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m<strong>an</strong> beim Umbau von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> mit<br />
berück<strong>sich</strong>tigen.<br />
In unserer Lok soll die Hochleistungs-Elektronik<br />
6090 von Märklin<br />
eingebaut werden. Dabei h<strong>an</strong>delt es<br />
<strong>sich</strong> um einen Decoder, der für Märklin-Loks<br />
mit Trommelkollektor-Motoren<br />
vorgesehen ist. Bei diesem Decoder<br />
k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> durch zwei Schrauben<br />
die Anfahr- und Bremsverzögerung<br />
sowie die Höchstgeschwindigkeit einstellen.<br />
Zu diesem Zweck hat der Decoder<br />
eine lastabhängige Drehzahlregelung.<br />
Zum Einbau des Decoders müssen<br />
einige Umbauten am Motor vorgenommen<br />
werden. Dazu bauen <strong>Sie</strong> als erstes<br />
den mech<strong>an</strong>ischen oder elektronischen<br />
Umschalter samt seiner Verkabelung<br />
aus. Ich entferne in der Regel immer<br />
sämtliche Drähte, weil zum einen alles<br />
viel über<strong>sich</strong>tlicher wird und m<strong>an</strong> zum<br />
<strong>an</strong>deren nicht Gefahr läuft, einen<br />
Draht zu verwechseln und so leichtfertig<br />
einen Kurzschluß zu produzieren.<br />
Dazu entfernt m<strong>an</strong> auch sämtliche Verdrahtungen<br />
<strong>an</strong> den Lampen. Bei dieser<br />
Gelegenheit k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auch gleich prüfen,<br />
ob <strong>sich</strong> die Birnen für den Digitalbetrieb<br />
mit 16 Volt eignen.<br />
D<strong>an</strong>n beginnt der eigentliche<br />
Motorumbau. Dazu werden zuerst die<br />
Kohlen entfernt, um d<strong>an</strong>n das Motorschild<br />
abzuschrauben. Außer dem<br />
Motorschild werden d<strong>an</strong>n auch noch<br />
der Anker und die Feldspule ausgebaut.<br />
Aus dem Bausatz 6090 werden<br />
der Perm<strong>an</strong>entmagnet und der 5polige<br />
Anker eingesetzt. Sollten <strong>Sie</strong> bereits in<br />
der Lok einen 5poligen Anker gehabt<br />
haben, müssen <strong>Sie</strong> diesen trotzdem<br />
austauschen, da m<strong>an</strong> im Digitalbetrieb<br />
mit 6090 einen <strong>an</strong>deren 5poligen<br />
Anker benötigt. D<strong>an</strong>n wird ein neues<br />
Motorschild <strong>an</strong>gesetzt und mit den<br />
alten Schrauben fixiert. Bei näherem<br />
Betrachten sehen <strong>Sie</strong>, daß das neue<br />
Motorschild etwas dünner ist als das<br />
alte – letztlich der Grund für die Austauschaktion.<br />
Vor dem Zusammenschrauben<br />
sollten <strong>Sie</strong> <strong>an</strong> den Anker<br />
und das Motorschild einen Tropfen Öl<br />
geben, bei völliger „Dürre“ sollten auch<br />
die Zahnräder nicht vergessen werden.<br />
Nun werden noch seitlich die in der<br />
Packung beiliegenden Kohlen eingesetzt.<br />
Fertig ist der Motorumbau.<br />
Eigentlich haben wir ja jetzt einen<br />
Gleichstrommotor. Der 6090-Decoder<br />
ist somit ein Gleichstromdecoder,<br />
jedoch nur im Märklin-Digitalsystem<br />
verwendbar.<br />
Vor dem Einbau des Decoders haben<br />
wir außerdem noch ein großes Pro-<br />
blem zu lösen. Wenn die Lok fertig ist<br />
und <strong>Sie</strong> diese testen, werden <strong>Sie</strong> in der<br />
Regel feststellen, daß das Licht leicht<br />
flackert bzw. pulsiert. Dieser Effekt tritt<br />
erst seit kurzem auf und liegt wohl <strong>an</strong><br />
den neueren Decodern in Verbindung<br />
mit der neuen Gerätegeneration. Stört<br />
<strong>Sie</strong> solch ein Flackerlicht nicht (mich in<br />
der Regel schon), können <strong>Sie</strong> mit dem<br />
Einbau des Decoders beginnen.<br />
Die Unzufriedenen können Abhilfe<br />
schaffen. Dies ist allerdings nur für<br />
Fortgeschrittene geeignet, denn es gilt<br />
am Decoder einen Draht <strong>an</strong>zulöten. <strong>Sie</strong><br />
müssen wissen, daß Lötarbeiten am<br />
Decoder nur mit entsprechenden Lötkolben,<br />
am besten mit Hilfe einer Lötstation<br />
mit regelbarer Wärme-Einstellung,<br />
durchgeführt werden sollten.<br />
Überhaupt sind Lötungen am Decoder<br />
immer ein großes Risiko, da <strong>Sie</strong>, wenn<br />
nicht vollkommen exakt gearbeitet<br />
wird, diesen schnell völlig zerstören<br />
können. Und die Gar<strong>an</strong>tie, siehe oben,<br />
ist ja praktisch schon beim Auspacken<br />
verwirkt.<br />
WERKSTATT<br />
Nun, was gibt es zu tun? Das Problem<br />
ist die Masseleitung der Birnen.<br />
Es nützt nichts, diese mit der Masseverbindung<br />
der Lok zu verkabeln. Wir<br />
benötigen eine eigene Masseverbindung<br />
zum Decoder. Dazu löten wir<br />
einen Massedraht <strong>an</strong> den Decoder <strong>an</strong>,<br />
mit dem d<strong>an</strong>n alle Lampen ihren Masse<strong>an</strong>schluß<br />
erhalten. In diesem Fall<br />
können also nur Lampen verwendet<br />
werden, die natürlich nicht auf Masse<br />
mit dem Chassis verbunden sind. Lampen<br />
mit Masseverbindungen, z.B.<br />
Schraubbirnen, müßten d<strong>an</strong>n durch<br />
Abisolieren massefrei gemacht werden.<br />
Am besten eignen <strong>sich</strong> somit Birnen,<br />
die zwei Anschlußdrähte haben,<br />
wobei einer als Masseleitung und der<br />
<strong>an</strong>dere für die Lichtleitung zum Decoder<br />
verwendet werden k<strong>an</strong>n.<br />
Bei abgenommenem Gehäuse erkennt m<strong>an</strong> die notwendigen Umbaumaßnahmen beim Märklin-„Krokodil“.<br />
Mit Hilfe des Bausatzes 6090 wird zunächst der Motor auf das Digitalsystem<br />
umgestellt (Perm<strong>an</strong>entmagnet, 5poliger Anker, neues Motorschild).<br />
MIBA-Spezial 42 53