21.10.2014 Aufrufe

Vechtaer fachdidaktische Forschungen und Berichte, Heft 16.

Vechtaer fachdidaktische Forschungen und Berichte, Heft 16.

Vechtaer fachdidaktische Forschungen und Berichte, Heft 16.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Willensanstrengung erzielt werden. So kann es auch kein<br />

pädagogisches Ziel sein, androgyne Persönlichkeiten fördern zu<br />

wollen. Dies würde die Kräfte von Schule als Teil dieser<br />

Gesellschaft sprengen. Eine Anpassung der Mädchen an das<br />

Muster der Jungen würde wiederum am ethischen Ziel, eine<br />

Symmetrie anstelle einer Hierarchie zwischen den Geschlechtern<br />

herzustellen, vorbei gehen. Bei Anerkennung dieser<br />

Rahmenbegrenzungen sollte aber erreicht werden, dass Mädchen<br />

nicht in ihrer Entwicklung durch starre Geschlechterstereotypen<br />

eingeschränkt werden.<br />

Sigrid Metz-Göckel (1988) drückt dies mit dem Begriff der<br />

„Geschlechtspotentiale“ aus, mit dem sie ausdrückt, dass die<br />

Menschen beider Geschlechter verschiedene Möglichkeiten<br />

haben, breitere Fähigkeiten zu entwickeln als die engen<br />

Stereotypgrenzen vorschreiben. Es kommt also nur darauf an,<br />

die Möglichkeiten menschlicher Entwicklung für beide<br />

Geschlechter zu erweitern ohne sie dabei in den jeweilig<br />

defizitären Rollen festzuschreiben. Hier ist also ganz deutlich ein<br />

Kompetenzansatz gefragt, bei dem die Fähigkeiten beider<br />

Geschlechter durch Unterrichtsimpulse entwickelt <strong>und</strong> nicht<br />

beschnitten werden, wie es in der gesellschaftlichen<br />

Alltagspraxis oft geschieht. Anknüpfend an diese Gedanken<br />

wurden im Niedersächsischen Schulversuch „Soziale Integration<br />

in einer jungen- <strong>und</strong> mädchengerechten Gr<strong>und</strong>schule“ (Kaiser u.<br />

a., 2003) vielfältige Praxisanregungen entwickelt <strong>und</strong> erprobt.<br />

5<br />

Utopie einer geschlechtergerechten Schule:<br />

Veränderte Inhalte <strong>und</strong> Methoden<br />

Alison Phipps 22 schließt gegenwärtig an der Universität<br />

Cambridge/UK eine internationale Vergleichsstudie über alle<br />

weltweit entwickelten didaktischen Konzeptionen zur Förderung<br />

von Mädchen im Bereich science ab. Sie unterscheidet dabei 5<br />

Gr<strong>und</strong>muster an Zugangsweisen (approaches):<br />

22<br />

Diese Studie ist zur Zeit noch nicht veröffentlicht, die Kategorien entstammen<br />

einem Interview der Antragstellerin mit Alison PHIPPS in Cambridge vom Oktober<br />

2003<br />

83

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!