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WERKSTATT<br />

Neben dem Triebzug „Pendolino“<br />

von Fleischm<strong>an</strong>n sind in dieser Folge<br />

auch zwei etwas ältere Roco-Modelle zur<br />

Umrüstung auf Digitalbetrieb <strong>an</strong> der Reihe.<br />

Umbaumöglichkeiten bei Gleichstromloks<br />

Noch mehr Wege<br />

zur Digitalisierung<br />

Viele Leser haben, wie uns zahlreichen Zuschriften zeigen, die<br />

beiden vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>genen Artikel von Dieter Ruhl<strong>an</strong>d zum Umbau<br />

von Gleichstromloks (in MIBA-Spezial 37 und MIBA 6/99)<br />

mit großem Interesse aufgenommen. Dort ging es um Digitalumbauten<br />

von gängigen und neueren Lokmodellen. Der folgende<br />

Artikel bietet weitere Beispiele, um für Elektronik-Freaks den<br />

Weg zum perfekten Digital-Umbauer noch weiter zu ebnen.<br />

Bevor wir uns mit etwas älteren<br />

Maschinen beschäftigen, möchte<br />

ich ein Thema beh<strong>an</strong>deln, das in der<br />

Praxis immer wieder große Probleme<br />

aufwirft:<br />

Wie digitalisiere ich einen Triebzug?<br />

Triebzüge (z.B. VT 628, alle Arten von<br />

ICE), gleichgültig ob zwei- oder mehrgliedrig,<br />

sind in der Regel nicht schwer<br />

umzubauen, haben sie doch meist<br />

genügend Platz, um einen Decoder im<br />

Innenraum des Fahrzeugs plazieren zu<br />

können. Doch sie konfrontieren einen<br />

stets mit einem nicht unerheblichen<br />

Problem: Wie verwirklicht m<strong>an</strong> den<br />

perfekten Lichtwechsel zwischen den<br />

oftmals weit ausein<strong>an</strong>derliegenden<br />

Triebköpfen?<br />

Lichtwechsel bei Triebzügen<br />

Dazu gibt es aus meiner Sicht folgende<br />

drei Lösungsmöglichkeiten:<br />

1. Wenn <strong>Sie</strong> immer in eine Richtung<br />

fahren, d<strong>an</strong>n bauen <strong>Sie</strong> am Schluß des<br />

Zuges das weiße Licht, durch Entfernen<br />

der Glühbirne oder Auslöten der<br />

Leuchtdiode, aus und schalten das rote<br />

Licht auf Dauerbeleuchtung. Beachten<br />

<strong>Sie</strong> dabei, daß Ihre Lampen den Dauerstrom<br />

von 16 Volt aushalten müssen.<br />

2. <strong>Sie</strong> führen quer durch den g<strong>an</strong>zen<br />

Zug ein entsprechendes Lichtkabel,<br />

denn <strong>Sie</strong> müssen ja die Glühbirnen mitein<strong>an</strong>der<br />

verbinden, um so den Lichtwechsel<br />

zu ermöglichen. Der größte<br />

Nachteil dabei ist aber, daß der Zug<br />

<strong>an</strong>schließend nicht mehr getrennt werden<br />

k<strong>an</strong>n, sofern <strong>Sie</strong> nicht zwischen<br />

den Zügen mit Steckverbindungen<br />

arbeiten, die <strong>sich</strong> aber meistens aus<br />

Platzgründen gar nicht <strong>an</strong>bringen lassen.<br />

Wenn <strong>Sie</strong> nun z.B. einen mehrgliedrigen<br />

ICE, sagen wir, mit 6 Zwischenwagen<br />

haben, können <strong>Sie</strong> diesen<br />

nie mehr vom Gleis heben, außer <strong>Sie</strong><br />

wollen den Familienrat einberufen und<br />

allesamt beschäftigen.<br />

Ein weiterer wesentlicher Nachteil<br />

bei dieser Lösung sind die Kabel selbst.<br />

Damit m<strong>an</strong> gut um die Kurven kommt,<br />

brauchen die Kabel zwischen den<br />

Wagen ein gewisses Spiel. <strong>Sie</strong> werden<br />

d<strong>an</strong>n in den besagten Kurven gesp<strong>an</strong>nt.<br />

Je enger die Radien in ihrer<br />

Anlage sind, um so mehr müssen sie in<br />

Fotos:<br />

Dieter Ruhl<strong>an</strong>d,<br />

Helmut Probst<br />

den Kurven Spiel geben und um so<br />

mehr hängen die Kabel daher in den<br />

geraden Gleisabschnitten durch. Dies<br />

bedeutet wiederum, daß der Zug<br />

<strong>an</strong>dauernd, z.B. bei Weichen, über<br />

seine „eigenen Füße“ stolpern k<strong>an</strong>n,<br />

was gleichbedeutend mit Entgleisung<br />

ist. Damit ist dies zwar eine Lösungsmöglichkeit<br />

für den Lichtwechsel, nur<br />

leider keine allzu glückliche.<br />

3. Die aus meiner Sicht einzig vernünftige<br />

– wenn auch teuerste – aller drei<br />

Lösungen ist die Digitalisierung mit<br />

zwei Decodern, wobei der 2. Decoder<br />

nur für den Lichtwechsel im nichtmotorisierten<br />

Teil des Zuges zuständig ist.<br />

Anh<strong>an</strong>d eines „Pendolinos“ von<br />

Fleischm<strong>an</strong>n möchte ich die praktische<br />

Durchführung der dritten Lösung<br />

Schritt für Schritt vorstellen.<br />

Beispiel Fleischm<strong>an</strong>n-Pendolino<br />

Als erstes digitalisieren wir den motorisierten<br />

Teil des zweigliedrigen Zuges.<br />

Dazu entfernen wir das mit zwei<br />

Schrauben befestigte Gehäuse des<br />

Zuges und löten <strong>an</strong>schließend alle<br />

Drähte vom Motorschild ab. Die Entstördrossel<br />

und der winzige Kondensator<br />

werden dabei auch gleich entfernt.<br />

Mit dem bereits geübten Blick<br />

des Lesers der vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>genen Artikel<br />

stellen <strong>Sie</strong> schnell fest, daß das<br />

Motorschild massefrei ist, wenn m<strong>an</strong><br />

den Verbindungssteg unten links, bei<br />

der Motorbefestigungsschraube, mit<br />

einem scharfen Messer durchtrennt.<br />

Denn nur ein massefreies Motorschild<br />

gewährleistet einen Digitalbetrieb (<strong>Sie</strong><br />

haben den Hinweis doch <strong>sich</strong>er schon<br />

vermißt: Rauchgefahr am Decoder!!).<br />

Massefrei bedeutet hier, daß die<br />

Motor<strong>an</strong>schlüsse keine Verbindung zu<br />

den Strom<strong>an</strong>schlüssen haben. Dabei<br />

gilt zu berück<strong>sich</strong>tigen, daß das Lokgehäuse<br />

oft selbst als Stromleitung verwendet<br />

wird. Deshalb wird der oben<br />

gen<strong>an</strong>nte „Steg“ durchtrennt.<br />

56 MIBA-Spezial 42

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