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Antragsheft 4 - Die Linke

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„Wir setzen uns für den Schutz frei lebender Tierarten<br />

ein, aber auch für artgerechte Haltungsformen in der<br />

Landwirtschaft und die Ablösung der Tierversuche“<br />

Neu eingefügt wird dafür der Satz:<br />

Wir setzen uns für den Schutz frei lebender Tierarten ein,<br />

aber auch für artgerechte Haltungsformen in der<br />

Landwirtschaft und privaten Haushalten und gegen<br />

die Massentierhaltung und für die Ablösung der<br />

Tierversuche. Vetrinärstellen brauchen<br />

Rahmenbedingungen. Tierschutzorganisationen<br />

benötigen bessere finanzielle Unterstützung“<br />

Änderungsantrag PR.208.52.<br />

AH1, S. 36, nach Zeile 2279<br />

soll folgender Satz neu eingefügt werden (Einfügungssatz<br />

fett):<br />

„ Kein Export und Import von Waren die Agro-<br />

gentechnisch verändert sind, oder wurden (z.B. Samen,<br />

Futtermittelzusätze, Dünger und Pestizide.)“<br />

Begründung: Der europäische Export von gentechnisch<br />

veränderten Waren ist ein Skandal und kein Fortschritt.<br />

"Armut der Kleinbauern durch multinationale Konzerne<br />

verschlimmert."<br />

Erstmals hat der UN-Menschenrechtsausschuss mit Sitz<br />

in Genf den Einsatz der Agro-Gentechnik mit<br />

Menschenrechtsverletzungen in Zusammenhang<br />

gebracht. Nachdem indische NGOs vor wenigen Wochen<br />

die Lage in ihrem Land schilderten, heißt es in der<br />

soeben veröffentlichten Erklärung des zuständigen<br />

Komitees: "Das Komitee ist besorgt, dass die extreme<br />

Armut unter den Kleinbauern durch die Einführung von<br />

genetisch verändertem Saatgut durch multinationale<br />

Konzerne und die daraus resultierende Preiseskalation<br />

bei Saatgut, Dünger und Pestiziden.) verschlimmert<br />

wurde." Dabei wird explizit auf die "steigende Häufigkeit<br />

von Farmer-Selbstmorden über das vergangene<br />

Jahrzehnt" Bezug genommen.<br />

Import Futtermittelzusätze : Kranke Kühe, leere Weiden.<br />

BUND-Studie zeigt fatale Folgen<br />

Milchkühe werden zunehmend auf Hochleistung<br />

gezüchtet und immer weniger tiergerecht gefüttert. Das<br />

belegt eine neue Studie des Bund für Umwelt und<br />

Naturschutz Deutschland (BUND). Der Preisverfall auf<br />

dem Milchmarkt erhöhe den Zwang für die Landwirte, die<br />

Leistungen ihrer Kühe weiter zu steigern. Der Einsatz von<br />

Antibiotika und gentechnisch verändertem Futter sowie<br />

die Züchtung mit Hilfe von Hormonen seien die Regel.<br />

Durch die Haltungsbedingungen für Hochleistungskühe<br />

sei die Zahl der Eutererkrankungen in den<br />

zurückliegenden vierzig Jahren um das Sechsfache<br />

gestiegen; die der Klauen- und Stoffwechselkrankheiten<br />

um das Dreifache. Rund ein Drittel der Hochleistungstiere<br />

litten an akuten und chronischen Entzündungen. Unter<br />

dem Diktat der Hochleistungszucht verschwinde die<br />

Vielfalt der Rinderrassen. Bienen sterben durch Dünger<br />

und Pestiziden.<br />

Änderungsantrag PR.208.53.<br />

67<br />

AH1, S. 38, Zeile 2409—2411<br />

Satz streichen „<strong>Die</strong> EU braucht eine Wirtschaftsregierung,<br />

die auf Beschäftigung, sozialen Zusammenhalt und<br />

nachhaltiges Wirtschaften orientiert.“<br />

Begründung: Im Zuge der Verschärfung der Finanzkrise<br />

in Europa wird von einem Teil der politisch und 22<br />

wirtschaftlich führenden Kräfte in vielen europäischen<br />

Staaten, darunter auch Deutschland, die 23 Schaffung<br />

einer zentral gesteuerten EU-Finanz- und<br />

Wirtschaftspolitik propagiert. Eine solche Institution, die<br />

demokratischer Öffentlichkeit und Kontrolle weitgehend<br />

entzogen sein würde, wird von den Vertretern dieser<br />

Richtung als „EU-Wirtschaftsregierung“ (Merkel, Sarkozy)<br />

oder auch als „EU-Finanzminister“ (Commerzbank-<br />

Vorstandschef Blessing) bezeichnet.<br />

Der im vorliegenden Leitantrag enthaltene Satz „<strong>Die</strong> EU<br />

braucht eine europäische Wirtschaftsregierung, die auf<br />

Beschäftigung, sozialen Zusammenhalt und nachhaltiges<br />

Wirtschaften orientiert“ (Z. 2409-2411) berücksichtigt<br />

das Problem des Demokratiedefizits in der gegenwärtigen<br />

Form des europäischen Einigungsprozesses nicht.<br />

Mit dem von Merkel und Sarkozy vorgestellten Konzept<br />

einer EU-Wirtschaftsregierung wäre eine Verschärfung<br />

des EU-Demokratieproblems verbunden. Sie fordern als<br />

Voraussetzung einer europäischen Finanzpolitik die<br />

Unterwerfung der Staaten unter eine restriktive, an den<br />

Interessen der Vermögensbesitzer orientierte Politik. Ein<br />

Beispiel hierfür ist die Forderung von Merkel und Sarkozy<br />

nach der Verankerung einer „Schuldenbremse“ in den<br />

Verfassungen aller europäischen Staaten.<br />

Eine Vertiefung des EU-Prozesses unter diesem<br />

Vorzeichen führt nicht zu mehr, sondern zu weniger<br />

europäischer Demokratie und beschneidet zudem auf der<br />

Ebene der EU-Mitgliedstaaten gegebenen<br />

demokratischen Kontrollmöglichkeiten.<br />

<strong>Die</strong> LINKE kann daher eine Übertragung finanz- und<br />

wirtschaftspolitischer Kompetenzen an europäische<br />

Institutionen nur unterstützen, wenn dies im Zuge einer<br />

umfassenden Demokratisierung des europäischen<br />

Einigungsprozesses geschieht. <strong>Die</strong>se umfassende<br />

Demokratisierung ist nicht durch die Entsendung von<br />

Vertretern, die ihren jeweiligen nationalen Regierungen<br />

allein gegenüber rechenschaftspflichtig sind, zu<br />

erreichen. Sie setzt allgemeine EU-weite Wahlen und eine<br />

europaweite öffentliche Diskussion und Willensbildung<br />

voraus, die allen Menschen in der EU die Möglichkeit<br />

gibt, sich gleichberechtigt politisch einzubringen.<br />

Änderungsantrag PR.208.54.<br />

AH1, S. 39, Zeile 2491 – 2493<br />

sollen folgende Ergänzungen aufgenommen werden<br />

„Wir fordern die Auflösung der NATO und ihre Ersetzung<br />

durch ein ziviles kollektives Sicherheitssystem unter<br />

Beteiligung Russlands, das Abrüstung als zentrales Ziel<br />

hat.“<br />

Begründung: Wir müssen deutlich machen, dass das<br />

„kollektive Sicherheitssystem“ friedlichen Charakter hat,<br />

nicht militärisch nach außen gerichtet ist (also eben

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