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Wirkstoffe Effekte

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25<br />

Die Schleimhäute haben den Charakter einer Lipidmembran mit Poren, weshalb sie<br />

auch für hydrophile Substanzen beschränkt durchlässig sind (Nase, Mund-Rachen,<br />

Bindehaut, Harnleiter, Blase). Kokainsüchtige benutzen daher die Nasenschleimhaut oft<br />

als Resorptionsfläche.<br />

Faustregel:<br />

Ein lipophiles Molekül passiert Membranen passiv gut, ein hydrophiles schlecht.<br />

Resorptionsgeschwindigkeit und -quote ist abhängig von:<br />

• Teilchengrösse / spezifischer Oberfläche<br />

• Dosierung<br />

• Kontaktzeit mit der Resorptionsfläche<br />

• Grösse der resorbierenden Fläche<br />

• pH-Wert im Bereich der resorbierenden Areale<br />

• Integrität der Membranen<br />

• Durchblutung des resorbierenden Organs.<br />

Die Diffusionsgeschwindigkeit bestimmt die Aufnahme von einem Kompartiment ins<br />

nächste.<br />

Beispiel 30 : 1 Gramm Dimethylformamid (DMF, H-CO-N(CH3)2) wird<br />

über die Haut innerhalb weniger Minuten aufgenommen. Um<br />

dieselbe Menge bei einem MAK-Wert von 10 ppm aufzunehmen<br />

muss man eine ganze Woche diesen Dämpfen ausgesetzt sein. Der<br />

Abbau von DMF im Körper ist jedoch so rasch, dass bei Aufnahme<br />

über die Lunge 1 g im Körper nie übersteigt.<br />

4.1 Diffusion<br />

H C<br />

O<br />

N(CH 3 ) 2<br />

Die Geschwindigkeit mit der Moleküle eine Membran passieren, mit dem passiven<br />

Transport der Diffusion,kann durch das Ficksche Gesetz beschrieben werden 31 :<br />

D A Kv ( c 2 c1)<br />

v<br />

( m / s)<br />

d<br />

− • • •<br />

=<br />

v: Diffusionsgeschwindigkeit (m/s)<br />

D: Diffusionskonstante (abängig von der Molekülgrösse)<br />

� Gase: D ≈ 10 -4 – 10 -5 m 2 sec -1 ,<br />

� Flüssigkeiten: D ≈ 10 -9 m 2 sec -1 (Wasser),<br />

� Festkörper: D ≈ 10 -14 m 2 sec -1<br />

A: Oberfläche der Membran (m 2 );<br />

Kv: Verteilungskoeffizient (cinnen/caussen, dimensionslos, c1/c2);<br />

(cinnen-caussen = c1-c2 =∆c): wirksame Konzentrationsdifferenz (mol/m 3 )<br />

d : Dicke der Membran (m);<br />

Beispiel:<br />

Wie lange dauert die Aufnahme?<br />

30 Bender H.F., Sicherer Umgang mit Gefahrstoffen, Wiley-VCH Verlag GmbH, Weinheim, 2000, 8<br />

31 Stephan U., Elstner P., Müller R.K. (Hrsg.), Fachlexikon ABC Toxikologie, Verlag Harri Deutsch,<br />

Thun/Frankfurt, 1985, 108<br />

Chemie Bützer

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