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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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nen wir nicht alles zugleich sehen, weil wir mit unseren Sinneswerkzeugen<br />

wahrnehmen. Einen Unterschied zum Beispiel zwischen<br />

New York und Berlin hätte man damals nicht gesehen. Wer<br />

außerhalb seines physischen Leibes sieht, bemerkt, daß Raumesunterschiede<br />

sich ihm nur durch seine Sinne darstellen. Die ganze<br />

heutige Wissenschaft besteht darin, daß sie sich aus Einzelheiten<br />

aufbaut, die zusammengefügt werden. Aber dasjenige, was in der<br />

geistigen Welt vorgeht, entdeckt man nicht nach und nach, sondern,<br />

wenn man eine gewisse Stufe der Erkenntnis erlangt hat, liegt<br />

alles offen da.<br />

Nun gibt es zehn Stufen, das sind die zehn Blätter <strong>des</strong> zehnblättrigen<br />

Buches, die ich Ihnen nun zunächst andeuten will.<br />

Was steht auf dem ersten Blatt Es enthält ungeheuer viel, aber<br />

man muß es erleben. Denken Sie sich eine Blume. Wenn wir in<br />

diesem Jahr eine Blume gepflanzt haben, so sehen wir, wie sie<br />

Wurzel getrieben hat, Stengel, Zweige, Blätter, Blüten sich entwikkeln<br />

und zuletzt das Samenkorn, der Keim, den wir wieder in die<br />

Erde legen. In diesem ganz kleinen Keim sehen wir nichts mehr<br />

von der Pflanze, aber sie ist in ihm enthalten, bis auf einen Punkt<br />

zusammengezogen. Sehen wir eine Tulpe an, wie sie in einen Punkt<br />

zusammengedrängt ist und wie sie sich wiederum ausbreitet. Wir<br />

sehen da das Wesen der Tulpe abwechseln zwischen großer Ausdehnung<br />

und einer Zusammenziehung ins Punktuelle, wie in ein<br />

Nichts zusammengedrängt. Dieses Sich-Ausbreiten und Sich-inein-Punktuelles-Zusammenziehen<br />

können wir in der ganzen Welt<br />

verfolgen, in der Natur und im Menschen. Auch ein ganzes Sonnensystem<br />

entfaltet sich, geht durch einen Schlafzustand, um wieder<br />

zu erwachen. Diese beiden Zustände nennt man in der Theosophie<br />

Manvantara = Sich-Ausdehnen, und Pralaya = In-einen-<br />

Punkt-Zusammenschrumpfen. Es ist kein Unterschied für die<br />

äußere Wahrnehmung zwischen Keim von Sonnensystem und Blume;<br />

sie sind für den äußeren Sinn nicht vorhanden. Unser gegenwärtiges<br />

Weltensystem wird auch einmal zu einem solchen Punkte<br />

sich zusammenziehen; in diesem Punkt aber wird dann das ganze<br />

Leben zusammengedrängt sein, und es wird wieder aus ihm her-<br />

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 89 Seite: 290

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