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Vechtaer fachdidaktische Forschungen und Berichte, Heft 16.

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Chefin sein. Und meine Kinder sollen nicht so streng erzogen<br />

werden.“<br />

Der Aufsatz entstammt der Teilstudie zu kindlichen<br />

Lebensentwürfen, die im Rahmen der Potsdamer Studie 9 von mir<br />

durchgeführt wurde. Hier waren 120 Kinder der Klassen 3 bis 6<br />

aus dem Land Brandenburg beteiligt. Ziel war es, über<br />

subjektive Wünsche, Träume, Ideen vom eigenen zukünftigen<br />

Leben („Wie stelle ich mir mein Leben in 20 Jahren vor?“) die<br />

durch bisherige Erfahrungen geprägten Vorstellungen vom<br />

zukünftigen Berufs- <strong>und</strong> Familienleben zu erfassen. Die<br />

Ergebnisse dieser Studie bestätigten, dass Mädchen wie Jungen<br />

von der Vorstellung <strong>und</strong> dem intensiven Wunsch einer<br />

zukünftigen Berufstätigkeit geprägt sind. So gehört die<br />

antizipierte eigene Berufstätigkeit bei den Mädchen <strong>und</strong> Jungen<br />

auch zu den Elementen, die am häufigsten von den Kindern in<br />

ihren Aufsätzen thematisiert wurden. An zweiter Stelle stehen<br />

Aussagen zur persönlichen Lebensgestaltung (Familie, Kinder,<br />

„Single-Leben“etc.). An dritter Stelle der Häufigkeit der von den<br />

Kindern beschriebenen Elemente in ihren Zukunftsvisionen steht<br />

die Beschreibung der gewünschten privaten Lebensverhältnisse,<br />

oft auch der/die gewünschten Partner/in (Arbeitsteilung,<br />

Tagesablauf, Beruf <strong>und</strong> Aussehen des Partners etc.). Ähnlich<br />

häufig wird von den Kindern beschrieben, wie sie einmal wohnen<br />

wollen (Villa, Einfamilienhaus, eigene Wohnung). Als weiteres -<br />

von den Kindern besonders lustvoll beschriebenes - Element<br />

kann der „eigene Besitz“ gelten, von dem sie träumen (Geld,<br />

Autos, Haus mit Pool <strong>und</strong> Garten usw.).<br />

9<br />

Die Ergebnisse der hier vorgestellten Studie von 1994 sind im Rahmen eines<br />

mehrjährigen Projekts (1993-1997) entstanden, das sich mit Problemen der<br />

Gleichberechtigung <strong>und</strong> Chancengleichheit von Mädchen <strong>und</strong> Jungen an den<br />

Gr<strong>und</strong>schulen des Landes Brandenburg beschäftigte <strong>und</strong> vom Ministerium für Arbeit,<br />

Soziales <strong>und</strong> Frauen des Landes Brandenburg finanziell gefördert wurde. Das Projekt<br />

sollte sowohl dazu beitragen, notwendige Gr<strong>und</strong>lagen für eine primarstufenbezogene<br />

Geschlechterforschung an der Universität Potsdam zu schaffen, als auch darin, die<br />

geschlechtsspezifische schulische Sozialisation der Mädchen <strong>und</strong> Jungen als Folge der<br />

gesellschaftlichen Bedingungen in den neuen B<strong>und</strong>esländern zu untersuchen (vgl.<br />

Hempel 1995a).<br />

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