versuchen<br />
Menschen weltweit, ihr Recht auf Bewegungsfreiheit in<br />
Anspruch zu nehmen und dadurch die autoritäre<br />
geografische Zuordnung zu unterlaufen. <strong>Die</strong>se Praxis<br />
bildet die soziale Bewegung der Migration. <strong>Die</strong><br />
Herrschenden bekämpfen sie mit ideologischen,<br />
militärischen und polizeilichen Grenzregimen. <strong>Die</strong>jenigen,<br />
die aus anderen Herkunftsländern stammen, werden in<br />
fast allen Ländern unterdrückt. Der gleichberechtigte<br />
Zugang zu Bildung, Arbeitund sozialer Teilhabe wird ihnen<br />
durch rassistische Sondergesetze verwehrt. Ihnen, ihren<br />
Kindern und Enkelkindern wird die notwendige<br />
Unterstützung vorenthalten, die sie für Chancengleichheit<br />
und gleiche Teilhabe benötigen, und sie werden aus<br />
sozialen, politischen und ökonomischen Netzwerken<br />
ausgeschlossen oder nicht integriert.<br />
Der Neoliberalismus möchte die Migration so steuern,<br />
wie es für ihn profitabel ist. Er will qualifizierte Fachkräfte<br />
anwerben, um sich die Kosten für ihre Bildung und<br />
Ausbildung zu sparen. Er möchte neue Formen der<br />
Wanderarbeit nutzen, um Tarife zu unterlaufen und Arbeit<br />
billiger und prekärer zu machen. Er will das Recht auf<br />
Migration an die ökonomische Verwertbarkeit derer, die<br />
einwandern wollen, binden. Er will das Arbeitspotenzial<br />
der Menschen mit Migrationshintergrund nutzen, aber die<br />
notwendigen Investitionen in eine inklusive Bildung tätigt<br />
er nicht. Er schottet die Grenzen ab, um diejenigen, die<br />
sie dennoch überwinden, als illegalisierte Arbeitskräfte<br />
ohne soziale Ansprüche auszubeuten.<br />
Gegen diesen Zynismus kämpfen wir. Wer hier lebt, soll<br />
die gleichen Rechte und Chancen haben, wie alle anderen<br />
auch. Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft, die<br />
seit längerer Zeit hier leben, sollen wählen können und<br />
uneingeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Das<br />
Bildungssystem soll so verändert werden, dass Menschen<br />
mit Migrationshintergrund darin nicht benachteiligt<br />
werden. Wir kämpfen für offene Grenzen, globale soziale<br />
Rechte und für eine gerechte Verteilung des<br />
gesellschaftlichen Reichtums weltweit.<br />
Begründung: Im Abschnitt „Krisen des Kapitalismus,<br />
Krisen der Zivilisation“ sind sowohl dem<br />
Geschlechterverhältnis, als auch der Unterdrückung in<br />
der Klassengesellschaft, längere Passagen gewidmet.<br />
Damit fehlt aber von den großen<br />
Unterdrückungsverhältnissen „Rasse, Klasse,<br />
Geschlecht“ der Aspekt der Migration und der<br />
rassistischen Unterdrückung. Das wird der Bedeutung<br />
dieser Frage für das Verständnis der neoliberalen<br />
Klassengesellschaft und der Bedeutung dieser Frage für<br />
eine linke Partei nicht gerecht. Deshalb soll es hier auch<br />
eine eigene Einfügung zu Migration geben.<br />
Änderungsantrag PR.209.15.