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Vechtaer fachdidaktische Forschungen und Berichte, Heft 16.

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nicht mehr für so verschieden <strong>und</strong> meint, dieser Zustand gehe<br />

auf gesellschaftliche Veränderungen zurück:<br />

"Ich glaube auch, (..) dass das mit der Emanzipationsbewegung<br />

zusammenhängt. (..) Ich kann da keine Unterschiede mehr<br />

feststellen, auch im Tennis ist das ja so, ob man Steffi-Graf- oder<br />

Boris-Becker-Fan ist, ist eigentlich egal. Es sind beide sehr gut<br />

eigentlich. Also das ist bei den Mädchen <strong>und</strong> Jungs auch."<br />

Frau B dagegen scheint noch, ein traditionelles Verständnis<br />

davon zu haben, welche Sportarten sich für Mädchen <strong>und</strong> Jungen<br />

eignen:<br />

"Die Voraussetzungen der Jungen vom Körperlichen her sind ja<br />

auch anders als bei den Mädchen. Ich würde mit den Mädchen<br />

jetzt nicht unbedingt im Sommer Kugelstoßen machen. Das ist für<br />

mich keine Sportart für Mädchen."<br />

Auch innerhalb ein <strong>und</strong> desselben Interviews kommen<br />

Widersprüche zwischen beiden Positionen vor. Auf die direkte<br />

Frage nach den Unterschieden von Mädchen <strong>und</strong> Jungen<br />

reagieren die Befragten meist sehr zurückhaltend <strong>und</strong><br />

relativierend:<br />

"Natürlich gibt es Mädchen, die, die sich besonders aufspielen,<br />

<strong>und</strong> es gibt auch Jungen, die sich besonders auf spielen. Aber ich<br />

würde das nicht verallgemeinern wollen. Es gibt kumpelhafte<br />

Mädchen, die sich im Sportunterricht wie jungen, wie man so<br />

schön sagt, wie jungen verhalten. Und es gibt Mädchen, die sich<br />

wie Mädchen, die sich mädchenhaft verhalten, also möglichst<br />

nicht schwitzen wollen. Und es gibt Jungen, die sich mädchenhaft<br />

verhalten, ja. " (Herr B)<br />

An anderen Stellen findet man jedoch Aussagen, die<br />

offensichtlich nicht der Kontrolle der sozialen Erwünschtheit<br />

unterliegen. So etwa Herr E:<br />

"Also, ich hab' jetzt z. B. gerade einen Kurs, wo nur Mädchen<br />

sind, (..) <strong>und</strong> einen Jungen, aber der fällt nicht auf, weil der auch<br />

von Volleyball keine Ahnung hat. "<br />

Eine andere Lehrerin betont, sie halte gemeinsamen<br />

Sportunterricht von Mädchen <strong>und</strong> Jungen deswegen für<br />

wünschenswert, weil beide Geschlechter voneinander lernen<br />

könnten. Allerdings zählt sie danach - was kaum als Zufall<br />

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