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Vechtaer fachdidaktische Forschungen und Berichte, Heft 16.

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moderner Gesellschaften verpflichtete Rollenklischees<br />

transportieren. Mehr Informationen darüber zu bekommen, war<br />

Ziel der vorliegenden Studie.<br />

In dieser Studie wurden Schulbücher (Gr<strong>und</strong>schule) als<br />

Untersuchungsgegenstand ausgewählt, da diesen eine hohe<br />

didaktische Bedeutung im Unterricht insofern zukommt, als dass<br />

sie Lehrer/innen eine Orientierung für die Unterrichtsgestaltung<br />

bieten. Insbesondere in der Primarstufe übernehmen wiederum<br />

Abbildungen in Büchern eine wichtige Funktion: Sie sind<br />

Ankerpunkt für zentrale inhaltliche Aussagen <strong>und</strong> dienen der<br />

Veranschaulichung <strong>und</strong> dem besseren Verständnis von Texten.<br />

Die Primarstufe wurde deshalb gewählt, da innerhalb dieses<br />

Zeitraums die Entwicklung einer flexiblen<br />

Geschlechtsrollenidentität abgeschlossen wird (vgl. zfs. Trautner<br />

2002). Diese wird durch eine starke soziale Betonung von<br />

Geschlechterdifferenzen beeinflusst. Den Sozialisationsagenten<br />

kommt somit in diesem Altersbereich eine besonders bedeutende<br />

Rolle für die Entwicklung der Geschlechtsrollenidentität zu.<br />

Zusammenfassung der Forschungsergebnisse<br />

zu Schulbuchanalysen<br />

Aktuelle Arbeiten zur Geschlechterdarstellung in Schulbüchern<br />

liegen keine vor, diese wurden hauptsächlich im Zeitraum 1970<br />

bis 1990 durchgeführt. 2 Älteren Schulbuchanalysen ist zu<br />

entnehmen, dass sowohl in den Texten als auch in den<br />

Abbildungen sehr viele Rollenklischees enthalten sind (Barz<br />

1982, Lindner/ Lukesch 1994). Neuere Analysen wiesen zwar auf<br />

eine positive Entwicklung hin, jedoch waren nach wie vor viele<br />

Abbildungen Träger von Geschlechtsrollenstereotypen (Hempel<br />

1994, Lindner/ Lukesch 1994, Scheer 1997). Dies ist insbesondere<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> überraschend, dass Schulbücher seit den<br />

80-iger Jahren vor der Zulassung auf die Erfüllung des<br />

Gleichberechtigungsgr<strong>und</strong>satzes überprüft werden. Da im Laufe<br />

des letzten Jahrzehnts jedoch ein verändertes öffentliches<br />

2 Auf eine genauere Darstellung der Ergebnisse kann in diesem Beitrag nicht<br />

eingegangen werden. Einen sehr guten Überblick über die Ergebnisse von<br />

Schulbuchanalysen der siebziger bis neunziger Jahre gibt Hunze (2003).<br />

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