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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 8 9 Seite: 2 66<br />

leibt, daß heute für einen Narren gilt, wer etwas anderes glaubt.<br />

Wir sehen Galilei, der an den Schwingungen einer Kirchenlampe in<br />

Pisa die Pendelgesetze entdeckt. So können wir Schritt für Schritt<br />

den Gang der Zeit verfolgen, überall würden wir den strikten<br />

Gegensatz zum Mittelalter finden. Das Gefühl nimmt immer mehr<br />

und mehr ab, die Innigkeit schwindet; der Verstand, die Intellektualität<br />

kommt mehr und mehr heraus, die Menschen werden immer<br />

klüger und gescheiter. Da folgen zwei Zeitepochen aufeinander,<br />

die genau entgegengesetzten Charakter haben. Die Geisteswissenschaft<br />

gibt uns die Erklärung beider Zeitepochen. Es gibt ein<br />

okkultes Gesetz, das besagt, daß es so sein muß. In der Zeit von<br />

Augustinus bis Calvin war die Epoche mystischer Evolution und<br />

intellektueller Involution, und seither leben wir in einer Zeit intellektueller<br />

Evolution und mystischer Involution. Was bedeutet das<br />

Von Augustinus bis zum 16. Jahrhundert war eine Zeit der äußeren<br />

Entfaltung <strong>des</strong> mystischen Lebens, da war es draußen. Aber etwas<br />

anderes war damals erst keimhaft vorhanden: das intellektuelle<br />

Leben. Es war wie ein Same gleichsam in der geistigen Erde verborgen,<br />

um sich nach dem 16. Jahrhundert nach und nach zu entfalten.<br />

Das intellektuelle Leben war also dazumal in der Involution,<br />

so wie die Pflanze im Samen drinnen ist. Nichts in der Welt kann<br />

entstehen, wenn es nicht vorher in einer solchen Involution war.<br />

Seit dem 16. Jahrhundert ist die Intellektualität in der Evolution,<br />

das mystische Leben ist zurückgetreten, es ist in der Involution.<br />

Und jetzt ist die Zeit gekommen, wo dieses mystische Leben wieder<br />

heraustreten muß, wo es durch die theosophische Bewegung<br />

wieder zur Entfaltung, zur Evolution gebracht werden muß.<br />

So wechselt überall im Leben Involution und Evolution ab im<br />

Offenbaren. Aber wer dabei stehenbleibt, betrachtet nur die<br />

Außenseite. Will man das Ganze betrachten, so muß noch ein<br />

Drittes hinzukommen, das hinter diesen beiden steht. Was ist dieses<br />

Dritte Denken Sie sich einmal, Sie stünden einer Erscheinung<br />

der Außenwelt gegenüber und Sie denken darüber nach. Sie sind<br />

da, die äußere Welt ist da, und in Ihnen entstehen Ihre Gedanken.<br />

Diese Gedanken waren früher nicht da. Wenn Sie zum Beispiel den

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