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Vechtaer fachdidaktische Forschungen und Berichte, Heft 16.

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Kinderbetreuung <strong>und</strong> flexible Arbeitszeiten. Gleichberechtigung<br />

ist für Mädchen wie Jungen selbstverständlich. Mit großer<br />

Selbstverständlichkeit fordern sie staatliche Unterstützung bei<br />

der Kinderbetreuung. Allerdings sehen sie auch das<br />

gesellschaftliche Dilemma, das sie individuell lösen müssen.<br />

Trotzdem bleibt die gleichzeitige <strong>und</strong> gleichberechtigte Teilhabe<br />

am Beruf in den Lebensentwürfen eine Selbstverständlichkeit.<br />

Wenn Verzicht nötig ist, dann nicht am beruflichen Anspruch,<br />

sondern eher an den familialen Plänen. So wurde bei den hier<br />

befragten Mädchen deutlich, dass die Kinderwünsche reduziert,<br />

verschoben oder sogar ganz aufgegeben werden. Der Beruf hat<br />

bei Jungen <strong>und</strong> Mädchen Priorität gegenüber der<br />

Familienplanung (vgl. Lemmermöhle 1995; Lemmermöhle/<br />

Nägele 1999, S. 377/378).<br />

Lebensentwürfe <strong>und</strong> Berufswünsche-<br />

Entwicklungen <strong>und</strong> aktuelle Schlaglichter<br />

Erstaunlich ist, dass die Zukunftsvorstellungen der Vor- <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong>schulkinder zum eigenen Beruf über Jahrzehnte <strong>und</strong> auch<br />

über Systemgrenzen hinweg relativ konstant erscheinen. Sie sind<br />

zwar vom Zeitgeist beeinflusst, widerspiegeln aber die Fähigkeit<br />

<strong>und</strong> das Bedürfnis, Zukunft in das aktuelle Denken zu<br />

integrieren. Bei aller Vorsicht des Vergleichs verschiedener<br />

Untersuchungen 12 – vor allem auf Gr<strong>und</strong> methodischer<br />

Unterschiede – lassen sich bestimmte konstante Erscheinungen<br />

erkennen, vor allem bezüglich der<br />

• Häufigkeit <strong>und</strong> Vielfalt von Berufsnennungen,<br />

• geschlechtsspezifischen Einengungen hinsichtlich des<br />

stärkeren Personeninteresses bei Mädchen <strong>und</strong> des stärkeren<br />

Sachinteresses bei Jungen,<br />

• Erweiterung/Modernisierung des Spektrums der<br />

Berufswünsche in der Entwicklung.<br />

Schon in einer Erhebung von 1966 konnte von Ursula Lehr eine<br />

Verengung des Spektrums der Berufswünsche von Mädchen<br />

nicht mehr festgestellt werden (vgl. Lehr 1972 S. 230ff.), wie sie<br />

12 Für diesen Vergleich habe ich die Studien von Hetzer 1931, Lehr 1972, Glumpler 1993, Hempel 1997,<br />

Weber-Klaus 1997 herangezogen.<br />

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