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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 89 Seite: 236<br />

Die Logoi<br />

Private Lehrstunde, Berlin-Schlachtensee, 2. Juli 1904<br />

Wenn der Mensch ein Ding sieht, fragt er nach der Entstehung,<br />

setzt etwas voraus, aus dem das Betreffende hervorgegangen ist.<br />

Nur anwendbar auf Dinge, die in der Welt vorgehen. Wir müssen<br />

voraussetzen etwas, wo wir nicht mehr fragen, woraus es entstanden<br />

ist. Das ist der Logos. Es darf auch nicht die Frage aufgeworfen<br />

werden: wann ist der Logos entstanden, denn er würde dadurch<br />

begrenzt sein, daß er früher oder später [entstanden] ist. Er war<br />

jetzt und immer. Alle Zeitbegriffe hören auf, dem Logos gegenüber<br />

eine Bedeutung zu haben. Was wir jetzt vom Logos sagen, gilt,<br />

wie es vor Urmillionen Jahren gegolten. Er ist nicht in der Zeit,<br />

sondern vor aller Zeit.<br />

Einige Begriffe werden wir entwickeln.<br />

Wenn wir das in sich Absolute, das alles dasjenige nicht hat, was<br />

wir überhaupt kennen, als das Übersein bezeichnen, haben wir in<br />

abstrakter Form einen Begriff hingepfahlt, als den wir uns den<br />

Logos denken: den in sich begriffenen, gegründeten, ruhenden,<br />

absoluten Logos. Erster Logos - Sat -Vater.<br />

Wenn dieser Logos allein angenommen wird, ist er eben in sich<br />

ruhend, da und nicht da, über dem Sein, niemals wahrnehmbar, weil<br />

über aller Wahrnehmung, über das Dasein erhaben. Nun geht daraus<br />

hervor, daß dieser Logos das absolut Verborgene, Okkulte ist, weil<br />

über alle Offenbarung erhaben. Soll er nicht okkult sein, muß er sich<br />

offenbaren. Dann haben wir es mit seinem Spiegelbild, dem geoffenbarten<br />

Logos zu tun. Wenn wir dies bedenken, werden wir sogleich<br />

in diesem Begriff zwei Begriffe erkennen, so daß wir ein Dreifaches<br />

haben, denn im Offenbarer muß sich offenbarende Tätigkeit sein:<br />

Pünktchen ... bezeichnen die in den Notizen Marie Steiners markierten Lücken. Einfügungen<br />

in gewöhnlichen runden Klammern () entsprechen den Notizen. Einfügungen<br />

in eckigen Klammern [ ] stammen hingegen von den Herausgebern.

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