21.10.2014 Aufrufe

Vechtaer fachdidaktische Forschungen und Berichte, Heft 16.

Vechtaer fachdidaktische Forschungen und Berichte, Heft 16.

Vechtaer fachdidaktische Forschungen und Berichte, Heft 16.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Jungen zuversichtlicher sind <strong>und</strong> Erfolge stärker auf<br />

Fähigkeiten attribuieren (…). Die suboptimalen<br />

Attributionsmuster der Mädchen (…) werden dabei für eine<br />

ungünstige Leistungsentwicklung verantwortlich gemacht“<br />

(Rustemeyer, 2000, 113f.). Diese Selbsteinschätzung von<br />

Mädchen, dass sie glauben, die eigene Anstrengung sei<br />

entscheidend für Erfolge, zieht sich durch viele Untersuchungen.<br />

So belegt Wienekamp-Suhr: „Für die Begründung ihrer Erfolge<br />

im Chemieunterricht gaben 47,3 % der Mädchen besonders<br />

Anstrengung bzw. intensives Lernen für das Fach an, bei den<br />

Jungen wurde diese Antwort nur von 25,6 % gegeben.<br />

Letztere führten die Erfolge im Chemieunterricht zu 25,5 % auf<br />

ihre Begabung zurück. Sie gaben die Antwort: Ich kann mir<br />

chemisches Wissen leicht merken. Im Gegensatz dazu besaßen<br />

nur 12,1 % der Mädchen die Selbstsicherheit, diese Begründung<br />

anzukreuzen, obwohl man vermuten muss, dass sicherlich mehr<br />

Mädchen aufgr<strong>und</strong> ihrer Leistungen Anlass hätten, diese<br />

Antwort anzukreuzen. Bei Misserfolgen gaben 16,7 % der Jungen<br />

Pech bei den Arbeiten an, 49,3 % meinten, dass sie sich zu wenig<br />

angestrengt bzw. zu wenig für das Fach getan hätten. Die<br />

Begründung für Misserfolge lag bei den Mädchen nur zu 9,1 %<br />

beim Pech, aber sie meinten mit 49,1 %, dass sie sich bei<br />

Misserfolgen zu wenig angestrengt bzw. zu wenig für das Fach<br />

getan hätten“ (Wienekamp-Suhr, 1992, S. 94). Derartige<br />

Unterschiede verschwinden nicht etwa im Laufe der Schulzeit,<br />

sondern nehmen sogar zu. „Die TIMSS-II-Daten zeigen, dass in<br />

der Sek<strong>und</strong>arstufe I die Geschlechterunterschiede im<br />

Allgemeinen größer werden. Der Gesamtunterschied – über alle<br />

Länder hinweg betrachtet – beträgt 17 Punkte“ (Prechtl, 2006, S.<br />

21). Auch in den Schulleistungen bleiben die Mädchen insgesamt<br />

in Naturwissenschaften noch hinter den Jungen zurück, auch<br />

wenn sie sonst schon beträchtlich bei der früheren<br />

Bildungsbenachteiligung aufgeholt haben <strong>und</strong> weit bessere<br />

Schulnoten <strong>und</strong> allgemein bildende Schulabschlüsse insgesamt<br />

erreichen als Jungen (Prechtl, 2006, S. 19). „In den Bereichen<br />

Mathematik <strong>und</strong> Naturwissenschaften sind nach wie vor die<br />

Mädchen benachteiligt. Innerhalb der Naturwissenschaften ist<br />

dabei die relative Schwäche in Physik <strong>und</strong> Chemie besonders<br />

ausgeprägt“ (Stanat & Kunter, 2001, S. 267). „Für den<br />

mathematischen <strong>und</strong> den naturwissenschaftlichen Unterricht<br />

78

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!