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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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ge sieben Stufen, die wir Runden nennen, durchmacht. Alles, was<br />

heute auf unserer Erde ist und lebt, war auch vorhanden, bevor<br />

unsere heutige Erde entstanden ist; es war aber vorhanden in einer<br />

Art von Keimzustand, so wie ja auch die ganze Pflanze im Keime<br />

schon vorhanden ist, gleichsam im Keime schläft, bevor sie sich in<br />

der äußeren Welt gestaltet. Einen solchen Schlummerzustand aller<br />

menschlichen Wesen bezeichnen wir in der Theosophie als ein<br />

«Pralaya». Dagegen nennt man den Zustand, in dem alles zum<br />

Leben erwacht, nach und nach herauskommt und von Anfängen<br />

bis zur Vervollkommnung, bis zu einem Höhepunkt fortschreitet,<br />

ein «Manvantara». Wenn der Zustand der Vollkommenheit eingetreten<br />

ist, dann folgt neuerdings wieder ein Pralaya, ein Schlafzustand,<br />

und auf diesen folgt wiederum ein Zustand <strong>des</strong> Wachens und<br />

Wachsens. So geht der Planet siebenmal durch diese Folge von<br />

Zuständen hindurch, siebenmal wieder erwachend zu einem neuen<br />

Rundenleben. Die Zeit zwischen einem Manvantara und dem anderen<br />

verfließt also in einem solchen Zustand, in dem alles, was lebt<br />

und webt auf unserer Erde, gleichsam schläft. Aber es ist das kein<br />

Schlaf, der sich vergleichen läßt mit dem gewöhnlichen menschlichen<br />

Schlaf. Beim gewöhnlichen menschlichen Schlaf ist nur die<br />

Verstan<strong>des</strong>tätigkeit und die Sinnestätigkeit <strong>des</strong> Menschen unterbrochen,<br />

aber Sie sehen sein physisches Leben. Den Schlafzustand<br />

der Erde müssen Sie sich ganz anders vorstellen. Es ist so, daß von<br />

keinem Wesen auf unserer Erde irgend etwas während dieses<br />

Schlafzustan<strong>des</strong> zu sehen ist. Nur für das geöffnete Auge <strong>des</strong><br />

höchstentwickelten Sehers, <strong>des</strong> sogenannten Dangma, wäre dieser<br />

Zustand der Erde wahrnehmbar. Unbeschreibbar mit unseren<br />

Worten ist dieser Zustand, denn unsere Worte sind nicht geprägt<br />

für diese Art <strong>des</strong> Seins. Ich finde in keiner Sprache Worte für diesen<br />

Zustand. Daher sagt der entwickelte Seher, um eine Vorstellung<br />

von diesem Zustande hervorzurufen, etwas ganz anderes. Er sagt:<br />

Stellt euch eine Pflanze vor. Diese Pflanze seht ihr. Nun stellt euch<br />

von dieser Pflanze eine Art Gipsabdruck vor, aber so, daß alles,<br />

was die Pflanze ist, hohl ist, leerer Raum, und ringsherum die<br />

Gipsmasse. Nehmen Sie nun an, alles dasjenige, was Gips ist, wäre<br />

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 89 Seite: 108

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