21.10.2014 Aufrufe

Vechtaer fachdidaktische Forschungen und Berichte, Heft 16.

Vechtaer fachdidaktische Forschungen und Berichte, Heft 16.

Vechtaer fachdidaktische Forschungen und Berichte, Heft 16.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Problemfall als eine Normalität, die sich heutigen <strong>und</strong><br />

zukünftigen Lehrer/innen stellt.<br />

Für die Hamburger Kommission für Lehrer/innenbildung ist es<br />

die größte Herausforderung <strong>und</strong> die größte Neuerung in der<br />

aktuellen Diskussion, dass der Umgang mit sozialer <strong>und</strong><br />

kultureller Heterogenität als „Normalfall“ gelten soll <strong>und</strong> ein<br />

homogenisierender <strong>und</strong> zielgruppengerichteterer<br />

kompensatorischer Umgang mit Differenz (vgl. Lutz/Leiprecht<br />

2003, S. 115) überw<strong>und</strong>en werden soll. Die Kommission<br />

empfiehlt, die Wahrnehmung <strong>und</strong> den Umgang mit Differenz zur<br />

Querschnittsaufgabe zu machen.<br />

In den Rahmenvorgaben zur Entwicklung von Kerncurricula, die<br />

das nordrhein-westfälische MSJK 2004 veröffentlicht hat, ist der<br />

Umgang mit Verschiedenheit nicht nur Normalität, sondern<br />

sogar eine Chance. Heterogenität soll als Chance wahrgenommen<br />

werden. Explizit genannt werden dabei die Möglichkeiten, die in<br />

reflektierter Koedukation, interkultureller sowie integrativer<br />

Erziehung <strong>und</strong> Bildung liegen.<br />

Schon ein kurzer Blick in die verschiedenen Beschreibungen von<br />

Standards <strong>und</strong> Kompetenzen weist also darauf hin, dass das<br />

Themenfeld Heterogenität in der Lehrer/innenbildung einige<br />

Ungereimtheiten <strong>und</strong> Widersprüchlichkeiten auf der<br />

Theorieebene mit sich bringt. Festhalten lässt sich bislang, dass<br />

Heterogenität im Rahmen der Standard/ Kompetenzen-Debatte<br />

zum einen als inhaltlicher Aspekt der Lehrer/innenbildung<br />

verstanden wird, zum anderen wird durch die Betonung des<br />

pädagogischen Handelns, nämlich beim Umgang mit<br />

Heterogenität, eine Kompetenz angesprochen, die angehende<br />

Lehrer/innen erwerben sollen. Dieser Umgang mit Heterogenität<br />

scheint für manche Lehrerbildner/innen/ Theoretiker/innen eine<br />

Problematik bzw. Schwierigkeit zu bergen oder auf<br />

Benachteiligungen bestimmter Gruppen von Lernenden<br />

hinzuweisen. Von anderen hingegen wird die Heterogenität als<br />

Chance <strong>und</strong> Normalität gesehen. Als Drittes wird zum einen auf<br />

Dimensionen hingewiesen, in denen Differenzen bedeutsam sind.<br />

Genannt werden Lernende, die pädagogische Hilfen brauchen,<br />

Lernende mit besonderem kulturellen oder sozialen Hintergr<strong>und</strong><br />

sowie die Bedeutung der Geschlechtersozialisation. Zum anderen<br />

finden sich Positionen, in denen beim Stichwort Heterogenität<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!