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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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Gedanken der Rose bilden, so entsteht dieser erst in dem Augenblick,<br />

wo Sie in Beziehung zu der Rose treten; Sie waren da, die<br />

Rose war da; und wenn nun in Ihnen der Gedanke, das Bild der<br />

Rose aufsteigt, so entsteht etwas ganz Neues, noch nicht Dagewesenes.<br />

Das ist auch auf anderen Gebieten <strong>des</strong> Lebens der Fall. Stellen<br />

Sie sich den schaffenden Michelangelo vor. Michelangelo hat ja<br />

beinah nie nach Modellen gearbeitet. Wir wollen uns aber einmal<br />

vorstellen, er habe eine Gruppe von Modellen zusammengestellt.<br />

Michelangelo war da, die Modelle waren da. Aber das Bild, das<br />

Michelangelo nun von dieser Gruppe in der Seele hat, das ist neu,<br />

das ist eine völlig neue Schöpfung. Das hat nichts zu tun mit Involution<br />

und Evolution. Das ist ein völlig Neues, das entsteht aus<br />

dem Verkehr eines Wesens, das empfangen kann, mit einem Wesen,<br />

das geben kann. Solche Neuschöpfungen entstehen immer durch<br />

den Verkehr von Wesen mit Wesen. Solche Neuschöpfungen sind<br />

ein Anfang. Erinnern Sie sich an das, was wir gestern hier betrachtet<br />

haben, wie die Gedanken schöpferisch sind, wie sie die Seele<br />

veredeln können, ja später sogar an der Formung <strong>des</strong> Körpers<br />

arbeiten. Dasjenige, was irgendein Wesen einmal denkt, die Gedankenschöpfung,<br />

die Vorstellungsschöpfung, die arbeitet, die wirkt<br />

weiter. Sie ist eine Neuschöpfung und zugleich ein Anfang, aber sie<br />

zieht Folgen nach sich. Wenn Sie heute gute Gedanken haben, so<br />

sind diese Gedanken fruchtbar für die fernste Zukunft, denn Ihre<br />

Seele geht ihren eigenen Weg in der geistigen Welt. Ihr Leib geht<br />

wieder in die Elemente zurück, er zerfällt. Aber wenn auch alles<br />

zerfällt, wodurch der Gedanke entstanden ist, die Wirkung <strong>des</strong><br />

Gedankens bleibt, der Gedanke wirkt fort. Nehmen wir noch einmal<br />

das Beispiel von Michelangelo. Seine herrlichen Bilder haben<br />

auf Millionen von Menschen erhebend gewirkt. Aber diese Bilder<br />

werden einst zu Staub zerfallen, und es wird Generationen geben,<br />

die nichts mehr von seinen Schöpfungen sehen werden. Was in<br />

Michelangelos Seele gelebt hat, bevor seine Bilder äußere Gestalt<br />

angenommen haben, was zuerst als Neuschöpfung in seiner Seele<br />

war, das lebt fort, das bleibt, und das wird in künftigen Entwickelungsstufen<br />

hervortreten und Form gewinnen. Wissen Sie, weshalb<br />

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch:89 Seite:267

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