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Optimierte lokale Modelle in der nichtlinearen Zeitreihenanalyse

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Seite 10<br />

1.1. Dynamische Systeme<br />

Dies ist e<strong>in</strong> autonomes Differentialgleichungssystem erster Ordnung. Es ist <strong>in</strong>sofern<br />

allgeme<strong>in</strong> gültig, als das jedes System gewöhnlicher Differentialgleichungen höherer<br />

Ordnung durch E<strong>in</strong>führung zusätzlicher Variablen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> System erster Ordnung<br />

überführt werden kann. Ebenso kann jedes nichtautonome System durch E<strong>in</strong>führung<br />

e<strong>in</strong>er zusätzlichen Variablen x d+1 = t und <strong>der</strong> trivialen Differentialgleichung ẋ d+1 = 1<br />

auf e<strong>in</strong> System autonomer Differentialgleichungen transformiert werden. E<strong>in</strong>e Trajektorie<br />

<strong>der</strong> Form (1.4) ist Lösung dieses DGL-Systems. Diese Darstellung ist aus<br />

<strong>der</strong> klassischen Mechanik vertraut, wo <strong>der</strong> Zustandsraum M = R d durch die verallgeme<strong>in</strong>erten<br />

Koord<strong>in</strong>aten und Impulse e<strong>in</strong>es idealisierten Massepunktes aufgespannt<br />

wird, dessen zeitliche Entwicklung ebenfalls durch die Lösung e<strong>in</strong>es autonomen DGL-<br />

Systems erster Ordnung gegeben ist (Hamiltonsche harmonische Gleichungen).<br />

Im Falle stetig differenzierbarer Vektorfel<strong>der</strong> 1 ist die Lösung des autonomen Systems<br />

durch die Anfangswerte e<strong>in</strong>deutig bestimmt. Daher stellt (1.5) tatsächlich e<strong>in</strong><br />

dynamisches System dar, selbst wenn das Vektorfeld lokal begrenzt ist (vgl. [19]).<br />

Den Fluss Φ erhält man durch Integration <strong>der</strong> Differentialgleichungen über die Zeit<br />

t. Daraus folgt, dass e<strong>in</strong> so def<strong>in</strong>ierter Fluss immer <strong>in</strong>vertierbar ist, denn die Integration<br />

kann natürlich <strong>in</strong> beide Zeitrichtungen erfolgen.<br />

Im Falle von zeitdiskreten Systemen wird das dynamische System durch e<strong>in</strong>e Differenzengleichung<br />

x n = f(x n−1 ) (1.6)<br />

beschrieben. Hierbei ist x n <strong>der</strong> Zustand des Systems zu e<strong>in</strong>er diskreten Zeit n ∈ Z.<br />

Die zeitliche Entwicklung ist auch hier durch den Anfangswert e<strong>in</strong>deutig bestimmt,<br />

weshalb auch (1.6) e<strong>in</strong> dynamisches System ist, wobei hier <strong>der</strong> Fluss durch die Abbildung<br />

selbst gegeben ist.<br />

1.1.1 Lyapunov Exponenten<br />

Es werden zwei Trajektorien im Phasenraum mit Anfangswerten x 0 und x 0 +δx 0 betrachtet,<br />

wobei die Differenz <strong>der</strong> Anfangswerte δx 0 e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>f<strong>in</strong>itesimal kle<strong>in</strong>e Störung<br />

ist. Ist das System <strong>in</strong> Richtung dieser Störung sensitiv gegenüber den Anfangsbed<strong>in</strong>gungen,<br />

so vergrößert sich <strong>der</strong> Betrag <strong>der</strong> Störung exponentiell mit <strong>der</strong> Zeit. Dieses<br />

exponentielle Wachstum wird durch die Lyapunov-Exponenten charakterisiert, die<br />

somit e<strong>in</strong>e quantitative Beschreibung des chaotischen Verhaltens liefern.<br />

1 Diese Bed<strong>in</strong>gung kann noch auf die sog. Lipschitz-Bed<strong>in</strong>gung reduziert werden, die e<strong>in</strong>e<br />

schwächere Voraussetzung ist als die stetige Differenzierbarkeit.

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