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Vechtaer fachdidaktische Forschungen und Berichte, Heft 16.

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sich im internationalen Vergleich erstaunliche Unterschiede<br />

sehen. So weisen in dieser höheren Altersstufe die deutschen<br />

Mädchen noch auffälliger schlechtere Leistungen in Mathematik<br />

<strong>und</strong> Naturwissenschaften auf.<br />

Der Unterschied in Mathematik ist statistisch signifikant. Doch<br />

offensichtlich ist dies nicht mit den Genen, Hormonen oder<br />

sonstigen biologischen Faktoren zu erklären, denn in anderen<br />

Ländern, die an dieser internationalen OECD-Studie<br />

teilgenommen haben, ist dies nicht der Fall. Besonders in<br />

Neuseeland, Island, Finnland <strong>und</strong> der Russischen Föderation<br />

waren die Mädchen z. T. signifikant besser in den Leistungen als<br />

Jungen (vgl. Jahnke-Klein, 2007, S. 88). Wenn offensichtlich in<br />

anderen Ländern andere Geschlechterrelationen in den<br />

Schulleistungen zu finden sind, heißt dies auch, dass diese durch<br />

bestimmte äußere Bedingungen beeinflusst worden sind. Damit<br />

ist auch deutlich, dass veränderte Bedingungen auch in<br />

Deutschland eine andere Kompetenzentwicklung bei Mädchen<br />

hervorrufen können.<br />

4<br />

Bedingungen, die das naturwissenschaftliche<br />

Lernen von Mädchen in der Schule<br />

beeinträchtigen können<br />

Es scheint so zu sein, als sei ein wichtiger Weg zu gleichen<br />

Bildungschancen für beide Geschlechter über die besonderen<br />

inhaltlichen Schwerpunkte zu gehen. Denn „auch bei TIMSS-II<br />

waren die Geschlechterdifferenzen zugunsten der Jungen<br />

besonders ausgeprägt, wenn Aufgaben aus den Bereichen<br />

Erdk<strong>und</strong>e, Physik <strong>und</strong> Chemie gestellt wurden.<br />

Gleiche Leistungen zeigten Mädchen <strong>und</strong> Jungen, wenn ihnen<br />

Aufgaben mit Inhalten zur Biologie oder Umweltthemen<br />

vorgelegt wurden“ (Prechtl, 2006, S. 21).<br />

Deshalb ist es gegenwärtig sinnvoll, am Interesse an<br />

ökologischen Inhalten der Mädchen anzuknüpfen, um an<br />

Beispielen von Umweltproblemen in durchaus anspruchsvolle<br />

Bereiche der Naturwissenschaften einzuführen.<br />

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