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Jetzt wird ungefähr die Lage für den<br />
Decoder austaxiert und die Kabel links<br />
und rechts vom Ballastgewicht hinabgeführt.<br />
Überdies bietet es <strong>sich</strong> <strong>an</strong>, die<br />
Kabel zu den Lampen vor<strong>sich</strong>tig mit<br />
der Heißklebepistole zu fixieren. So<br />
vermeidet m<strong>an</strong>, daß das Drehgestell in<br />
seiner Funktion behindert wird.<br />
Nun klipsen wir das Lokgehäuse vor<strong>sich</strong>tig<br />
auf das Chassis. Achten <strong>Sie</strong><br />
dabei auf die richtige Richtung. Der<br />
Metallstreifen für die Oberleitung darf<br />
in keinem der Fenster <strong>sich</strong>tbar sein.<br />
Zusätzlich können <strong>Sie</strong> natürlich den<br />
Decoder mit einem Doppelklebeb<strong>an</strong>d<br />
auf das Ballastgewicht kleben.<br />
Sperrt <strong>sich</strong> das Lokgehäuse, klemmen<br />
meistens die Drähte. Ordnen <strong>Sie</strong><br />
diese neu, und in der Regel funktioniert<br />
es d<strong>an</strong>n. Im übrigen zeigt <strong>sich</strong> auch<br />
hier wieder, daß es bei den neuen<br />
Lenz-Decodern, hervorgerufen durch<br />
den Kabelstecker, immer wieder Platzprobleme<br />
gibt. Würden <strong>Sie</strong> den flachen<br />
Arnold-Decoder nehmen, wäre das<br />
Aufklipsen des Lokgehäuses ein Kinderspiel.<br />
Aber ich wollte es mir selbst<br />
auch nicht g<strong>an</strong>z so leicht machen und<br />
habe bei diesem Einbau einen Lenz<br />
LE130 verwendet.<br />
Beispiel Roco 103<br />
Als nächstes wollen wir in der Konstruktionszeit<br />
noch etwas weiter<br />
zurückgehen. Wir betrachten eine fast<br />
schon ehrwürdige BR 103 von Roco –<br />
leicht erkennbar <strong>an</strong> dem schon etwas<br />
„ergrauten“ Motor. Eigentlich hat diese<br />
Lok, bedingt durch den Mittelmotor<br />
und die beiden <strong>an</strong>getriebenen Drehgestelle,<br />
keinen Platz für einen Decoder.<br />
Zur Kunstruktionszeit dachte m<strong>an</strong><br />
<strong>sich</strong>erlich noch nicht <strong>an</strong> die Digitalisierung.<br />
Auch eine Dachhaube findet<br />
<strong>sich</strong> bei dieser Maschine nicht. Also<br />
was tun?<br />
Ich habe mir dafür eine kleine Hilfskonstruktion<br />
ausgedacht. Dafür be-<br />
nötigen wir einen kleinen Metallwinkel<br />
(entweder selber biegen oder im Baumarkt<br />
kaufen). Diesen kleben wir,<br />
betrachten <strong>Sie</strong> hierzu die Fotos unten,<br />
auf die Platine. Diese haben wir vorher<br />
von all den bek<strong>an</strong>nten, nicht benötigten<br />
Dingen wie Entstördrossel, Dioden<br />
usw. befreit. Die Strom<strong>an</strong>schlüsse links<br />
und rechts der beiden Drehgestelle<br />
wurden jeweils mitein<strong>an</strong>der auf entsprechenden<br />
Leiterbahnen verbunden.<br />
Achten <strong>Sie</strong> darauf, daß der Motor keinen<br />
Kontakt zu den Stromkabeln der<br />
Drehgestelle hat, auch hier müssen <strong>Sie</strong><br />
beim linken Motor<strong>an</strong>schluß die silberne<br />
Leiterbahn durchtrennen, um<br />
einen massefreien Motor zu erhalten.<br />
Doch zurück zu unserem Metallwinkel.<br />
Bevor wir ihn einbauen, wird er<br />
mit Hilfe eines Isolierb<strong>an</strong>des auf der<br />
Unterseite abisoliert. Damit verhindert<br />
m<strong>an</strong>, daß durch das Metall die Leiterbahnen<br />
mitein<strong>an</strong>der verbunden werden<br />
und somit ein Kurzschluß (ja,<br />
genau, hier ist sie wieder: die Rauchgefahr)<br />
eintritt, der – wie <strong>Sie</strong> ja wissen<br />
– den Decoder zerstören k<strong>an</strong>n. Den<br />
Winkel können <strong>Sie</strong> sehr gut mit einer<br />
Heißklebepistole einkleben, besonders<br />
wenn <strong>Sie</strong> einen Lochwinkel verwenden,<br />
der somit genügend Klebestellen<br />
hat, um ihn auch richtig st<strong>an</strong>dfest zu<br />
machen. Da der Winkel wirklich pl<strong>an</strong><br />
auf der Platine aufliegen sollte, ist es<br />
sinnvoll, darauf zu achten, daß kein<br />
Lötzinn dies verhindert. Überstehen-<br />
Zum Umrüsten der Roco-103 verwendete der Verfasser einen selbstgefertigten<br />
Metallwinkel; unten der mit Hilfe des eingeklebten Winkels<br />
im Inneren der Lok plazierte Lenz-Decoder.<br />
des Lötzinn sollte d<strong>an</strong>n sauber entfernt<br />
werden. Die Höhe des Winkels ist dem<br />
des Decoders, hier Lenz LE130, <strong>an</strong>zupassen.<br />
Ist unser Kleber in den Zust<strong>an</strong>d der<br />
Unverrückbarkeit übergeg<strong>an</strong>gen, können<br />
wir auch schon den Decoder mit<br />
Hilfe eines Doppelklebeb<strong>an</strong>des in den<br />
Winkel einbauen. Auch hier gilt natürlich,<br />
daß Elektronikteile des Decoders<br />
kein Metall berühren dürfen. Eventuell<br />
sollten <strong>Sie</strong> d<strong>an</strong>n noch einmal das Isolierb<strong>an</strong>d<br />
hervorholen. Die Verkabelung<br />
selbst ist d<strong>an</strong>n wiederum sehr einfach<br />
und entspricht im großen und g<strong>an</strong>zen<br />
dem der vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>genen BR 150. Die<br />
Kabel selbst sind dabei so zu verlegen,<br />
daß sie die Kard<strong>an</strong>wellen nicht behindern.<br />
Auch hier k<strong>an</strong>n die Heißklebepistole<br />
wieder gute Dienste leisten.<br />
Hat bei Programmierung und Testlauf<br />
alles richtig funktioniert, so haben<br />
wir jetzt eine zwar etwas ältere, aber<br />
digitalisierte Lok, die technisch durchaus<br />
der heutigen Zeit entspricht.<br />
<strong>Sie</strong> sehen also: Auch etwas ältere<br />
Loks, von denen m<strong>an</strong> auf den ersten<br />
Blick meint, sie gar nicht umbauen zu<br />
können, eignen <strong>sich</strong> zur Digitalisierung.<br />
M<strong>an</strong> braucht nur etwas Ph<strong>an</strong>tasie<br />
und Einfallsreichtum, und meist<br />
findet <strong>sich</strong> ein Weg. Also gehen <strong>Sie</strong> r<strong>an</strong><br />
<strong>an</strong> Ihre alten Loks und bringen <strong>Sie</strong> sie<br />
auf den neuesten technischen St<strong>an</strong>d.<br />
Ihre Modelleisenbahn d<strong>an</strong>kt es Ihnen.<br />
Dieter Ruhl<strong>an</strong>d<br />
MIBA-Spezial 42 59